Die Kommunen in Bayern sehen sich mit unterschiedlichen Herausforderungen konfrontiert wie Energiewende, Klimaanpassung, Flächendruck, Rohstoffabbau oder Biotopverbund. Im Projekt „Landschaftsplanung in Bayern – kommunal und innovativ“ wurden individuelle Lösungskonzepte zu den Brennpunktthemen der sechs Partnerkommunen erarbeitet.
Die Konzepte entstanden im Dialog mit den örtlichen Akteuren, Entscheidungsträgern und der breiten Öffentlichkeit. Es wurden unterschiedliche Beteiligungsformen angeboten, damit sich eine möglichst breite Bürgerschaft aktiv einbringen kann. Die frühzeitige und niedrigschwellige Einbindung der Bevölkerung steigerten sowohl die Qualität der Konzepte als auch die Akzeptanz für die Umsetzung von Maßnahmen.
Die Strategien und Lösungswege unserer sechs Partnerkommunen zur Bewältigung ihrer Herausforderungen sind nachfolgend detailliert beschrieben.

Foto: Julia Bail
Energiewende meistern
Die Stadt Abensberg sieht sich mit zahlreichen und stetigen Anfragen von Investoren für Photovoltaik-Freiflächenanlagen konfrontiert. Bei der Suche nach geeigneten Standorten möchte die Stadt ihre landschaftlich wertvollen Flächen erhalten und gleichzeitig umweltverträgliche Standorte identifizieren.

Foto: Hajo Dietz
Urbane Räume klimaresilient gestalten
In Bamberg sind die Folgen des Klimawandels deutlich spürbar. Im Sommer liegt die Anzahl von Hitzetagen und Tropennächten über dem bayernweiten Durchschnitt, Starkregenereignisse führen immer wieder zu punktuellen Überschwemmungen und Überflutungen. Die Stadt möchte mit Hilfe des Landschaftsplanes Entwicklungspotenziale zur Klimaanpassung aufzeigen.

Foto: Claus Schunk
Nutzungskonflikte lösen
Die Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn ist durch ihre Lage im „Speckgürtel“ von München besonders stark vom Flächendruck auf unbebaute Flächen betroffen. Der Landschaftsplan soll Lösungswege aufzeigen zwischen wirtschaftlichen und sozialen Aspekten einerseits sowie der Sicherung von Umweltbelangen und der Lebensqualität andererseits.

Foto: Ronald Grunert-Held
Konversionsflächenmanagement im Kalksteinabbau
In Kirchheim hat sich über Jahrzehnte eine rege Abbautätigkeit von Rohstoffen entwickelt, mit steigender Tendenz. Die Gemeinde möchte auf Grundlage des Landschaftsplanes ein sinnvolles Nachnutzungskonzept für die Abbauflächen entwickeln, das im Einklang mit Natur und Landschaft die Bedürfnisse der Landwirtschaft und die Ansprüche der Erholungssuchenden vereint.

Foto: Stadt Penzberg
Multifunktionale Flächennutzung
Die Entwicklung der florierenden Industrie- und Wohnstadt Penzberg wird durch die umliegenden hochwertigen und streng geschützten Hochmoorgebiete natürlich begrenzt. Die Kommune möchte für die Themen Klimaanpassung, Biodiversität und Erholungsvorsorge mit Hilfe des Landschaftsplanes multifunktionale Lösungen und dabei ihren Charakter als „Stadt mitten in der Natur“ stärken.

Foto: Klaus Schaumberg
Schutz vor Flut und Dürre
Die Stadt Selbitz wurde im Sommer 2021 infolge eines Sturzregenereignisses von einem schweren Hochwasser mit großen Schäden heimgesucht. Der Sommer 2022 brachte hingegen mit einer ungewöhnlichen Sommertrockenheit, Wasserarmut und Fischsterben einen deutlichen Kontrast. Vor diesem Hintergrund wünscht sich die Stadt in Verbindung mit dem Landschaftsplan ein Konzept für eine Schwammflur.