Straßenverkehrslärm

Aktueller Trend

Der wachsende Verkehr auf Deutschlands Straßen führt auch in Bayern zu einer zunehmenden Lärmbelastung der Bevölkerung. Der aktuelle 10-Jahres-Trend (2012 bis 2021) ist indifferent. Im Vergleich zu 1960 ist die Belastung heute mehr als siebenmal so hoch. Die deutlich niedrigeren Werte für 2020 und 2021 werden als eine Auswirkung der Corona Pandemie interpretiert.

Der Straßenverkehrslärm hat seit 1960 kontinuierlich zugenommen; 2021 erreichte er einen Wert von rund 129 Prozent bezogen auf das Basisjahr 1995. Im Bewertungszeitraum von 2012 bis 2021 stagniert der Trend. Die deutlich niedrigeren Werte für 2020 und 2021 werden als eine Auswirkung der Corona Pandemie interpretiert. Zunahme des Straßenverkehrslärms seit 1960

Zielsetzung

EG-Umgebungslärmrichtlinie: Auf der Grundlage von Lärmkarten und Aktionsplänen sollen Maßnahmen entwickelt werden, die schädliche Auswirkungen durch Umgebungslärm verhindern, ihnen vorbeugen oder sie mindern.

Straßenverkehrslärm lässt sich effektiv mindern

Geräusche umgeben uns ständig. Doch dauerhaft hohe Lärmpegel und starke Knalle können das Gehör schwer schädigen. Aber auch niedrigere Lautstärkepegel wirken sich negativ auf Gesundheit und Wohlbefinden aus, wenn man ihnen permanent ausgesetzt ist.

In ganz Deutschland trägt der Straßenverkehr mit Abstand am meisten zur Lärmbelastung bei. Denn davon sind wesentlich mehr Menschen betroffen als von Flug- oder Schienenlärm – dies gilt auch für Bayern. Der Straßenverkehr nimmt seit Jahrzehnten stetig zu. Die Geräusche, die Kraftfahrzeuge im fließenden Verkehr verursachen, sind dagegen in den letzten 30 Jahren nahezu gleich geblieben. Das heißt: Die Lärmbelastung sinkt nur dann, wenn auch der Straßenverkehr abnimmt. Vor allem in den Städten und Ballungsräumen sollte daher zum Beispiel der Umstieg vom Auto auf alternative Verkehrsmittel wie Rad, Bus oder Bahn erleichtert werden.

Zudem lässt sich der Straßenverkehrslärm durch technische Maßnahmen mindern. Diese sollten am besten direkt an der Lärmquelle, etwa beim Roll- und Antriebsgeräusch der Kraftfahrzeuge, ansetzen. In der Praxis kommen allerdings meist nur Lärmwälle und -wände oder Schallschutzfenster zum Einsatz. Dadurch wird das Potenzial zur Lärmminderung nicht voll ausgeschöpft. Leise Reifen verringern zum Beispiel die Lärmbelastung um bis zu sieben Dezibel. Zum Vergleich: Um diesen Effekt zu erreichen, müsste man den Verkehr auf ein Fünftel reduzieren. Besonders lärmarme Reifen können Verbraucherinnen und Verbraucher an dem Umweltzeichen "Blauer Engel" erkennen. Auch das EU-Reifenlabel gibt Auskunft über das Rollgeräusch: Leise Reifen weisen einen Wert unter 70 Dezibel auf.

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