Schaffung eines Offenland-Biotopverbunds für den Roten Apollo in der Nagelfluhkette

Im grenzüberschreitenden Naturpark Nagelfluhkette wurden mehrere Projekte zur Vernetzung von Lebensräumen für die Schirmart Roter Apollofalter (Parnassius apollo) durchgeführt. Schwerpunkt der Maßnahmen war dabei die Entfernung von aufwachsendem Gehölz, um bestehende Vorkommen zu stärken und um Barrieren zwischen den Lebensrauminseln zu entfernen.

Handlungsbedarf und Zielsetzung

Der Rote Apollofalter (Parnassius apollo) ist eine der seltensten Arten im Naturpark Nagelfluhkette und aufgrund seiner speziellen Lebensraumansprüche stark gefährdet. Kern der Vorkommen ist die Namensgebende Nagelfluhkette, die als 24km langer und bis zu 1.834m hoher Gebirgszug im voralpinen Raum Südwest-Bayerns, bis hinein in das österreichische Vorarlberg, reicht. Die wärmeliebende Art ist in den nach Süden ausgerichteten Hängen auf traditionell extensiv bewirtschafteten Alpflächen zu finden. Aufgrund von schlechter Erreichbarkeit und großer Hangsteilheit wurden in der Vergangenheit für die Art wichtige Flächen aus der Bewirtschaftung genommen, so dass diese mehr und mehr mit Gehölzen zuwachsen. Um den Falter in seinem Vorkommen zu stabilisieren, ist es daher notwendig geworden, die inzwischen stark verinselten Lebensräume grenzüberschreitend wieder miteinander zu verbinden.

Maßnahmen

In den letzten Jahren wurden sukzessive Einzelmaßnahmen auf Alpflächen vereinbart und umgesetzt, die dem Aufbau eines grenzüberschreitenden Biotopverbunds dienen. Durch Entbuschungen und das Entfernen von Gehölzriegeln, die als Flugbarriere wirken, konnten zwei noch vorhandene Verbundachsen entlang der Nagelfluhkette gestärkt bzw. teilweise wiederhergestellt werden. Aktuell befindet sich eine Maßnahme nahe der Grenze zu Vorarlberg in Umsetzung, bei der eine seit 60 Jahren zugewachsene Alpfläche durch Rodung des Fichtenbestands wiederhergestellt wird und stark isolierte Teillebensräume verbunden werden. Dadurch soll eine dritte Verbundachse zu den verbliebenen vorarlberger Lebensräumen hin geschaffen werden. Alle Projekte wurden in enger Abstimmung mit Grundeigentümerinnen und -eigentümern und Landbewirtschaftenden entwickelt und umgesetzt. Neben dem Apollofalter profitieren zahlreiche weitere alpine Offenlandarten von den Aktivitäten.

Projektlaufzeit

Mehrere Projekte von 2015 bis 2025
Stand: laufend

Finanzierung

LNPR, ergänzt durch Biodiversitätsfonds in Vorarlberg

Kontakt

Rolf Eberhardt, Geschäftsführer Naturpark Nagelfluhkette e. V.