Hitzebelastung

Aktueller Trend

Die Hitzetage nehmen in Bayern im Bewertungszeitraum signifikant zu.

Entwicklung der Anzahl der Hitzetage in Bayern als 30-jähriges Mittel von 1951 bis 2022. Seit Beginn der Zeitreihe nimmt die mittlere Anzahl der Hitzetage kontinuierlich zu. In etwa seit Mitte der 70er Jahre ist ein deutlich stärkerer Anstieg erkennbar. 30-jähriges Mittel der Anzahl der Hitzetage in Bayern von 1951 bis 2022

Ziel der Bayerischen Staatsregierung

Bayerisches Klimaschutzprogramm: Die Landesarbeitsgemeinschaft Gesundheitsschutz im Klimawandel (LAGiK) entwickelt Konzepte und initiiert Maßnahmen, um die Bevölkerung auf die gesundheitlichen Auswirkungen veränderter klimatischer Bedingungen vorzubereiten.

Im Verbundprojekt Klimawandel und Gesundheit in Bayern (VKG) werden Forschungsprojekte im Bereich Klimawandel und Gesundheit gefördert, um geeignete Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel beurteilen und planen zu können.

Weitreichende Gesundheitsrisiken durch Hitzebelastung

Noch stärker als die Jahresmitteltemperaturen steigen die Höchsttemperaturen im Sommer. Sonnenschein und Wärme tun gut. Doch extreme Hitze wirkt sich negativ auf Mensch und Umwelt aus. Der Klimawandel führt nachweislich vermehrt zu extremer Hitze am Tag und in der Nacht, wodurch sich die gesundheitlichen Risiken für ältere Menschen, chronisch Kranke, Kinder und isoliert lebende Personen erhöhen können. Für die Gesundheit von besonderer Bedeutung sind Phasen mit mehrtägig anhaltender, extremer Hitze.

Grundsätzlich können in Jahren mit einer überdurchschnittlich hohen Anzahl von Hitzetagen mehr Todesfälle auftreten als ohne Hitzewelle zu erwarten gewesen wären. 2003 sind in Deutschland schätzungsweise etwa 9.500 Menschen mehr gestorben, für 2018 zeigen Studien etwa 8.700 zusätzliche Todesfälle, die auf Hitzeereignisse zurückzuführen sind. Ebenso werden direkt hitzebedingte Erkrankungen, wie Hitzschlag, Hitzekollaps und Sonnenstich, sowie indirekt hitzebedingte Erkrankungen, wie Herz-Kreislauf-Probleme und Atemwegserkrankungen beobachtet.

Urbane Räume besitzen durch den Wärmeinseleffekt ein höheres Risiko als ländliche Räume. Städte müssen daher in ihren aktuellen und zukünftigen Planungen die Anpassung an zunehmende Hitze mitdenken. Eine besondere Rolle spielen dabei Maßnahmen der Blau-Grünen-Infrastruktur. Stadtgrün und Wasserflächen, die für Abkühlung sorgen, können die Hitzebelastung deutlich mindern. Das Klimaschutzprogramm Bayern nennt deshalb als Maßnahme unter anderem die Fassadenbegrünung für staatliche Neubauten, die zu Kühleffekten durch Verdunstung führt.

Wie sich die Situation entwickelt hat, lässt sich auch an den Hitzewarnungen erkennen. Hitzetage (Temperaturen über 30 °C) haben seit Beginn der Messungen 1951 stetig zugenommen – dies belegen meteorologische Messungen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat 2005 ein Hitzewarnsystem eingerichtet, das vor bevorstehenden Hitzeereignissen warnt. Darüber hinaus wird Kommunen empfohlen, Hitzeaktionspläne umzusetzen, um die Bevölkerung vor den Folgen von extremer Hitze zu schützen und ein angepasstes Verhalten anzuregen.

Bayerisches Klimainformationssystem

Zum Nachlesen

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