Biotopverbund am Ludwig-Donau-Main-Kanal
Weshalb nicht vorhandene Strukturen für den Biotopverbund nutzen, indem man die Bewirtschaftung umstellt? Dieser Frage haben wir uns gewidmet und gemeinsam viel erreicht.
Das Projekt nimmt Form an
Durch eine Umstellung des Mahdregimes können nun auch Blütenpflanzen wie die Wilde Möhre entlang der Ufer ihre Pracht entfalten; Foto: Dr. Stefan BögerBereits 2010 entstand auf Initiative der Regierung von Mittelfranken (RMfr) in einer bis heute bestehenden Projektpartnerschaft mit der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV), den Bayerischen Staatsforsten (BaySF), der Stadt Nürnberg sowie dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) die Idee, entlang des Ludwig-Donau-Main-Kanals eine Biotopverbundachse zu etablieren. An dem etwa 70 km langen Kanalabschnitt in Mittelfranken gab es bereits Obstbaumbestände, artenreiche Magerrasen und Ufersäume. Ziel war es die bereits wertvollen sowie die vorher intensiv bewirtschafteten Flächen durch eine Umstellung der Pflege aufzuwerten. Nach Ortsterminen mit Gebietskennerinnen und -kennern sowie Projektpartnerinnen und -partnern wurde eine Vorauswahl geeigneter Flächen getroffen und die Pflege umgestellt. Nach der erfolgreichen ersten Phase wurde das Konzept 2013 und 2014 ausgeweitet und durch ein Biodiversitätsprojekt zum Schutz der Kreuzotter ergänzt. 2015 kamen die Landschaftspflegeverbände Mittelfranken, Nürnberg und Schwabach als Projektpartner hinzu, mit deren Hilfe das Gebiet nach und nach erweitert wurde und weitere Flächen in den Biotopverbund intergiert werden konnten.
Die WSV wurde 2016 mit dem Umweltpreis der Stadt Nürnberg ausgezeichnet, die Regierung von Mittelfranken erhielt für ihr Engagement 2019 die Auszeichnung als Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt.
Die Initiative zeigt Wirkung
Durch Information der Öffentlichkeit funktioniert Freizeitnutzung auch bei Anwesenheit von Kreuzottern; Foto: Dr. Stefan BögerZusammen mit den Projektpartnerinnen und -partnern konnten die Flächen durch Umstellung der Unterhaltungspflege über den Projektverlauf immer weiter aufgewertet werden. Dort sind inzwischen sogar einige Arten der Roten Liste zu finden. Die Umstellung von Mulchen auf Mahd mit Entfernung des Mahdguts sowie weitere Maßnahmen mit fachlicher Begleitung durch die RMfr führen zu einer deutlichen Aufwertung der Flächen. Durch ein Monitoring werden die Erfolge der aktuellen Maßnahmen dokumentiert, überprüft und gegebenenfalls angepasst, um den Biotopverbund in Bayern weiter auszubauen.
Projektlaufzeit
03/2010 bis 12/2028
Stand: laufend
Finanzierung
Gefördert durch Mittel des StMUV
Kontakt
- Moritz Keil, Regierung von Mittelfranken
- Dr. Stefan Böger, Regierung von Mittelfranken
