PRESSEMITTEILUNG
Natur: Nr. 14 / Mittwoch, 30. April 2025
Kartierung des Schwarzstorchs im Naturpark Frankenwald
Bestandsaufnahme für den Schutz einer bedrohten Tierart

+++ Seit März werden im Naturpark Frankenwald Reviere des Schwarzstorchs kartiert. Die letzte Kartierung des scheuen Waldvogels mit rotem Schnabel erfolgte zwischen 2011 und 2014. Angesichts der starken Waldverluste in den letzten Jahren soll untersucht werden, ob diese Veränderungen zu einem Rückgang der Revierzahlen geführt haben. +++
Der Naturpark Frankenwald umfasst Teile der Landkreise Kulmbach, Kronach, Hof und Bayreuth und ist ein deutschlandweiter Verbreitungsschwerpunkt des Schwarzstorchs. Etwa 10 % der bundesweiten Population leben hier. Die Kartierung erfolgt in den Jahren 2025 bis 2027 jeweils vom März bis in den Sommer, wobei die Beobachtungen an exponierten Geländepunkten, sogenannten Checkpoints, durchgeführt werden. Ziel ist es, die Zahl der Brutpaare im Naturpark Frankenwald zu erfassen und die Revierstandorte detailliert zu beschreiben.
Der Schwarzstorch (Ciconia nigra) ist eine streng geschützte Art, die in alten, störungsarmen Wäldern mit Feuchtgebieten und Fließgewässern brütet. Er ernährt sich von Fischen, Amphibien, Krebsen und Insekten und ist sehr störungsempfindlich am Horststandort. Die Erhaltung seiner Lebensräume und ruhiger Wälder als Brutplätze ist von großer Bedeutung.
Das Projekt steht im Einklang mit der EU-Biodiversitätsstrategie für 2030, die darauf abzielt, den Zustand gefährdeter Arten zu verbessern. Deutschland hat sich verpflichtet, einen günstigen Zustand für den Schwarzstorch zu erreichen, und die Kartierung wird eine wichtige Grundlage für zukünftige Schutzmaßnahmen darstellen.
Der Naturpark Frankenwald erstreckt sich über eine Fläche von 102.250 Hektar, von denen rund 59.000 Hektar bewaldet sind. In den letzten Jahren sind durch Trockenstress, Windwurf und Borkenkäfer mehr als 10.000 Hektar Wald verloren gegangen. Diese Entwicklungen stellen eine Herausforderung für den Schwarzstorch dar.
Die Kartierung erfolgt in Kooperation mit der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF), den Bayerischen Staatsforsten, dem Naturpark Frankenwald und dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V. (LBV).
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