Newsletter 07/25 vom 15.07.2025

Juli 2025

Eine bienenähnliche Fliege sitzt auf einem Blütenkopf.

Art des Monats: Die Mistbiene

Die Mistbiene oder auch Scheinbienen-Keilfleckschwebfliege ist die Art des Monats Juli. Die Mistbiene ist nicht selten, soll aber als Vertreterin der Schwebfliegen vorgestellt werden, die auch als Bestäuber eine große Rolle spielen. Im Aussehen ähnelt die Mistbiene einer Honigbiene, was als Schutz dient. Mimikry nennt sich dieses Phänomen in der Tierwelt. Die Lebensweise der Mistbiene weist noch eine Besonderheit auf: Sie ist ein Wanderinsekt. (Foto: Stephanie Millonig)
Website: Art des Monats


Zwei Käfer sitzen auf einer Margeritenblüte.

Neues aus dem BayAZ: Lohrer Waldlichtungen werden zum Insekten-Hotspot

„Blüten und Strukturen auf Waldwiesen im Stadtwald Lohr am Main“ - bei diesem Projekt des Bayerischen Artenschutzzentrums gemeinsam mit dem städtischen Forst Lohr am Main und dem Biodiversitätsbeauftragten der Regierung von Unterfranken werden bestehende Waldlichtungen aufgewertet. Denn strukturreiche Lichtungen und Waldränder bieten als Übergangsbereiche zwischen Wald und Wiese mit ihren vielen Nischen zahlreichen Pflanzen- und Insektenarten einen Lebensraum. Vor Kurzem fand ein Ortstermin auf den artenreichen Wiesen statt. (Foto: Stephanie Millonig)


Wildstauden sehen vor einer Holzuwand

Neues aus dem BayAZ: gArtenvielfalt, Moorschutz und "Insekten und Bühflächen" Thema bei Landesgartenschau

Das Bayerische Artenschutzzentrum informiert an drei Terminen im Juli und August im Pavillon "Stockgeflüster" des Bayerischen Umweltministeriums bei der Landesgartenschau in Furth im Wald über seine Projekte „gArtenvielfalt“, „Moorschutz und Biodiversität“ und "Insekten und Blühflächen". Die Außenanlagen des Pavillons wurden außerdem vom Artenschutzzentrum mitkonzipiert. (Foto: LfU)
Die Termine


Drei Frauen, eine hält eine Plakette, stehen in einem Garten.

Neues aus dem BioZ: Erste Plakette "Summender Garten" verliehen

Im Rahmen des Forschungsprojekt „Summende Dörfer“ der Universität Würzburg und des Biodiversitätszentrum Rhön wurde die erste Plakette „Summender Garten“ verliehen. Sie ist eine Wertschätzung für alle Gartenbesitzenden in den Maßnahmendörfern des Naturschutzprojektes, die ihren privaten Garten während der Projektlaufzeit durch die Umsetzung bestimmter Kriterien zu einem wildbienenfreundlichen Lebensraum umgestaltet haben. Ausgezeichnet wurde der Garten von Marion Kröckel aus Poppenroth im Landkreis Bad Kissingen. Zum Projekt selbst entstand auch ein Hörfunkbeitrag. (Von links: Fabienne Maihoff, Uni Würzburg, Marion Kröckel und Dr. Marina Wolz, Biodiversitätszentrum Rhön).


Eine Libelle sitzt auf einem bunten Stein

Wo lebt die Kleine Zangenlibelle? Naturschutzfachkartierung in der Stadt Regensburg

In der Stadt Regensburg beginnt die Naturschutzfachkartierung im Auftrag des Landesamtes für Umwelt (LfU). Die Kartierungen umfassen die Artengruppen Reptilien, Amphibien, Libellen, Tagfalter sowie Heuschrecken. Im Frühjahr 2026 startet die Bearbeitung der Artengruppe Vögel. Einerseits wird geprüft, ob bekannte Fundorte gefährdeter Arten noch von diesen besiedelt sind, andererseits sollen auch Flächen untersucht werden, zu denen noch kaum Erkenntnisse vorliegen. Daraus können Pflege- und Fördermaßnahmen abgeleitet werden, die vor allem bedrohten Arten zugutekommen. (Foto: Wolfgang Völkl)


 Ein artenreicher Felskopf am Rand des Wiesenttales bei Welkendorf bietet vielen Arten extremer Standorte einen wertvollen Lebensraum.

Unterwegs auf der Suche nach artenreichen Wiesen, Kalkmagerrasen und Mooren 

Wertvolle Naturräume wie orchideenreiche Kalkmagerrasen, Felsbiotope, Bergmähwiesen, Moore oder viele kleine Bäche und Flüsse prägen den Landkreis Bayreuth. Seit 2022 werden im südwestlichen Landkreis im Auftrag des LfU Biotope kartiert, jetzt startet in der nordöstlichen Hälfte die Biotopkartierung. (Foto: LfU)


Eine Frau und ein Mann stehen mit Gummistiefeln im seichten Wasser und leeren einen großen Plastikbehälter aus.

Streber werden erfolgreich nachgezüchtet und wiederangesiedelt

8.000 kleine Streber (wiss. Zingel streber) haben ein neues Zuhause in der Isar bei Landau gefunden. Nach einer äußerst erfolgreichen Nachzucht dieser seltenen Donaubarschart in der Teichanlage des LfU in Wielenbach, wurden erneut Jungfische in der Isar bei Landau ausgewildert. Der Streber ist stark gefährdet. Er kommt in der bayerischen Donau und ihren Zuflüssen nur noch in kleinen Restbeständen vor. (LfU-Präsidentin Dr. Monika Kratzer und der Präsident des Landesfischereiverbandes, Axel Bartelt)
PM: Seltene Fischart in der Isar ausgesetzt


Eine Grafik zeigt einen gewundenen Bach mit Bäumen und durchlässigem Querbauwerk.

Wege zu ökologisch wertvollen und klimaangepassten Bächen 

Das Jahresthema 2025 der Gewässer-Nachbarschaften Bayern unterstützt die bayerischen Städte und Gemeinden bei der Planung und Umsetzung von Renaturierungsmaßnahmen an ihren Bächen. Es bietet eine konkrete Anleitung zur naturnahen Gestaltung und Entwicklung von Bächen und zeigt, wie diese auf die Folgen des Klimawandels vorbereitet werden können. Die praxisorientierte Anleitung umfasst sämtliche Schritte, die für die Umsetzung von Renaturierungsmaßnahmen notwendig sind. Auch die verschiedenen staatlichen Fördermöglichkeiten werden ausführlich dargestellt. Darüber hinaus erläutert das Jahresthema den aktuellen Stand zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie und gibt wichtige Hintergrundinformationen. (Grafik LfU: Ökologisch wertvoller und klimaangepasster Bach mit gewundenem Verlauf, durchgängigen Querbauwerke, Strukturen im Bach sowie Uferbewuchs aus Gehölzen und Hochstauden)
Website: Wege zu ökologisch wertvollen und klimaangepassten Bächen


Bayerischer Naturschutzfonds unterstützt 19 Projekte mit rund 3,6 Millionen Euro

Der Bayerische Naturschutzfonds hat in seiner Stiftungsratssitzung im Mai 19 Förderprojekte beraten und unterstützt diese mit knapp 3,6 Millionen Euro im gesamten Freistaat. Als gemeinnützige Stiftung fördert der Bayerische Naturschutzfonds Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und Entwicklung von Natur und Landschaft in Bayern. Nähere Informationen zu den bewilligten Projekten auf der Homepage des Naturschutzfonds.


Wenn Agrarumweltmaßnahmen auf Landschaftsebene zusammenwirken

Um dem Rückgang von Wildbienen entgegenzuwirken, reichen vereinzelte lokale Maßnahmen oft nicht aus. Wirkungsvoller ist es für den Schutz der Wildbienen, wenn bestimmte Agrarumweltmaßnahmen auf Landschaftsebene zusammenwirken, wie Forschende der Universitäten Göttingen und Halle in einer neuen Studie zeigen. 
PM: Lebenswerte Landschaften für Wildbienen


Aktuelle Studie belegt eine weitreichende Pestizidbelastung der Landschaft im Oberrheingraben

Eine Studie der Rheinland-Pfälzischen Technische Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) belegt, dass Pestizide nicht nur auf landwirtschaftlichen Flächen verbleiben, sondern die gesamte Landschaft belasten. Insbesondere die „Cocktail-Belastung" und die Kontamination geschützter Gebiete sind nach Ansicht der Forschenden besorgniserregend. 
PM: Nicht nur auf Feldern: Flächendeckende Pestizidbelastung am Oberrhein von der Ebene bis in Höhenlagen nachgewiesen


Weitere Kurzmeldungen

  • StMUV: In Mittelfranken sind laut Pressemitteilung des Bayerischen Umweltministeriums zwei wichtige Projekte an der Altmühl fertiggestellt worden: die Hochwasserschutzmaßnahme in Stegbruck und die Renaturierung der Altmühlaue in Gunzenhausen.
  • StMELF: Der Freistaat erhöht die Fördermittel für private Waldbesitzer und Kommunen, wie das Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten bekannt gibt. Informationen im Waldbesitzer-Portal.
  • LWF: Das größte deutschsprachige Wissensportal zu Wald und Forst feiert Jubiläum. Vor 20 Jahren wurde die Plattform www.waldwissen.net von den forstlichen Forschungsanstalten aus Baden-Württemberg, Bayern, Österreich und der Schweiz gegründet.
  • LWF: Seit 2018 hatte die Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) mit „Citizen Science“-Aufrufen dazu aufgefordert, Beobachtungen des Großen Puppenräubers in Bayern zu melden. Nun steht fest: Der Große Puppenräuber wird nicht nur in Nordbayern häufiger, er ist auch wieder in Südbayern zu Hause, sogar mitten in der Landeshauptstadt.
  • UFZ: Ein interdisziplinäres Forschungsteam zu dem auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) gehören, gibt Tipps, wie sich die EU-weit vorgeschriebene Wiederherstellung und Verbesserung von Ökosystemen erfolgreich umsetzen lässt. PM 
  • LBV: Die Mitmachaktion "Falter im Fokus" sucht bis Ende August Admiral, Schwalbenschwanz und Taubenschwänzchen.

Publikationen

Cover des Fotokalenders 2026 zeigt einen Eisvogel, der aus dem Wasser aufsteigt mit einem kleinen Fisch im Schnabel.

Kalender 2026 von BayernTourNatur stellt Schutzgebiete vor

Zum 25-jährigen Jubiläum der Umweltbildungsaktion BayernTourNatur ist jüngst ein Fotokalender 2026 erschienen. Die Publikation stellt Monat für Monat ausgewählte Schutzgebiete quer durch Bayern vor und bewirbt über einen QR-Code regional angebotene Naturführungen. 
Webshop: BayernTourNatur - Fotokalender 2026


Ein Alpensalamander läuft zwischen einzelnen Gräsern über den Boden.

Beispiel eines alpinen Bauprojekts, bei dem Alpensalamander durch Absammeln geschützt werden

Ein Artikel der Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL) zum Thema "Herpetofauna im Eingriffsbereich" setzt sich am Beispiel Alpensalamander kritisch mit „Vergrämungsmaßnahmen“ auseinander und liefert Zahlen zur Besiedlungsdichte im alpinen Raum. (Foto: Dr. Walter Joswig)
Artikel: Herpetofauna im Eingriffsbereich


Luftbild von Toteiskesseln in verschneiter Landschaft

ANL-Artikel beschäftigt sich mit Toteiskesseln in den Landkreis Mühldorf am Inn und Rosenheim

Eine besondere Landschaftserscheinung der Endmoränenlandschaft des Voralpenlandes sind sogenannte Toteiskessel. Sie beherbergen zahlreiche naturschutzfachlich bedeutsame Arten der Hoch- und Übergangsmoore, sind aber aufgrund ihrer morphologischen Ausprägung in besonderer Weise durch Klimawandel und Eutrophierung gefährdet. Im Zuge des  BayernNetzNatur-Projektes „Schätze der Eiszeitlandschaft“ konnten in den Landkreisen Mühldorf am Inn und Rosenheim 134 Trittsteine mit insgesamt 103 Hektar im Biotopverbund wiederhergestellt werden. (Luftbild: Christopher Meyer)
Artikel: Schätze der Eiszeit bewahren


Dokumentation fasst Tagung des Nationalen Monitoringzentrums für Biodiversität zusammen

Unter dem Motto "Menschen.Wissen.Daten – für die Biodiversität zusammenbringen" diskutierten Ende 2024 auf Einladung des Nationalen Monitoringzentrums für Biodiversität über 70 Fachleute aus Forschung, Verwaltung, Fachgesellschaften und Ehrenamt über zentrale Anforderungen an ein Biodiversitätsportal für Deutschland. Eine nun veröffentlichte Dokumentation fasst zentrale Impulse, Diskussionsergebnisse und Handlungsempfehlungen zusammen.
Website: Auf dem Weg zum Biodiversitätsportal – Impulse und Ergebnisse aus dem 3. Forum


Termine
ANL lädt zu Praxistag Kommunaler Biodiversitätsschutz ein

Die ANL lädt zu einem Praxistag "Kommunaler Biodiversitätsschutz - Mit Strategie und praktischer Energie!" am Donnerstag, 7. August, ein. Wie der Einstieg in den kommunalen Biodiversitätsschutz gelingt und wie das Engagement ausgebaut werden kann, welche Maßnahmen wirkungsvoll sind sowie welche Fehler vermieden werden sollten, wird an diesem Praxistag vermittelt.
Veranstaltungskalender


Bayerische Nationalparks laden zum Ferienprogramm ein

Unter dem Motto „Bunte Vielfalt“ präsentiert der Nationalpark Berchtesgaden auch 2025 ein abwechslungsreiches Ferienprogramm für Kinder. "Von wilden Wäldern und kreativen Köpfen" nennt sich das Ferienprogramm des Nationalparks Bayerischer Wald.


Neue Medien und Portale

Luftbild einer Flussschleife
Im UmweltAtlas Bayern finden sich jetzt 700 naturnahe Freizeit und Erholungsmöglichkeiten an Fließgewässern

Das LfU stellt im UmweltAtlas Bayern ein neues Informationsangebot vor: „Gewässer erleben“ bietet eine umfassende Übersicht zu rund 700 naturnahen Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten an Fließgewässern in ganz Bayern – darunter Wassererlebnisplätze, Naturkneippanlagen und Gewässerlehrpfade. (Foto renaturierte Isar bei Landau: Wolfgang Lorenz)
PM: Online-Angebot macht Flüsse und Bäche als Erlebnisorte sichtbar


Collage mit Bild eines Mannes, einer Feuerwanze und eines Spatzen vor einer alten Stadtmauer.#

Naturgucker Tom ist in der Stadtnatur Nürnberg unterwegs

Naturgucker Tom ist wieder auf einer Tour der natur.digital-App des Bayerischen Umweltministeriums unterwegs: Diesmal geht es nach Nürnberg, denn auch Städte bieten Nischen und Lebensräume für Pflanzen und Tiere, für beispielweise Mauerzimbelkraut, Spatz und Fledermaus.


Ein Schmetterling sitzt auf einer Blüte.

Auf der Suche nach dem Schwarzen Apollo (Parnassius mnemosyne) in der Bayerischen Rhön

Ziel des bürgerwissenschaftlichen Projekts „Gemeinsam für den Schwarzen Apollo“ ist es herauszufinden, wo und in welcher Anzahl der Schwarze Apollo noch in der Rhön vorkommt, um passende Schutzmaßnahmen umzusetzen. Der Bayerische Rundfunk hat das Biodiversitätszentrum Rhön und weitere Projektbeteiligte auf der Suche nach dem Schwarzen Apollo begleitetet und gibt im Podcast "Landwirtschaft und Umwelt" Einblicke in das Projekt. (Foto: Sebastian Vogel)
BR-Podcast Landwirtschaft und Umwelt


Multimediale Plattform bietet Informationen zu wildtierfreundlichem Gärtnern

Die neue Online-Tool der Deutschen Wildtierstiftung informiert über wildtierfreundliches Gärtnern. Die Plattform beinhaltet einen Selbsttest zum eigenen Garten und ist in verschiedene Gartenbereiche aufgeteilt. Anleitungen zur Anlage bestimmter Lebensräume ergänzen das Tool.
Website: Wildtiergarten


Stellenangebote

die Regierung von Niederbayern sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt mehrere Fachkräfte. Die Bewerbungsfrist endet am 24.07.2025. 

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In unserem Rundbrief werden die Themen kurz beschrieben und auf die jeweilige Internetseite mit ausführlicher Information verlinkt.