Amphibienverbund zwischen Ammer, Amper und Isar
Die Landschaft im Einzugsbereich von Ammer, Amper und Isar ist ein bedeutsames Schwerpunktgebiet für das Vorkommen gefährdeter Amphibienarten. Die Qualität und damit auch die Anzahl geeigneter Laichgewässer nahm in den letzten Jahrzehnten immer weiter ab, was zunehmend zur Isolation der Bestände führte. Die Populationen von Kammmolch, Gelbbauchunke und anderen Amphibienarten sind deshalb vielfach stark bedroht.
Vor diesem Hintergrund hat die Heinz Sielmann Stiftung in Partnerschaft mit der Margarete-Ammon-Stiftung bis Anfang 2025 bereits 30 Kleingewässer revitalisiert, um eine bessere Biotopvernetzung zwischen Ammer, Amper und Isar zu erreichen.
Die Gewässer entwickeln sich großartig. Die regionalen Populationen stark gefährdeter Arten wie der Gelbbauchunke haben so eine Chance, sich langfristig zu stabilisieren. Das bestärkt uns umso mehr, das Biotopverbundprojekt mit der Heinz Sielmann Stiftung fortzuführen. Jedes neu geschaffene oder renaturierte Biotop ist eine wichtige und sinnvolle Investition in die Natur und Artenvielfalt unserer Heimat und damit auch in die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder.
Dr. Andrea Hübner, Vorständin der Margarete-Ammon-Stiftung
Es freut uns sehr, dass wir in der Margarete-Ammon-Stiftung eine langfristige und vertrauensvolle Partnerin für die Entwicklung von Lebensräumen in Südbayern gefunden haben. Unser gemeinsames Herzensprojekt, den Amphibienverbund zwischen Ammer, Amper und Isar auszubauen, werden wir in den kommenden drei Jahren konsequent voranbringen.
Jochen Paleit, Vorstandsvorsitzender der Heinz Sielmann Stiftung
Amphibienverbund Südbayern – Neue Lebensräume zwischen Ammer, Amper und Isar
Die von den ehemaligen Gletschern gestalteten Landschaften in Oberbayern im Einzugsgebiet der Ammer und Isar sind mit ihren natürlichen Kleingewässern ein mindestens überregional bedeutsames Schwerpunktgebiet für stark gefährdete Amphibienarten, wie die Gelbbauchunke und den Kammmolch.
Lebensräume für gefährdete Arten zu errichten oder zu renaturieren und auf Dauer zu sichern, ist ein wichtiger Baustein im Naturschutz. Biotope miteinander zu vernetzen ebenfalls, denn nur so gelingt der genetische Austausch und damit der langfristige Erhalt der Populationen. Auch das Wiederbesiedeln verlassener Lebensräume wird durch die Eröffnung von Wanderkorridoren ermöglicht.
Vor diesem Hintergrund haben die Margarete-Ammon-Stiftung und die Heinz Sielmann Stiftung 2022 die Fördervereinbarung für ein Biotopverbundprojekt in Südbayern geschlossen.
Ziel der Fördervereinbarung ist es, durch die Planung und Umsetzung von Biotopneuanlagen, wie zum Beispiel durch Kleingewässer, einen wichtigen Beitrag zum Amphibienverbund in Südbayern zu leisten.

Aktueller Stand und Ergebnisse
Bisher konnten elf Grundstückseigentümerinnen und -eigentümer wie Gemeinden, Landkreise, die Erzdiözese München-Freising, die Technische Universität München und die Bayerischen Staatsforsten für eine Kooperation zur Errichtung und Revitalisierung von mehr als 30 Feuchtbiotopen gewonnen werden.
Dabei werden vorrangig Toteislöcher entlandet oder Kleinstgewässer völlig neu angelegt. Grundvoraussetzung für ein gutes Gelingen solcher Maßnahmen ist die genaue Prüfung und Betrachtung des Untergrundes. So lassen sich Kleingewässer ohne Folie nur dort anlegen, wo der Boden für eine natürliche Barriere sorgt und somit sich sammelndes Regenwasser nicht sofort versickern lässt. Diese notwendigen Ton- und Lehmschichtungen finden sich meist in alten Toteislöchern. Heutzutage sind die meisten Toteislöcher aufgrund von Materialeintrag, Bewuchs oder anderen Störungen kaum mehr zu finden, zumindest nicht mit bloßem Auge in der Natur. Zur Lokalisierung alter, zugewachsener und verschlammter Toteislöcher prüfen wir historisches Kartenmaterial oder Reliefkarten, welche uns die Standorte alter Toteislöcher verraten. Die nach der Entlandung bzw. Neuanlage entstehenden Laichgewässer füllen sich sehr rasch mit Regen- und Oberflächenwasser und können somit bereits kurz nach Herstellung von Amphibien genutzt werden.
Ab 2025 sollen zwischen Ammer und Isar in den Landkreisen Weilheim-Schongau und Bad Tölz-Wolfratshausen weitere Kooperationspartner gewonnen werden, um die beschriebenen Maßnahmen im Amphibienverbund weiter umzusetzen. Ziel dabei ist, den Amphibienverbund in einem schlüssigen und synergiehaften Ringverbund um den Starnberger See zu schließen.
Damit wird die Funktionalität des Amphibienverbundes weiter gestärkt und der genetische Austausch der unterschiedlichen Amphibienpopulationen vereinfacht.
Begleitet werden alle Maßnahmen durch ein umfangreiches Artenmonitoring, um die Erfolge an den einzelnen Flächen entsprechend zu dokumentieren.

Projektlaufzeit
Dezember 2027
Stand: laufend
Finanzierung
Margarete-Ammon-Stiftung
Kontakt
Carl-Christian Wippermann, Leiter Projektbüro Süd-Bayern
