Vernetzung aquatischer Lebensräume im Landkreis Fürth
Das Stadtgebiet Langenzenn zeichnet sich insbesondere durch seine Vielfalt gewässerbetonter Lebensräume aus. Die große Mehrheit der Gewässer befindet sich aktuell in keinem guten ökologischen Zustand, diese sollen nun mit ihren umliegenden Flächen jedoch Hauptanhaltspunkte zur ökologischen Aufwertung und zur Entwicklung eines Biotopverbundes sein.
Erhalt und Vernetzung vielfältiger Feuchtlebensräume
Das Projektgebiet umfasst das Stadtgebiet Langenzenn im Landkreis Fürth und zeichnet sich in besonderem Maße durch seine Vielfalt gewässerbetonter Lebensräume aus. Neben Quellen, Quellbächen, Bachläufen und der als FFH-Gebiet ausgewiesenen Zenn kommen zahlreiche Stillgewässer vor.
Naturnahe Strukturen sollen in den Fließgewässern im Projektgebiet gefördert werden, ein Beispiel ist dieser Biberdamm am Farrnbach; Foto: Richard Fischer, LBV
Die Feuchtgebiete innerhalb des Stadtgebietes Langenzenn sind bedeutende Lebensräume für eine ganze Reihe selten gewordener und streng geschützter Arten, wie der Bachmuschel (Unio crassus), der Grünen Keiljungfer (Ophiogomphus cecilia) oder der Gelbbauchunke (Bombina variegata). Die große Mehrheit der Gewässer im Stadtgebiet Langenzenn befindet sich derzeit in keinem guten öko-logischen Zustand. Ursachen sind neben der Verbauung der Fließgewässer vor allem die stofflichen Einträge, der Verlust von Stillgewässern, die Entwässerung von Feuchtgebieten und die Degradierung ehemaliger Moorböden. Diese Entwicklungen gefährden den Fortbestand der gewässerbetonten Lebensräume und Artvorkommen stark.
Der Erhalt und die Weiterentwicklung des Gewässerbiotopverbundsystems in der Kommune Langenzenn inklusive der vielfältigen Feuchtlebensräume mit ihren charakteristischen Arten stellt die übergeordnete Zielsetzung des konzipierten Projektes dar.
Gemeinsame Verantwortung für vielfältige Ziele
Gelbbauchunken sind eine der Zielarten bei der Gewässerentwicklung – hier ein Exemplar im Projektgebiet; Foto: Richard Fischer, LBV
Ende 2024 startete die Stadt Langenzenn gemeinsam mit dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V. (LBV) das wegweisendes Projekt zum integrierten Gewässerbiotopverbund. Neben dem Schutz und Erhalt typischer Gewässerlebensräume sollen diese, wo möglich und sinnvoll, mit zusätzlichen Nutzungsmöglichkeiten verbunden werden. Dies umfasst unter anderem den Hochwasserschutz, Wasserrückhalt und die Schaffung von Durchgängigkeit für die Tierwelt. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Förderung von Amphibienarten, die als Zielarten des Projekts im Mittelpunkt stehen. Die langfristige Zusammenarbeit mit privaten Akteuren, Parterinnen und Partnern aus der Wirtschaft, kommunalen Stellen und Fachbehörden ist entscheidend, um nachhaltige Pflege- und Entwicklungspläne für die betroffenen Gewässerlebensräume zu etablieren. Nur durch diese gemeinsame Verantwortung können wir eine nachhaltige und stabile Entwicklung der Gewässerbiotope sicherstellen.
Projektlaufzeit
September 2024 bis Oktober 2027
Stand: laufend
Finanzierung
Das Projekt wird durchgeführt durch die Trägergemeinschaft, bestehend aus der Stadt Langenzenn und dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V. und wird gefördert durch den Bayerischen Naturschutzfonds aus den Zweckerträgen der GlücksSpirale.
Kontakt
Rieke Wüpping, Fachliche Leitung des Projekts, Stadt Langenzenn
