Schwermetalleintrag

Aktueller Trend

Die Hintergrundeinträge von Schwermetallen in Bayern weisen im aktuellen 10-Jahres-Trend (2012 bis 2021) keine eindeutigen Zu- oder Abnahmen auf. Da Schwermetalle biologisch nicht abbaubar sind, verbleiben diese Stoffe weiterhin in der Umwelt und verbreiten sich.

Der Schwermetalleintrag aus der Luft in Bayern stagniert im aktuellen Bewertungszeitraum (2012 bis 2021). Der Schwermetalleintrag pro Jahr wird mit einem Indexwert angegeben. Er fasst alle 15 untersuchten Metalle in einer Kenngröße zusammen. Entwicklung des Indikators für Schwermetalleinträge aus der Luft in Bayern seit 2000

Zielsetzung

Die Schwermetalleinträge sind weiter zu senken, vor allem im Hinblick auf eventuelle Kombinationswirkungen oder Langzeitwirkungen (Vorsorgegedanke).

Kein Trend: Schwermetalleinträge stagnieren

Schwermetalle werden aus vielfältigen Quellen freigesetzt: vor allem in der Industrie, aber auch im Verkehr und in der Landwirtschaft. Sie sind meist an Aerosole gebunden und werden so über die Luft weiträumig verteilt. Durch die Ablagerung von Staubpartikeln und Niederschläge (Regen, Schnee, Nebel) gelangen sie auf Böden und Pflanzen. Technische Entwicklungen spielen dabei eine große Rolle. Beispielsweise wurde in den 1990er-Jahren der krebserregende Stoff Asbest in Bremsbelägen durch eine Verbindung ersetzt, die das Schwermetall Antimon enthielt. Dadurch wurde beim Bremsen Antimon freigesetzt und zum Teil weit verfrachtet. Im Schwermetallmonitoring wurde daraufhin ein erheblicher Anstieg von Antimon beobachtet. Die anschließende Diskussion um den Schadstoff führte dazu, dass Antimon durch andere Verbindungen ersetzt wurde und diese Einträge mittlerweile erheblich zurückgegangen sind. Dafür haben Metalle wie Bismut, Molybdän und Zinn die Funktion des Elements Antimon in Bremsbelägen übernommen.

Der Eintrag von Antimon und anderen giftigen Schwermetallen belastet die Umwelt auf lange Sicht: Sie sind nicht abbaubar und werden nur sehr langsam aus den natürlichen Stoffkreisläufen entfernt. Sie können Ökosysteme, aber auch den menschlichen Organismus schädigen, etwa wenn sie über die Atemluft oder die Nahrung in den Körper gelangen. Akute Schäden in Ökosystemen sind bei der Größenordnung derzeitiger Hintergrundeinträge zwar nicht bekannt, doch erhöht sich das Risiko dafür, je mehr Schwermetalle sich mit der Zeit anreichern.

In Bayern nahm der Indikator für Schwermetalleinträge aus der Luft noch bis 2010 ab. Dieser Trend hat sich nicht mehr fortgesetzt, da die Staubeinträge seit Anfang der 2010er-Jahre wieder deutlich zugenommen haben. Gründe dafür könnten längere niederschlagsfreie Zeiträume sein, sowie die Staubaufwirbelung von versiegelten Flächen, die stetig zunehmen. Allerdings gibt es Unterschiede zwischen den verschiedenen Schwermetallen: Während zum Beispiel die Einträge von Blei und Zink, Bismut und Zinn im aktuellen Bewertungszeitraum (2012 bis 2021) keinen eindeutigen Trend aufweisen, steigen in der Erdkruste enthaltene Metalle, die z.B. über massive Saharastaubereignisse eingetragen werden deutlich an.

Um die Umweltbelastung durch Schwermetalle zu verringern, muss sich vor allem auch das Verhalten von Verbraucherinnen und Verbrauchern verändern. Wer Produkte wie Smartphones, die Schwermetalle und seltene Erden enthalten, länger nutzt und das Auto öfter stehen lässt, setzt weniger Schwermetalle frei.

Aktuelle Trends für alle Bundesländer stellt die Länderinitiative Kernindikatoren zur Verfügung.

Zum Nachlesen

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