Siedlungs- und Verkehrsfläche

Aktueller Trend

In Bayern hat die Siedlungs- und Verkehrsfläche im aktuellen 10-Jahres-Trend (2013 bis 2022) weiter zugenommen. 2022 lag ihr Anteil an der Landesfläche bei 12,3 Prozent. Ein Vergleich der Regionen zeigt: Die Siedlungs- und Verkehrsfläche nimmt überall zu, und zwar auch in Gebieten Bayerns, in denen die Bevölkerung abnimmt.

Der Anteil der Siedlungs- und Verkehrsfläche an der Gesamtfläche lag 2022 in der Oberpfalz und in Niederbayern unter dem bayerischen Durchschnitt von 12,3 Prozent, in Mittelfranken, Oberbayern und Schwaben dagegen darüber. In Unter- und Oberfranken lag der Anteil der Siedlungs- und Verkehrsfläche genau am Durchschnitt Bayerns. In allen Bezirken hat der Anteil von 2000 bis 2022 zugenommen, am geringsten in Mittelfranken (1.1 Prozent) und Unterfranken (1,2 Prozent). Die Zunahme in Schwaben, Oberfranken und in der Oberpfalz lag knapp am bayerischen Durchschnitt von 1,9 Prozent. Überdurchschnittlich zugenommen haben die Anteile in Niederbayern (2,3 Prozent) und Oberbayern (2,3 Prozent). Anteile der Siedlungs- und Verkehrsfläche in Bayern und in den Regierungsbezirken in den Jahren 2000 und 2022

Ziel der Bayerischen Staatsregierung

Bayerische Nachhaltigkeitsstrategie (2022): Reduzierung des Flächenverbrauchs auf 5 ha pro Tag bis 2030 bis hin zu einer Flächenkreislaufwirtschaft ohne weiteren Flächenneuverbrauch, insbesondere durch qualitätsvolle Innenentwicklung.

Immer mehr Siedlungen und Verkehrswege – Bayern verliert an Boden

Böden sind wichtige Ressourcen. Die vielfältigen Funktionen, die sie im Naturhaushalt erfüllen, werden jedoch durch den Bau von Siedlungen und Verkehrswegen zerstört, oft sogar für immer. Überbaute Böden lassen sich nicht mehr für die Land- und Forstwirtschaft nutzen. Außerdem gehen dadurch charakteristische Landschaften und Lebensräume verloren. Ein weiteres Problem ist die Versiegelung: Mehr als die Hälfte der Siedlungs- und Verkehrsflächen ist versiegelt und von Gebäuden, Straßen und befestigten Plätzen bedeckt. Sie können deshalb deutlich weniger Wasser speichern. Das erhöht die Hochwassergefahr und erschwert zugleich die Bildung von neuem Grundwasser. Versiegelte Flächen speichern zudem Wärme und erhöhen die Temperatur vor Ort. Nicht zuletzt binden sie weniger Feinstaub aus der Luft als Grünflächen.

Der Anteil der Siedlungs- und Verkehrsfläche an der Gesamtfläche lag 2022 in der Oberpfalz und in Niederbayern unter dem bayerischen Durchschnitt von 12,3 Prozent, in Mittelfranken, Oberbayern und Schwaben dagegen darüber. In Unter- und Oberfranken entsprach der Wert dem Durchschnitt Bayerns. In allen Bezirken hat der Anteil von 2000 bis 2022 zugenommen, am geringsten in Mittelfranken (1,1 Prozent) und Unterfranken (1,2 Prozent) und der Oberpfalz (1,6 Prozent). Die Zunahme in Schwaben und Oberfranken lag knapp am bayerischen Durchschnitt von 1,9 Prozent. Überdurchschnittlich zugenommen haben die Anteile in Niederbayern (2,3 Prozent) und Oberbayern (2,3 Prozent). Die Siedlungs- und Verkehrsflächen nehmen auch in bayerischen Landkreisen zu, in denen die Bevölkerungszahl zurückgeht. Das liegt unter anderem darin begründet, dass dort häufig günstigeres Bauland verfügbar ist.

Errechnet man, wie groß die versiegelte Fläche pro Einwohner ist, zeigt sich: In Ballungsgebieten mit kompakter Siedlungsstruktur, wie in München oder in der Industrieregion Mittelfranken, fällt die Pro-Kopf-Versiegelung deutlich geringer aus als im ländlichen Raum.

Zum Nachlesen

Verwandte Umweltindikatoren

Weiterführende Informationen

Teilen