Nitrat im Grundwasser

Aktueller Trend

Die Belastung des bayerischen Grundwassers mit Nitrat > 50 mg/l (Grenzwert) hat im aktuellen Bewertungszeitraum (2014 bis 2023) geringfügig abgenommen, der Trend ist positiv. Geringe Unterschiede zwischen den Jahren können witterungsbedingt sein: So kann etwa die Verdünnung durch höhere Niederschläge zu einer geringeren Nitratkonzentration im Grundwasser führen. Der Anteil der Messtellen mit Nitratgehalten über 25 mg/l (Frühwarnwert) entwickelt sich weiterhin indifferent.

Die Nitratbelastung des Grundwassers in Bayern zwischen 2014 und 2023 hat sich geringfügig verringert; der Trend bei den Messstellen, die 50 mg/l (Grenzwert) überschreiten, ist positiv abnehmend, der prozentuale Anteil der Messstellen mit Nitratgehalten über 25 entwickelt sich dagegen indifferent, er ist in etwa gleich geblieben. Entwicklung der Nitratbelastung des Grundwassers in Bayern seit 2008

Ziel der Europäischen Union

EG-Wasserrahmenrichtlinie: Eine weitergehende Reduzierung des Nitratgehalts im Grundwasser und ein guter chemischer Zustand aller Grundwasserkörper bis spätestens 2027.

Keine Entwarnung: Belastung des Grundwassers mit Nitrat geht noch nicht zurück

Das Grundwasser ist Teil des natürlichen Wasserkreislaufs und wichtig für die Trinkwasserversorgung. In Bayern werden daraus über 90 Prozent des Trinkwassers gewonnen. Grundwasser entsteht vor allem aus Niederschlägen, die im Boden versickern. Nach gewisser Zeit tritt das Wasser wieder an die Oberfläche und speist Bäche, Flüsse und Seen. Eine veränderte chemische Zusammensetzung des Grundwassers wirkt sich daher auch auf den Stoffhaushalt oberirdischer Gewässer aus.

Nähr- und Schadstoffe wie die Stickstoffverbindungen Ammoniak oder Nitrat können über Niederschläge in das Grundwasser gelangen. Sie werden unter anderem im Straßenverkehr, bei industriellen Prozessen, beim Heizen und im landwirtschaftlichen Sektor freigesetzt.. Selbst bei einer bedarfsgerechten Düngung lässt sich nicht vermeiden, dass Nitrat in die Gewässer gelangt. Dennoch müssen die Einträge begrenzt werden. Für das Grundwasser ist dies besonders bedeutsam. Die Nitratgehalte des Grundwassers sind in Gebieten, in denen Ackerbau betrieben wird, besonders hoch.

Erhöhte Nitratgehalte können der menschlichen Gesundheit schaden: Wird Nitrat im Organismus zu Nitrit umgewandelt, kann das vor allem bei Säuglingen die Sauerstoffversorgung über das Blut hemmen. Europaweit wurde daher für Grund- und Trinkwasser ein Nitratgrenzwert von 50 Milligramm pro Liter festgesetzt, geringere Konzentrationen gelten als unbedenklich. In Bayern wird dieser Wert aktuell bei 4,3 Prozent der langjährig beobachteten Messstellen überschritten (Stand: 2023). Seit 2008 ist damit die Nitratbelastung des Grundwassers in Bayern geringfügig zurückgegangen. Bei Nitratgehalten unter 25 Milligramm pro Liter ist das untersuchte Grundwasser nur wenig durch menschliches Handeln beeinflusst. Dieser Wert wird bei 30 Prozent der Messstellen überschritten, eine Besserung ist nicht erkennbar.

Falls das zur Trinkwassernutzung gewonnene Grundwasser zu hohe Nitratkonzentrationen aufweist, sorgen die Wasserversorger in Deutschland durch Mischen mit weniger belastetem Wasser oder durch Trinkwasseraufbereitung dafür, dass Verbraucherinnen und Verbraucher keine überhöhten Nitratgehalte befürchten müssen. Dies ist allerdings aufwendig und kann daher den Trinkwasserpreis erhöhen. Umso wichtiger ist es, das Grundwasser zu schützen.

Aktuelle Trends für alle Bundesländer stellt die Länderinitiative Kernindikatoren zur Verfügung.

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