Rundbrief Naturschutz

Newsletter 05/25 vom 15.05.2025

Mai 2025

Eine Finger-Kuhschellen-Pflanze wächst mit mehreren geöffneten Blüten auf kiesigem Grund.

Art des Monats: Die Finger-Küchenschelle

Sie kommt in Bayern nur im Naturschutzgebiet Garchinger Heide vor: Die Finger-Kuhschelle oder Finger-Küchenschelle ist ein Steppenrelikt und unsere Art des Monats Mai. Wie bei den Schwesterarten Gewöhnliche und Frühlings-Kuhschelle erinnert ihre Blütenform an eine Glocke. (Foto: Daniela Röder)
Website: Art des Monats


Zwei Männer und eine Frau sitzen in der Hocke für einer kleinen Blume, die in einer Collage noch einmal als größeres Bild hervorgehoben ist.

Neues aus dem BayAZ: Hilfe für eine blaue Blume im AHP 

Sonst um diese Zeit meist schon vom Wasser überspült, steht das Bodensee-Vergissmeinnicht in diesem Jahr auf dem Trockenen und ist so wie die anderen drei seltenen Strandrasen-Arten stärker dem Tritt der Besucher ausgesetzt. Wie lassen sich die einzigartigen und teilweise nur am Bodensee wachsenden Pflanzen schützen? Geeignete Maßnahmen werden im Rahmen eines Artenhilfsprogramms (AHP) erarbeitet und die Bestände jährlich entsprechend begutachtet. Von links: Botaniker Dr. Wolfgang von Brackel, Cornelia Mesmer von der unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Lindau und Dr. Fridtjof Munck (Landesamt für Umwelt, LfU) beim Ortstermin vor einigen Pflanzen des Bodensee-Vergissmeinnichts. (Fotos: Stephanie Millonigc, LfU)


 Zwei Frauen stehen in einem Garten und diskutieren, eine hält ein Klemmbrett in der Hand, die andere zeigt in den Garten.

Neues aus dem BayAZ: Die Aktion Vogelfreundlicher Garten geht weiter

Die LBV-Gartenjury ist wieder unterwegs, um bayernweit private Naturparadiese auszuzeichnen, die Vögeln, Insekten und anderen Tieren einen Lebensraum bieten. Über 5.000 Plaketten haben der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) und das Bayerische Artenschutzzentrum (BayAZ) bereits ausgehändigt – wer seinen Garten ebenfalls zertifizieren lassen möchte, kann sich noch bewerben. (Foto: Carola Bria, LBV)


Schwarzstorch fliegt über ein Getreidefeld, nur der Vogel ist scharfgezeichnet, Untergrund und Hintergrund verschwinden.

Wie geht es dem Schwarzstorch im Naturpark Frankenwald?

Seit März werden im Auftrag des LfU im Naturpark Frankenwald Reviere des Schwarzstorchs kartiert. Die letzte Kartierung des scheuen Waldvogels mit rotem Schnabel erfolgte zwischen 2011 und 2014. Angesichts der starken Waldverluste in den letzten Jahren soll untersucht werden, ob diese Veränderungen zu einem Rückgang der Revierzahlen geführt haben. Die Kartierung erfolgt in Kooperation mit der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF), den Bayerischen Staatsforsten, dem Naturpark Frankenwald und dem LBV. (Foto: Hans Glader)
PM: Kartierung des Schwarzstorchs im Naturpark Frankenwald


 Eine dunkle Drossel mit charakteristischem Bruststreifen und weißgeränderten dunklen Federn sitzt auf einem Balken, der grüne Hintergrund verschwimmt.

Mehr Daten über Felsenschwalbe, Alpendohle und Ringdrossel: Ehrenamtliche für Monitoring gesucht

Felsenschwalben, Alpendohlen und Ringdrosseln: Die Alpen beheimaten zahlreiche Vogelarten, die hauptsächlich oder sogar nur dort in Deutschland vorkommen. Die Bestandsentwicklung dieser Vögel lässt sich derzeit nicht verlässlich darstellen. Eine neue Initiative zum Alpenvogelmonitoring soll dies künftig ändern. Dessen Koordination übernimmt der bayerische Naturschutzverband LBV im Verbund mit dem Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA), dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) und dem LfU. Für das Projekt sucht der LBV ab sofort ehrenamtliche Ornithologinnen und Ornithologen, die sich im Monitoring engagieren. (Foto: Andreas Trepte, Turdus torquatus 1CC BY-SA 2.5)


Mehr Geld für Gewässerrandstreifen

Die Ausgleichszahlungen für Gewässerrandstreifen werden erhöht. Mit der Aktualisierung der entsprechenden bayerischen Richtlinie zum 8. Mai stieg die Fördersumme von 500 Euro pro Hektar auf 675 Euro pro Hektar. Gewässerrandstreifen wurden in Bayern auf Grundlage des "Volksbegehren Plus" entlang der Flüsse, Bäche und stehenden Gewässer im Einvernehmen mit der Landwirtschaft eingeführt, um das Grundwasser und die Oberflächengewässer besser zu schützen. Auf einer Breite von fünf Metern dürfen sie nicht mehr acker- und gartenbaulich genutzt werden.
PM: Glauber: Ausgleichszahlungen für Gewässerrandstreifen werden erhöht


Vier Männer, zwei mit SChaufeln, stehen rund um ein kleines Bäumchen, daneben mehrere bunte Gießkannen.

Renaturierung der Isar im Angergries ist abgeschlossen

Die Renaturierung der Isar am Angergries in Plattling ist nach der Umsetzung von drei Bauabschnitten abgeschlossen. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber bezeichnete den Bereich der Isarmündung als "einzigartiges Juwel für Naturschutz und Wasserwirtschaft". Auf der rechten Isarseite gibt es nach Abtrag von rund 200.000 Kubikmetern Hochwassersediment etwa zehn Hektar neue Weichholzaue. Darin wurde ein 1,4 Kilometer langer Seitenarm angelegt. Viele Vernetzungen mit verbliebenen Auenstrukturen sorgen für eine weitreichende Wirkung hinein in die einzigartige Flusslandschaft des Isarmündungsgebietes. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (rechts) pflanzt mit (von links) Hans Schmalhofer (Bgm. Plattling), Bernd Sibler (Landrat Deggendorf) und Siegfried Ratzinger (Wasserwirtschaftsamt Deggendorf) eine Schwarzpappel an das Isarufer. (Foto: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz)
Glauber: Ein Juwel für Naturschutz und Wasserwirtschaft


Zwei Weinbergschnecken stehen aufrecht, die beide Füße aneinenandergefügt

Natur im Fokus: Mit der Magie der Farben zum Siegerbild

Die neuen Kategorien für den Wettbewerb "Natur im Fokus" stehen fest: "Magie der Farben" und "Mensch und Natur". Der Fotowettbewerb ist eine Initiative der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayern, des Museums Mensch und Natur, des Naturkundemuseums und des Bayerischen Umweltministeriums und richtet sich an Kinder und Jugendliche in Bayern. Er soll dazu anregen, hinauszugehen und die Natur zu entdecken. (Eines der Siegerfotos 2024, Paarung von Weinbergschnecken: Raphael Steinhuber)
Der Fotowettbewerb Natur im Fokus Schau doch mal hin!


Eine Teleskopleiter ist einen hohen Wasserturm hochgefahren, oben arbeiten zwei Personen.

Artenschutz an hoher Stelle: Stadt Landshut lässt Nisthilfen für Gebäudebrüter an Wasserturm anbringen

Die Biodiversitätsberatungsstelle der Stadt Landshut hat insgesamt 28 Nisthilfen für Mauersegler, Fledermäuse und Dohlenan den Außenwänden des Wasserturms am Hofberg angebracht. Umgesetzt wurde die Maßnahme in enger Abstimmung mit der Unteren Denkmalschutzbehörde, dem Landesamt für Denkmalpflege sowie den Stadtwerken Landshut. Mit eingebunden war auch die Koordinationsstelle für Fledermausschutz in Südbayern. Förderung über die Regierung von Niederbayern aus Mitteln des Bayerischen Umweltministeriums. (Foto: Maria Alvarez/Stadt Landshut)


Weitere Kurzmeldung:

  • ANL: Die Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL) ist jetzt auch auf Instagram zu finden unter anl_bayern.
  • Regierung von Schwaben: Seit Mitte März sind drei Wasserbüffel auf ca. 8,5 ha im Naturschutz- und FFH-Gebiet Wasenlöcher bei Illerberg im Einsatz. PM
  • LiKi: Der Indikatorenspiegel der LiKi (Länderinitiative Kernindikatoren) wurde aktualisiert und liegt nun in der Version 2024 vor. Die Deutschlandkarten wurden ebenfalls aktualisiert. Website
  • FEda: Der Forschungsdatenatlas der BMBF-Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt (FEdA) ist online. In ihm finden sich die in den Projekten der Initiative erarbeiteten Forschungsdaten.
  • Bund Naturschutz: Citizen-Science-Aktion "Mein Baum: Stadtbäume melden und schützen!"
  • LBV: Zwischenfazit nach 21. Stunde der Gartenvögel: Mit durchschnittlich 26,3 Vögeln pro Garten liegt der Wert so niedrig wie nie zuvor. 

Publikation
Praxisleitfaden für Gründächer mit regionaltypischen Wildpflanzen erschienen

Einen kostenlosen Leitfaden zu Biodiversitätsgründächern erstellten Forschende der Hochschule Osnabrück im Rahmen des Projekts „DaLLÎ – Extensive Dachbegrünungen in urbanen Landschaften als Lebensraum für Insekten“.
Website Hochschule Osnabrück: Gründächer mit regionaltypischen Wildpflanzen als Lebensraum für Insekten - ein Leitfaden für die Praxis


Weitere Publikationen

  • ANL: Ein Artikel der ANL beschäftigt sich mit der Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) und des Bundesverwaltungsgerichts (BVerwG) zum Habitatschutzrecht und beschreibt ihre praktischen Auswirkungen.
  • ANL: Insektenschutzstreifen beherbergen im Winter deutlich mehr Arthropoden als gemähte Flächen. Dies ist Thema eines Artikels in Anliegen Natur.

Termine

Zwei Männer stehen in einer Gartenanlage am Rande von amphietheaterartigen Stufen. Auf der anderen Seite schlängelt sich ein Bach entlang, frisch gepflanzte Bäume verweisen darauf, dass es sich um eine neue Anlage handelt, ein roter niedriger Zaun grenzt den Sitz- und Gehbereich vom Grün ab.

Landesgartenschau startet am 22. Mai

Am 22.Mai ist es soweit: Die Landesgartenschau in Furth im Wald wird eröffnet. Eine "Gartenschau am Wasser", wie es Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber bei einem Rundgang bezeichnete. Das LfU hat das Areal des Ministeriums  mitgestaltet und ist mit den Themen gArtenvielfalt, Blühflächen und Insekten, Moor, Boden und Wasser dort vertreten. (Foto: Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (rechts) beim Rundgang über die Landesgartenschau mit dem Geschäftsführer der Landesgartenschau GmbH, Martin Richter-Liebald; Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz)


Ein Landwirt und ein Berater stehen am Feldrand mit einem SChnellhefter in der Hand. Im HIntergrund ein Gebüschsaum.
Welcher Landwirt ist der beste Naturschutzpartner?

Noch bis 31. Mai können sich bayerische Bäuerinnen und Bauern beim Wettbewerb "Naturschutzpartner Landwirt 2025" bewerben. Ausgerichtet wird der Wettbewerb vom Bayerischen Umweltministerium in Kooperation mit dem Bayerischen Bauernverband (BBV) und dem Deutschen Verband für Landschaftspflege (DVL) e.V. mit Unterstützung der Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL).  (Foto: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz)
Website StMUV: Naturschutzpartner Landwirtschaft


Ein junger Igel läuft durchs Gras und blickt den Betrachter an.

Deutschland sucht Igel und Maulwurf

2025 wird es wieder zwei Meldezeiträume bei der Mitmachaktion „Deutschland sucht Igel & Maulwurf“ geben: 16. bis 26. Mai und 19. bis 29. September. In Bayern betreut der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) das Projekt. Die Tiere können über eine eigene Plattform gemeldet werden. Mehr Infos zum Igel im Garten gibt es auch beim Projekt gArtenvielfalt des Bayerischen Artenschutzzentrums (BayAZ). (Foto: ErmellJunger Igel P9210039CC BY-SA 4.0)


Peatliand Science Centre lädt zu monatlichen Moorgesprächen

Das Peatland Science Centre (PSC) an der Hochschule Weihenstephan Triesdorf (HSWT) lädt zu "Peat Talks" ein: Die „Peat Talks – Weihenstephaner Moorgespräche“ sind monatlich online stattfindende Web-Seminare. Immer am letzten Mittwoch im Monat um 16 Uhr (mit Ausnahmen enthalten) wird in einem Vortrag mit anschließender Diskussion ein Themenschwerpunkt aus der aktuellen Moorforschung oder der Praxis erläutert.
Website: PEAT TALKS


Weitere Termine:

  • Alpinium: Das Alpinium in Obermaiselstein bietet jetzt wieder verschiedene Naturführungen zu Steinadler, Gemse und Co an. Veranstaltungskalender
  • Botanische Gärten: Citizen-Science-Aktion "BioBlitz - Artenvielfalt in Botanischen Gärten" vom 14. bis 22. Juni 2025 (Woche der Botanischen Gärten 2025). Interessiert können Pflanzen und Tiere fotografieren und über ein App hochladen.
  • BUND Naturschutz Bayern: Die Aktion Krautschau des BUND Naturschutz in Bayern findet wieder vom 16. bis 25. Mai statt. Die Citizen-Science-Aktion will Pflanzen in Pflasterfugen und Mauerritzen sichtbar machen. PM

Weitere Medien

  • In der Podcast-Serie "Wildnis schafft Wissen" des Nationalparks Bayerischer Wald bekommen Zuhörende einen Einblick in den Alltag und die Forschungsarbeit im ältesten Nationalpark Deutschlands. In der aktuellen Highlight-Folge geht es um "Aas und Kadaver". Natürliche Prozesse, die im Umgriff gestorbener Tiere ablaufen, sind bisher wenig erforscht. Christian von Hoermann nimmt diese oftmals verborgene Diversität im Wald genauer unter die Lupe.
    Podcast-Website: Nationalpark Podcasts – Wildnis hören!

  • Podcast 2: Ein neuer englischsprachiger Podcast "Inside Biodiversity" des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDIV) beleuchtet die großen Fragen der Biodiversität.
    Interaktives Spiel: An der Burg in Burghausen wurden ausgestorbene Waldrappe wieder angesiedelt. Die Stadt hat dazu ein interaktives Detektivspiel herausgebracht: Besucher schlüpfen in die Rolle eines Ermittlers und lösen mit Geschick und Köpfchen knifflige Aufgaben, um verschwundene Waldrappe zu finden. Gestartet wird die GPS-Krimitour an der Hinweistafel am Burgeingang.
    „Die verschwundenen Waldrappe“: Neue interaktive GPS-Krimitour auf der Burg

  • App: Die App BeeLife, entwickelt von der Uni Stuttgart in einem Projekt der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) holt spielerisch Wissen über Wildbienen ins Klassenzimmer. Website DBU

Stellenangebote:

  • Am LfU, Dienststelle Augsburg, ist  für die Abteilung 5 „Naturschutz, Landschaftspflege, Gewässerökologie“ im Referat 51 „Fachgrundlagen, Naturschutz, Datenmanagement“ ab 01.07.2025 die Stelle "Sachbearbeiterin / Sachbearbeiter (m/w/d) für den Bereich Biotopkartierung" befristet bis 30.06.2027 zu besetzen. Bewerbungsfrist: 19.05.2025.
    Sachbearbeiterin / Sachbearbeiter (m/w/d) für den Bereich Biotopkartierung
     
  • Beim Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV) in München (Bogenhausen) ist in der Abteilung 6 „Naturschutz und Landschaftspflege“ im Referat 65 „Biodiversität und Naturhaushalt“ zum nächstmöglichen Zeitpunkt die Stelle einer Referentin / eines Referenten (m/w/d) für das Projekt „Ausweitung des Biotopverbundes im Offenland“ in Teilzeit (24 Wochenstunden) zu besetzen. Bewerbungsfrist: 06.06.2025.
    Referent/in für Projektarbeit im Referat 65
  • Die Regierung von Niederbayern sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt zur Besetzung einer unbefristeten Stelle eine Fachkraft (m/w/d) für Naturschutz und Landschaftspflege (3. QE) für die untere Naturschutzbehörde des Landkreises Landshut. Bewerbungsfrist: 01.06.2025
    Stellenangebote - Regierung von Niederbayern

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