Der Biotopverbund in Bayern wird als rahmengebende Gesamtkonzeption gesehen, bestehend aus geeigneten Kernflächen; unter anderem in Natura-2000-Gebieten, Naturschutzgebieten, Nationalparken, gesetzlich geschützten Biotopen sowie ergänzenden Verbindungsflächen, die Organismen zum räumlichen Austausch nutzen.

Damit Biotopverbundflächen ihre Funktion erfüllen, müssen die Flächen in einem hochwertigen ökologischen Zustand sein. Um dies zu erreichen, ist Landschaftspflege wie das Entbuschen von Magerrasen oder Mooren oder eine angepasste extensive Pflege notwendig, damit die Überlebenschancen der Populationen steigen. Zusätzlich müssen wir neue Biotope anlegen. Nur so wirken wir dem generellen Lebensraumverlust entgegen.

Der Biotopverbund ist ein Netzwerk aus Lebensräumen, bestehend aus:

  • Kernflächen:
    z. B. Naturschutzgebiete, FFH-Gebiete, Natura-2000-Flächen (attraktive Schutzgebiete als Herzstücke des Netzes)
  • Verbindungsflächen:
    z. B. Wiesen, Böschungen, extensiv bewirtschaftete Flächen, ökologisch aufgewertete Stromleitungstrassen (dienen als „Brücken“ zwischen Kernflächen)
  • Entwicklungsflächen:
    Flächen, die derzeit noch nicht für den Biotopverbund geeignet sind, aber zukünftig entsprechend bewirtschaftet werden, können als Entwicklungsflächen in den Biotopverbund integriert werden.
  • „Eh Da – Flächen“:
    z. B. gemeindeeigene Wiesen, Straßenränder oder Gewässerrandstreifen

Damit Flächen wirksam zum Biotopverbund beitragen, müssen sie frei von Pestiziden sein, nicht oder selten gedüngt werden und extensiv genutzt werden!

Besonders wertvoll sind Flächen zudem, wenn sie:

  • frei von störenden Einflüssen wie künstlichem Licht sind,
  • einen naturnahen Wasserhaushalt besitzen,
  • funktional verbunden sind, also den Austausch von Arten zwischen Lebensräumen ermöglichen,
  • arten- und strukturreich sind (Vorkommen geschützter und seltener Arten, vielfältige Lebensraumstrukturen),
  • ökologisch wertvollen Lebensraum bieten,
  • durch gebietsheimisch geprägte Pflanzenarten geprägte Artengemeinschaften
  • typische Elemente der strukturreichen Kulturlandschaft (z. B. alte Hutungen)