Die Lösung für den kommunalen Naturschutz
Der Biotopverbund in Bayern ist ein gemeinschaftlich getragenes Netzwerk naturnaher Flächen. Es verbindet Kernelemente des Naturschutzes mit regionalen Ansätzen, um so Lebensräume systematisch zu verknüpfen. Dadurch sichert er den genetischen Austausch, die Wanderung und die Ausbreitung von Arten – eine grundlegende Voraussetzung für den Erhalt der biologischen Vielfalt.
Bayerische Kommunen leisten hierbei einen entscheidenden Beitrag. Als größte Flächeneigentümerinnen und mit ihrer Planungshoheit verfügen sie über zentrale Steuerungsmöglichkeiten für die Entwicklung eines funktionierenden Biotopverbunds vor Ort. Mit lokal angepassten Konzepten, der ökologischen Aufwertung eigener Flächen und der aktiven Einbindung der Bürgerinnen und Bürger gestalten sie ihre Landschaft nachhaltig. Gleichzeitig schaffen sie Bewusstsein und Akzeptanz für den Naturschutz in der Bevölkerung.
Wichtig dabei: Der Biotopverbund ist keine zusätzliche Aufgabe, die neue personelle oder finanzielle Ressourcen bindet. Vielmehr lässt er sich sinnvoll in bestehende Planungsprozesse integrieren – etwa in der Bauleitplanung, der Klimaanpassung oder der Entwicklung von Ökokontoflächen. So wird der Biotopverbund zu einer praktischen Querschnittsaufgabe, die vorhandene Herausforderungen aufgreift und ökologisch weiterdenkt.
Damit sind die Kommunen unverzichtbare Partner auf dem Weg zu einem landesweit wirksamen Biotopverbund.
Mithilfe des Biotopverbunds können sich Tiere und Pflanzen von einer naturnahen Fläche in anderen Regionen ausbreiten; Foto: Christopher Meyer
Ein Angebot für Kommunen
Den bayerischen Kommunen kommt beim Naturschutz und beim Erhalt der Biodiversität als größte Flächeneigentümerinnen eine herausragende Rolle zu. Gesetzliche Vorgaben verpflichten Kommunen zum Naturschutz - sowohl durch bayerische, aber auch bundes- und europäischer Gesetzgebung.
Das Bundesnaturschutzgesetz schreibt den Aufbau eines Biotopverbunds vor. Dieser dient dazu, Bestände wild lebender Tiere und Pflanzen, Lebensgemeinschaften und Lebensräume dauerhaft zu sichern. Außerdem soll er funktionsfähige ökologische Wechselbeziehungen bewahren, wiederherstellen und entwickeln (§ 21 BNatSchG).
Seit dem Volksbegehren „Artenvielfalt und Naturschönheit in Bayern – Rettet die Bienen“ und einem Begleitgesetz aus dem Jahr 2019 gibt es auch in Bayern festgelegte Ziele für Ausbau des Biotopverbunds. Bisher sind rund 10% des Offenlandes in Bayern (Stand 2023) in den Biotopverbund integriert. Dieser Anteil soll gemäß dem Bayerischen Naturschutzgesetz bis 2030 auf mindestens 15% der bayerischen Offenlandfläche erweitert werden (Art. 19 BayNatSchG).
Der Biotopverbund besteht aus zwei wesentlichen Elementen: Kernflächen und Verbindungsflächen. Diese werden auf fachlicher Grundlage identifiziert und durch geeignete Maßnahmen dauerhaft gesichert. Ziel ist ein durchgängiges, vernetztes System naturnaher Lebensräume – abgestimmt auf die jeweiligen Gegebenheiten vor Ort.
