Rundbrief Naturschutz

Newsletter 03/24 vom 15.03.2024

März 24

Eine Schlange blickt dem Betrachter in Augenhöhe an, der Körper der Schlange ist im Hintergrund schemenhaft sichtbar.

Art des Monats: die Ringelnatter

Sie sonnt sich gerne auf Steinen am Teich und steht in der Mythologie für Glück: Die Ringelnatter (Natrix natrix) ist Art des Monats. Sie ist ungiftig und ungefährlich und sucht das Weite oder stellt sich tot, wenn der Mensch ihr zu nahekommt. Bei Berührung sondert sie ein ungiftiges, aber stinkendes Sekret ab. Wer einen Gartenteich hat, kann sie auf der Jagd nach kleinen Fischen, Fröschen oder anderem Getier erleben. (Bild: Andreas Hartl)
Art des Monats: die Ringelnatter


Blume mit vielen kleinen Glockenblüten, die eine Kugel bilden.

Neues aus dem BayAZ: Aktuelle Artenhilfsprogramme werden vorgestellt

Borstige Glockenblume, Streifenbläuling oder Alpenschneehuhn – in Bayern gibt es viele seltene und hochgradig gefährdete Pflanzen- und Tierarten. Manche Arten kommen weltweit nur in Bayern vor, oder wie das Bodensee-Vergissmeinnicht in einer sehr begrenzten geografischen Region. Um ihre Lebensräume zu erhalten und ihre Bestände zu fördern, werden Artenhilfsprogramme (AHPs) entwickelt. Das LfU beauftragt und koordiniert viele AHPs. Da die Ressourcen im Naturschutz begrenzt sind, wird am LfU eine Priorisierung der gefährdeten Arten erarbeitet. Auf überarbeiteten Seiten der Homepage werden jetzt beispielhaft für verschiedenen Artengruppen einzelne AHPs vorgestellt. (Bild: Borstige Glockenblume, Anna-Rita Gabel)
Website: Artenhilfsprogramme


Eine grüne Plakette mit Vogelgrafik und dem Schriftzug Vogelfreundlicher Garten hängt an einem Holzzaun.

Neues aus dem BayAZ: Der LBV sucht Gartenjury für den vogelfreundlichen Garten

Bayernweit haben bereits mehr als 3.000 Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzer die Auszeichnung „Vogelfreundlicher Garten“ erhalten. Damit LBV und Bayerisches Artenschutzzentrum (BayAZ) 2024 weitere naturnahe Gärten zertifizieren können, sucht der LBV in einigen Landkreisen dringend nach neuen Jury-Mitgliedern für die kommende Saison. Dazu gehören beispielsweise die Landkreise Kelheim, Dingolfing-Landau, Neustadt an der Waldnaab, Neumarkt, Haßberge und Ebersberg. Als Gartenjury sind die Ehrenamtlichen in Zweierteams in ihrem Landkreis unterwegs und bewerten die angemeldeten Gärten nach bestimmten Kriterien. Der Online-Theorie-Termin ist am Dienstag, 16.04. (Bild: LBV)


Ein lichter Wald mit noch laublosen Bäumen, im Vordergrund wachsen blaue Traubenhyazinthen und weitere gelbe Blumen.

Neues aus dem BioZ: Mittelwald-Exkursion bei Waldtagung in Bad Windsheim

Die Arbeitsgemeinschaft naturgemäße Waldwirtschaft (ANW) lädt vom 16. bis 18. Mai zur Bundestagung ins fränkische Bad Windsheim. Thema der Tagung: "Stört die Störung? Dynamik im Dauerwald". Das Biodiversitätszentrum Rhön (BioZ) beteiligt sich an Exkursionen im Stadtwald von Bad Windsheim und informiert über den Mittelwald mit seiner Artenvielfalt. (Bild: Sven Finnberg)
Programm Bundestagung ANW


Ein aufgerichteter Steinkrebs mit erhobenen Scheren blickt den Betrachter an.

Erfolgreiche Suche nach dem Steinkrebs

In einem Bach im Landkreis Regen wurden auf 100 Metern Fließstrecke, 710 Steinkrebse gefunden – ein deutschlandweit herausragender Bestand. Gewässerökologen hatten 2023 in einem behördenübergreifendem Projekt Flusskrebsbestände in Bächen der Landkreise Regen und Freyung-Grafenau kartiert. Die Zielsetzung: Schutz der heimischen Flusskrebsarten. Beteiligt an dem Projekt ist auch das Landesamt für Umwelt (LfU). Der Steinkrebs ist vom Aussterben bedroht und in den Flora-Fauna-Habitat-Anhängen II und V gelistet. (Bild: Herwig WinterSteinkrebs im FFH-Gebiet Oberlauf der Weschnitz und NebenbächeCC BY-SA 4.0)
PM Landkreis Regen: Der „Bach ohne Name“ ist ein Paradies für Flusskrebse


 Eine blühender Schlehenbusch in Nahaufnahme.

LfU und Stadt Amberg stellen Ergebnisse der Biotopkartierung vor

Bei der Biotopkartierung werden wertvolle und schützenswerte Lebensräume für Tiere und Pflanzen erfasst. Die Biotopkartierung in der Stadt Amberg  wurde aktualisiert: Erfasst wurden seit 2021 über 270 Biotope mit einer Gesamtfläche von rund 300 Hektar. Die Stadt Amberg und das LfU haben jetzt in einer Abschlussveranstaltung Vertreter von Behörden, Naturschutzverbänden und Interessenvertretungen der Eigentümer und Bewirtschaftenden über die Ergebnisse informiert. (Bild: Antonia Beyer)


Eine Blume mit weißroten Blüten in grüner Umgebung.

Start der Biotopkartierung in Schwabach

In der Stadt Schwabach startet in diesem Frühjahr die Biotopkartierung. Das Wissen über die wertvollen Biotope wird nun zum ersten Mal mit Erhebungen in den Sommerhalbjahren 2024 und 2025 auf den neuesten Stand gebracht. Die Ergebnisse der Kartierung werden voraussichtlich im Frühjahr 2027 veröffentlicht. Die Stadt Schwabach und das LfU haben jetzt in einer Auftaktveranstaltung Vertreter von Behörden, Naturschutzverbände und Interessenvertretungen der Eigentümer und Bewirtschaftenden darüber informiert, wie vorgegangen wird. (Bild Schwanenblume: Michael Wecker)


Der Naturpark Nagelfluhkette wurde um 7300 Hektar erweitert

Der bayerisch-österreichische Naturpark Nagelfluhkette wurde im Freistaat um 7300 Hektar erweitert. Damit hat der Naturpark in bayerischen Teil nun eine Größe von über 32.000 Hektar auf -  verteilt über zehn Gemeinden sowie die Stadt Immenstadt im Landkreis Oberallgäu. Etwa zwei Drittel des Naturparks Nagelfluhkette liegen im bayerischen Allgäu und ein Drittel im österreichischen Bregenzerwald. 
Glauber: Hier lebt der kooperative Naturschutz


Eine Schwebfliege sucht Nahrung in einer blauen Blüte.

Schwebfliegenmakro zählt zu den Siegerbildern

Preisverleihung beim Jugendfoto-Wettbewerb "Natur im Fokus": 950 Kinder und Jugendliche haben 2023 über 2300 Fotos eingereicht. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber und Kunst- und Wissenschaftsminister Markus Blume haben kürzlich die Gewinner im Museum "Mensch und Natur" im Schloss Nymphenburg ausgezeichnet. Die prämierten Arbeiten, die unter dem Motto "Blumen, Blüten, Bestäuber" und "Wälder, Wiesen, Wildnis" stehen, sind dort noch bis Ende Mai ausgestellt, werden aber auch als Wanderausstellung gezeigt. Der Fotowettbewerb ist eine Initiative der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns, des Museums Mensch und Natur, des Naturkundemuseums Bayern und des Bayerischen Umweltministerium. (Bild: Lazarus Gampfer)


Studie sieht bei Paludikulturen ein großes Potenzial, den Ausstoß von Treibhausgasen zu mindern

Das Peatland Science Centre (PSC) der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) hat untersucht, wie sich Wiedervernässung und Klimaerwärmung auf Intensivgrünland und extensiv bewirtschaftetes Seggengrünland auswirkt. Laut der Studie besitzen Paludikulturen ein sehr großes Potenzial, den Ausstoß von Treibhausgasen zu mindern.
PM Moore: Wiedervernässung & Bewirtschaftungsänderung contra Klimawandel


Vergleichsstudie zu Auswirkungen des Klimawandels auf Tierarten in Flüssen

Flüsse gehören zu den am stärksten gefährdeten Ökosystemen der Erde. Während einige Studien die Auswirkungen des Klimawandels auf die dort lebenden Tierarten prognostizieren, ist wenig darüber bekannt, wie gravierend diese im Vergleich zu historischen Veränderungen sein werden. Dazu liegt jetzt eine Studie unter der Leitung des Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB)  und des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) vor.
PM IGB: Fische der oberen Donau zukünftig genauso gefährdet wie früher, nur der Grund ist ein anderer


30 Jahre Datenverbundnetz für die Schweizer Flora

Vor 30 Jahren, im Januar 1994, wurde die Stiftung "Zentrum des Datenverbundnetzes der Schweizer Flora" (ZDSF, heute InfoFlora) gegründet. Mit der ersten Fundmeldung eines urtümlichen Tannenbärlapps (Huperzia selago) aus der Region Bern-Mittelland wurde eine Datenbank geschaffen, die heute über 11 Millionen Einträge vorweist. Mit diesen Fundmeldungen generiert InfoFlora die Verbreitungskarten, überwacht die Entwicklung der Flora in der Schweiz, erstellt regelmässig Rote Listen und evaluiert das invasive Verhalten von Neophyten. Zudem werden die Daten der Forschung, der Verwaltung und der Artenförderung zur Verfügung gestellt.


Ein bunter Schmetterling mit sonnenbeschienenen Flügeln sitzt auf einem Seidelbast.

Citizen-Science-Aktion: LBV ruft zum Schmetterlingszählen auf

LBV: Naturschutzverband ruft Bürgerinnen und Bürger in der Mitmachaktion "Drei Monate, drei Schmetterlinge" zum Schmetterlingszählen auf. Noch bis Ende März geht es um den Admiral. (Bild: Stephanie Millonig)
Drei Monate, drei Schmetterlinge: Mitmachaktion „Falter im Fokus


Weitere Kurzmeldungen:

  • StMUV: Landschaftspflegeverband Kulmbach gegründet. PM
  • Uni Hamburg /Uni Leipzig: Ein internationales Team mit unter anderem Forschenden der Uni Leipzig und unter Leitung der Uni Hamburg haben einen neuen Berechnungsansatz für Ökosystemleistungen entwickelt. PM Uni Hamburg, PM Uni Leipzig
  • CWPA: Der Wildlife Comedy Award startet am 16. März in die Saison 2024. 

Publikation

Ein Mädchen und ein Bub befinden sich in einem Wald mit Bach. Der Bub holt eine Flaschenpost aus dem Wasser.

Zum Tag des Wassers erscheint die Kinderzeitschrift:  Lara & Ben – Die geheimnisvolle Flaschenpost

„Lara und Ben“ ist eine Heftreihe des Bayerischen Umweltministeriums, die sich mit Nachhaltigkeitsthemen beschäftigt. Sie wurde im UNESCO-Programm BNE 20230 ausgezeichnet und eignet sich für Familien ebenso wie für den Einsatz in der Umweltbildung. In der aktuellen Ausgabe, die zum Tag des Wassers (21.März) erscheint, finden Lara und Ben eine geheimnisvoll leuchtende Flaschenpost. Was sich darin wohl befindet? Die beiden Kinder trauen ihren Augen kaum: In der Flasche steckt ein Brief von zwei Außerirdischen! Und die haben jede Menge Fragen zum Wasser auf dem Planeten Erde. Lara und Ben kennen nicht alle Antworten, sie wollen aber unbedingt mehr darüber herausfinden. So beginnt eine Entdeckungsreise rund um das Thema Wasser.

Webshop: Lara und Ben - Wasserschutz


Termin

Logo zum Banu-Zertigifkat mit SChriftzug und im Bild eine Gruppe on Exkursionsteilnehmern, fotografiert von unten durch Gräster

Die ANL bietet einen Feldbotanik-Kurs für das BANU-Zertifikat Silber in Südbayern an

Nach einem ersten Feldbotanik-Kurs auf Silber-Niveau in Oberfranken 2022 bietet die Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL) heuer zum ersten Mal einen Kurs zur Vorbereitung auf das BANU-Zertifikat Silber Südbayern an. Das Seminar findet vom 17. bis 21. Juni in Benediktbeuern statt.
Feldbotanik: BANU-Qualifizierung Silber (B02/24)


Jahrestagung Fledermausschutz am 16. März in München

Bayerische Fledermausschützer treffen sich im Frühjahr in Südbayern und im Herbst in Nordbayern zu einer Jahrestagung, organisiert von den Koordinationsstellen für Fledermausschutz. Die Frühjahrstagung findet am Samstag, 16. März, am Biozentrum der LMU in München-Planegg statt. Das LfU informiert in zwei Vorträgen über die Suche nach dem Grauen Langohr, einer typischen „Dorffledermaus“, die in Kirchtürmen haust und in der Feldflur jagt und über aktuelle Entwicklungen beim Fledermausschutz im Rahmen des Ausbaus der erneuerbaren Energien.


Stellenangebot

Am LfU ist an der Dienststelle Augsburg für die Abteilung 5 „Naturschutz, Bayerisches Artenschutzzentrum“ im „Bayerischen Artenschutzzentrum“ folgende Stelle befristet ab 10.05.2024 bis 31.08.2024 in Teilzeit (75%) und von 01.09.2024 bis 22.02.2025 in Vollzeit zu besetzen: wissenschaftliche Mitarbeiterin/wissenschaftlicher Mitarbeiter (w/m/d) für das Projekt Biodiversität und Moorschutz. (Bewerbungsfrist: 20.03.2024)
wissenschaftliche Mitarbeiterin/wissenschaftlicher Mitarbeiter (w/m/d) für das Projekt Biodiversität und Moorschutz

 


 

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