Flächen für Naturschutzziele

Aktueller Trend

Der Anteil der Flächen in Bayern, die für Ziele des Naturschutzes ausgewiesen sind, hat im Zeitraum 2013 bis 2022 zugenommen, der Trend ist steigend. 2022 umfassten diese Flächen 14,5 Prozent der Landesfläche.

Der Anteil der für Naturschutzziele ausgewiesenen Flächen an der Landesfläche Bayerns ist nach 1990 zunächst kontinuierlich gestiegen, zwischen 2007 und 2016 hat er jedoch abgenommen. Im aktuellen Bewertungszeitraum 2013 bis 2022 hat wieder eine Zunahme stattgefunden. Die meisten Flächen sind gesetzlich gesicherte Flächen; die eigentumsgleich oder vertraglich gesicherten Flächen nehmen einen deutlich kleineren Anteil ein. Letztere sind jedoch hauptsächlich für die aktuelle Zunahme verantwortlich. Entwicklung des Anteils der für Naturschutzziele ausgewiesenen Flächen an der Landesfläche Bayerns seit 1990

Ziel der Bayerischen Staatsregierung

Bayerisches Naturschutzgesetz (2021): Bayern schafft ein Netz räumlich oder funktional verbundener Biotope (Biotopverbund), das bis zum Jahr 2023 mindestens 10 Prozent Offenland bis zum Jahr 2027 13 Prozent Offenland und bis zum Jahr 2030 15 Prozent Offenland der Landesfläche umfasst.

Artenvielfalt braucht geschützte Flächen

Der Wandel Bayerns vom traditionell bewirtschafteten Agrarland zum hoch entwickelten Industriestaat verändert Landschaft und Naturhaushalt tief greifend. Der anhaltend hohe Druck, neue Flächen für Siedlungen, Verkehr und Tourismus zu erschließen, und die immer intensivere landwirtschaftliche Nutzung bedrohen die Artenvielfalt und beeinträchtigen die Landschaft als Lebensraum und Ort der Erholung. Arten wie Feldhamster, Großer Brachvogel oder Bekassine sind auf seltene Lebensräume oder auf Landwirtschaftsflächen angewiesen, die nicht gedüngt oder mit schweren Maschinen bearbeitet werden. Sie überleben daher nur noch auf kleinen Restflächen.

Ein wichtiges Instrument, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, ist die Ausweisung von Schutzgebieten, also gesetzlich geschützten Flächen. Sie helfen, Arten und Lebensräume zu schützen, die biologische Vielfalt ebenso wie den Charakter von Landschaften zu bewahren und die Funktionen von Ökosystemen zu erhalten. Dieselben Ziele verfolgen auch verschiedenste Akteure, allen voran Kommunen und Naturschutzverbände, durch den Erwerb ökologisch bedeutsamer Flächen. Sie werden oft mit Unterstützung des Bayerischen Naturschutzfonds oder mit EU-Fördermitteln im Rahmen spezieller Naturschutzprojekte angekauft. Ein weiterer wichtiger Baustein sind vertraglich gesicherte Flächen, die zum Beispiel über das staatlich geförderte Vertragsnaturschutzprogramm nach den Vorgaben des Naturschutzes bewirtschaftet werden. So wird etwa durch Verzicht auf Düngemittel oder durch eine spätere Mahd erreicht, dass auf diesen Flächen gefährdete Arten und Lebensgemeinschaften überleben können.

Nicht nur die Gesamtgröße der geschützten Flächen, sondern auch deren Qualität und Verbindung untereinander sind wichtige Voraussetzungen für erfolgreichen Artenschutz. Deshalb kommt dem europäischen Netz von Schutzgebieten Natura 2000 (mit einem Anteil von 11,3 Prozent an der Landesfläche Bayerns) und dem BayernNetz Natur eine herausragende Bedeutung zu. Aktuell gibt es über 400 BayernNetz Natur-Projekte. Sie fördern Anliegen des Naturschutzes, die für die jeweilige Region von Bedeutung sind, wie zum Beispiel Wiesentäler im Hochspessart oder Magerrasen im bayerischen Oberland.

Aktuelle Trends für alle Bundesländer stellt die Länderinitiative Kernindikatoren zur Verfügung.

Bayerisches Klimainformationssystem

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