Pilze – artenreiche und faszinierende Wesen

(bearbeitet von: Peter Karasch, Heinrich Holzer, Hans Halbwachs und Dr. Claus Bässler)

Die meisten Menschen kennen Arten wie zum Beispiel den Steinpilz, den Pfifferling oder den Fliegenpilz. Diese Pilze gehören in die große Gruppe der "Echten Pilze", sie bilden nämlich Fruchtkörper als Fortpflanzungsorgane aus. Vielen von uns erscheinen sie daher als ortsfester Organismus. Den eigentlichen Pilz bekommen die wenigsten zu Gesicht.

Nüchtern betrachtet sind Pilze fädige Organismen, die wie Pflanzen und Tiere Zellen und Zellkerne und wie bei Pflanzen, auch Zellwände besitzen. In den Zellen liegt die Erbinformation in Form der Chromosomen vor. Die Pilzfäden, die sog. Hyphen durchwachsen nährstoffhaltige, organische Substanzen wie zum Beispiel Totholz, tote Tiere oder tote Insekten.
Im Unterschied zu den Pflanzen die ihre körpereigenen Substanzen durch Photosynthese gewinnen, ist die Ernährungsform der Pilze primär heterotroph. Das bedeutet, ihre Nahrungsquelle besteht aus organischem Material. Sie besitzen keine Verdauungsorgane wie zum Beispiel Magen, Leber oder Nieren. Sogenannte Fermente (Exoenzyme), die von den Pilzfäden direkt in das organische Substrat abgegeben werden, gewinnen daraus Nährsalze, die dann in Wasser gelöst durch spezielle Hyphen in das Fadengeflecht des Pilzes gelangen.
Ein Beispiel hierfür ist die Mykorrhiza. Sie ist eine komplexe Lebensgemeinschaft zwischen Pilz und Pflanze. Die von der Pflanze (zum Beispiel Bäume) durch Photosynthese gebildeten Kohlehydrate gelangen zu einem Teil an das Pilzgeflecht, das sich mit den Wurzeln der Pflanzen verbunden hat. Im Gegenzug erhält die Pflanze Wasser mit den vom Pilz gelösten Nährsalzen.

Die Bilder in diesem Internet-Auftritt stammen weitgehend von Peter Karasch, Fotos von anderen Bildautoren sind entsprechend gekennzeichnet.

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