„Feldraine gemeinsam erhalten, fördern und etablieren“ zur Lebensraumoptimierung und für den Biotopverbund
Im Landkreis Nürnberger Land in Mittelfranken werden seit 2023 gemeinsam mit Landwirtinnen und Landwirten neue Feldraine zwischen landwirtschaftlichen Nutzflächen angelegt. Der Landkreis zeichnet sich durch kleine Ackerschläge und hohen Strukturreichtum aus. Durch die Funktion als Trittsteinbiotope tragen Feldraine dazu bei, bestehende Biotope zu verbinden. Außerdem entstehen neue Habitate für eine Vielzahl von Lebewesen und Pflanzen. Für die Neuanlage der Feldraine wird eine eigene Feldrain-Saatgutmischung aus Regiosaatgut auf Ackerflächen eingesät. Es besteht auch die Möglichkeit, innerhalb des Projekts das Pflegemanagement zu optimieren oder die Raine mit Saatgut aufzuwerten. Ein Monitoring begleitet ab 2025 die Maßnahmen. Durch umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit wird dazu beigetragen, dass bestehende, meist über die Jahre immer schmaler gewordene, Feldraine als wertvoller Bestandteil der Kulturlandschaft erhalten bleiben.
Im ersten Jahr nach der Einsaat ist bereits zu erkennen, dass Feldraine vor allem nach der Ernte der landwirtschaftlichen Kulturen eine wichtige Funktion als ganzjähriger Lebensraum in der Agrarlandschaft erfüllen; Foto: Nathalie Ritter
Erste Schritte der Projektumsetzung
Seit Projektbeginn wurde bis Ende 2024 bereits über ein Hektar neue Feldraine eingesät. Für das Jahr 2025 sind weitere Neuanlagen sowie die Aufwertung eines bestehenden Feldrains in Planung. Zudem startet das Monitoring von Rebhuhn (Perdix perdix), Felderche (Alauda arvensis) und Braunkehlchen (Saxicola rubetra); die Vegetationsaufnahmen werden fortgeführt und spezifische Fragestellungen im Rahmen studentischer Arbeiten erörtert. An jedem Projekt-Feldrain werden eigens erstellte Feldrandschilder zur Information und Bewusstseinsbildung aufgestellt. Die Projekt-Landwirtinnen und Projekt-Landwirte können sich bei jährlich stattfindenden Workshops über ihre Erfahrungen im Projekt austauschen. Zudem werden Feldtage und Fachtagungen für Interessenten aus Landwirtschaft und Naturschutz angeboten. Für die zweite Projektphase ab 2026 sind für die Lebensraumoptimierung zusätzliche Kleinstmaßnahmen, wie z. B. die Anlage von Lesesteinhaufen, geplant.
Es ist wichtig, das oberflächlich ausgebrachte Saatgut im nächsten Arbeitsschritt durch Walzen anzudrücken. Foto: Nathalie Ritter
Projektlaufzeit
06/2023 bis 12/2025 (Phase I), 01/2026 bis 12/2027 (Phase II)
Stand: laufend
Finanzierung
Bayerische KulturLandStiftung, Bayerischer Naturschutzfonds, Otto und Therese Stumpf Stiftung
Kontakt
- Nathalie Ritter, Bayerische KulturLandStiftung
- Dominik Himmler, Bayerische KulturLandStiftung
