Flächenverbrauch

Aktueller Trend

Der Flächenverbrauch in Bayern ist im Bewertungszeitraum von 2015 bis 2022 indifferent, das heißt er nimmt weder eindeutig zu noch ab. Er lag zuletzt bei zwölf Hektar pro Tag und schwankt seit Jahren auf hohem Niveau.

Entwicklung des Flächenverbrauchs für Siedlungen und Verkehr in Bayern seit 2001. 2013 und 2015 wurde die Erhebungsmethode umgestellt, erstmals ist daher für den Bewertungszeitraum von 2015 bis 2022 eine Aussage zum Trend möglich: Der Flächenverbrauch ist indifferent, das heißt er nimmt weder eindeutig zu noch ab.  Der für 2022 erhobene Flächenverbrauch lag bei rund zwölf Hektar pro Tag, eine rückläufige Tendenz ist derzeit nicht erkennbar. Entwicklung des Flächenverbrauchs für Siedlungen und Verkehr in Bayern seit 2001

Ziel der Bayerischen Staatsregierung

Koalitionsvertrag (2018 und 2023) und Bayerisches Landesplanungsgesetz (2021): Bayern bekennt sich zum Ziel der Bundesregierung bis 2030 den Flächenverbrauch auf bundesweit unter 30 ha pro Tag zu reduzieren Der Anteil Bayerns beträgt rund 5 ha pro Tag, diese Richtgröße ist seit Februar 2021 auch im Bayerischen Landesplanungsgesetz festgehalten und wird landesweit bis 2030 angestrebt.

Standortkonkurrenz und größere Wohnungen: Flächenverbrauch hat viele Ursachen

Der Anteil der Siedlungs- und Verkehrsfläche an der Landesfläche Bayerns wächst Jahr für Jahr, denn ständig werden neue Flächen für Wohnen, Infrastruktur, Handel und Gewerbe beansprucht. Landesweit wurden im Jahr 2022 durchschnittlich täglich 12,2 Hektar an Freiflächen für diese Zwecke umgenutzt. Die Gründe für den hohen Flächenverbrauch sind vielfältig: Handel und Gewerbe konkurrieren um Standorte und Kommunen um Einwohner. Die Nachfrage nach Baugrundstücken in Ortsrandlagen ist groß. Auch die wachsende Zahl kleiner Haushalte und der Wunsch nach größeren Wohnungen erhöhen den Bedarf. In zunehmendem Maße trägt auch die Ausweitung von Photovoltaikanlagen auf Freiflächen zum Flächenverbrauch bei. Für das Jahr 2022 entfielen darauf bereits 2,7 Hektar pro Tag.

In ländlichen Gebieten, in den Grenzregionen und in eher strukturschwachen Räumen ist der Flächenverbrauch deutlich höher als in den Ballungsgebieten. Teilweise werden trotz schrumpfender Bevölkerungszahlen zusätzliche Wohn- und Gewerbeflächen mit Straßen, Kanälen und anderen Infrastrukturen gebaut. Ein Grund dafür sind die oftmals niedrigeren Grundstückspreise in diesen Regionen. Auf lange Sicht wird allerdings der Unterhalt dieser Strukturen für die Kommunen hohe Kosten verursachen. Unter dem Flächenverbrauch und dem zunehmenden Verkehr leiden Natur und Landschaft, aber auch die Attraktivität von Orten. Die Bundesregierung verfolgt daher das Ziel, den Flächenverbrauch in Deutschland bis zum Jahr 2030 auf unter 30 Hektar pro Tag zu begrenzen. Zwischen 2018 und 2021 wurden in der Bundesrepublik im Mittel etwa 58 Hektar pro Tag überbaut.

Auch in Bayern soll der Flächenverbrauch deutlich reduziert werden. Die Staatsregierung setzt dabei auf ein Bündel von Maßnahmen, um die Kommunen bei einem sparsameren Umgang mit der Ressource Boden zu unterstützen. Beispiele dafür sind das Bündnis zum Flächensparen, die Flächenmanagement-Datenbank des Landesamts für Umwelt und der Folgekosten-Schätzer. Zudem wurde im Juli 2019 die Flächensparoffensive ins Leben gerufen. Sie hat das Ziel, weitere Maßnahmen ressortübergreifend zu entwickeln und umzusetzen und damit die Flächeninanspruchnahme zu reduzieren.

Aktuelle Trends für alle Bundesländer stellt die Länderinitiative Kernindikatoren zur Verfügung.

Bayerisches Klimainformationssystem

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