Der Erwerb eines großen Grundstückes eröffnete die Möglichkeit zur Entwicklung eines Biotopverbundprojektes in der intensiv landwirtschaftlich genutzten Agrarlandschaft um Haindling. Durch strukturverbessernde Maßnahmen wurden insbesondere Amphibien- und Reptilienhabitate neugestaltet sowie vielfältige Insektenlebensräume etabliert. Zudem wird seit Frühjahr 2023 der ehemals als Acker genutzte Süd- und Westteil des Grundstücks mit Rotem Höhenvieh extensiv beweidet.

Erste Schritte zur Schaffung eines "Biotop-Trittsteins"

Das erste Naturschutzprojekt mit Trägerschaft der Heinz Sielmann Stiftung in Niederbayern konnte am 06.05.2024 feierlich eröffnet werden. Der Erwerb eines fast sechs Hektar großen, durch den Eiglfurter Bach im Südwesten begrenzten Grundstückes im Jahr 2020 eröffnete die einmalige Möglichkeit zur Entwicklung eines Biotopverbundprojektes in der intensiv landwirtschaftlich genutzten Gäuboden-Agrarlandschaft um Haindling. Der u. a. für Frösche und Kröten, Eidechsen, Schlangen und viele weitere Tier und Pflanzenarten optimierte Lebensraum bringt nun mehr biologische Vielfalt in die Region.

Zentrale „Mitarbeiter“ sind dabei auch eine Herde Rotes Höhenvieh - eine vom Aussterben bedrohte Oberpfälzer Rinderrasse - mit denen die Fläche extensiv beweidet wird. Hans-Jürgen Buchner, Kopf der Band „Haindling“, unterstützte von Anfang an begeistert das Projekt in seinem Heimatort als Schirmherr.

Das Vorhaben wurde 2020 auf Initiative der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Straubing-Bogen gestartet und mit einem Fördersatz von 90 % über die Landschaftspflege- und Naturpark-Richtlinien (LNPR) von der höheren Naturschutzbehörde an der Regierung von Niederbayern, mit Mitteln des Bayerischen Umweltministeriums, gefördert.

Aufwertung und Biotopverbund durch Strukturerhöhung und Beweidung

Ab 2022 wurden mehrere Amphibien-Laichgewässer, Reptilienhabitate sowie eine Wildbienen-Steinmauer angelegt. Insbesondere wurden die Steinschüttungen durch Eidechsen bereits in kurzer Zeit extrem gut als Habitat angenommen. Daneben wurde der Anteil an liegendem und stehendem Totholz im Bereich der ehemaligen Hybridpappel-Anpflanzung deutlich erhöht. Begleitend wird untersucht, wie sich die Maßnahmen auf die Artenvielfalt auswirken. Seit Frühjahr 2023 wird der ehemals als Acker genutzte Süd- und Westteil des Grundstücks mit Rotem Höhenvieh extensiv beweidet. Am 6. Mai 2024 wurde das Projekt feierlich eröffnet und der Öffentlichkeit vorgestellt.

Aktuell werden Maßnahmen zur Neuanlage eines Kammmolch-Laichgewässers und zur Ufergestaltung des Eiglfurter Baches geplant.

Projektlaufzeit

Beginn: 12/2020
Stand: laufend

Finanzierung

LNPR

Kontakt

Bernhard Gohlke, Leiter Sielmanns Biotopverbund Nordost-Bayern, Heinz Sielmann Stiftung

Weiterführende Informationen