Rundbrief Naturschutz
Newsletter 09/23 vom 15.09.2023
September 2023
Art des Monats September: Die Europäische Hornisse
Von vielen zu Unrecht gefürchtet, obwohl ihre Stiche weder schmerzhafter noch gefährlicher sind als die anderer Wespenarten: die Europäische Hornisse. Welche bedeutende Rolle Vespa crabro in unserem Ökosystem spielt und weitere interessante Fakten über die größte heimische Faltenwespe bringen wir Ihnen diesen Monat näher.
(Bild: Dr. Joswig Walter)
Art des Monats September 2023: Die Europäische Hornisse
Neues aus dem BayAZ: Artenschutz-Priorisierung
Um die Schutzbemühungen der Naturschutzverwaltung weiter zu potenzieren und finanzielle wie personelle Ressourcen effektiv einzusetzen, wurde eine Priorisierung für den Artenschutz in Bayern ausgearbeitet. Die Methodik sowie die ersten beiden final abgestimmten Artengruppen der Priorisierung stellen wir Ihnen näher vor.
(Bild: Susanne Mader-Speth)
Neues aus dem BioZ: Fachtagung „Rückdrängung der Herbstzeitlosen auf artenreichem Grünland“
Schön anzusehen, aber gefährlich: Die heimische Herbstzeitlose ist eine in Bayern weit verbreitete Giftpflanze des Grünlands. Mit ihrem toxischen Alkaloid Colchizin beeinträchtigt sie die Qualität des Heus als Futtermittel und gefährdet dadurch indirekt die lebensraumtypische Artenzusammensetzung. Um Wege zu diskutieren, die Herbstzeitlose effektiv zurückzudrängen, ohne dabei die Artenzusammensetzung zu beeinträchtigen, veranstalten das Biodiversitätszentrum Rhön (BioZ) und das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Bad Neustadt an der Saale am 14. und 15. Oktober 2023 eine Fachtagung in Bischofsheim in der Rhön. Die Anmeldung ist bis 5. Oktober 2023 möglich. (Bild: Stefan Prell, Ausschnitt)
Fachtagung „Rückdrängung der Herbstzeitlosen auf artenreichem Grünland“
Ergebnisse des NABU-Insektensommers 2023: So wenig Schmetterlinge wie noch nie
Die Mitmachaktion "Insektensommer" des NABU ist zu Ende und die Ergebnisse stehen fest. Am meisten gesichtet wurde die Erdhummel. Im Gegensatz zur Spitzenreiterin waren Schmetterlinge auffallend selten während der beiden Zählzeiträume zu sehen. Noch nie wurden so wenige Falter gemeldet wie in diesem Jahr.
So wenig Schmetterlinge wie noch nie
BMUV und BfN fördern das Projekt "Bayerns Seltenste: Arten der Trockenlebensräume"
Alpine Trockenlebensräume und ihre lebensraumtypischen Arten sind selten geworden. Für ihren Schutz setzt sich der Landesbund für Vogelschutz e.V. (LBV) bis 2029 im Projekt „Bayerns Seltenste: Arten der Trockenlebensräume“ jetzt ein. Das Projekt wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt gefördert. Ziel ist es, gefährdete Trockenstandorte zu schützen und zugunsten ihrer lebensraumtypischen Arten stärker miteinander zu vernetzen.
Bayerns Seltenste – Arten der Trockenlebensräume
Weitere Kurzmeldungen
- Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft: Forscher finden vom Aussterben bedrohten Bockkäfer
- Universität Regensburg: Masterstudent weist die Östliche Schlürfbiene erstmals in Deutschland nach
- Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung: Nach anfänglicher Erholung: Artenvielfalt in europäischen Flüssen stagniert
- Studie unter Federführung des Leibniz-Instituts zur Analyse des Biodiversitätswandels (LIB): Mischfruchtanbau bietet Insektenschutz ohne Ertragsverluste
- TU München: Wespen, Käfer und Fliegen spielen eine entscheidende Rolle für die Bestäubung von Pflanzen in städtischen Umgebungen
- Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung: Waschbär bedroht heimische Amphibien und Reptilien
- IPBES: Neuer Bericht zu invasiven gebietsfremden Arten erschienen
- BMUV und BfN: "Wiedervernässung im Schwäbischen Donaumoos" der Arbeitsgemeinschaft Schwäbisches Donaumoos e. V. als Gewinnerprojekt des UN-Dekade-Projektwettbewerbs ausgewählt
Publikationen
Quellen – einzigartig und schützenswert
Quellen sind sensible Lebensräume für eine Vielzahl von hoch spezialisierten Tier- und Pflanzenarten. Die Broschüre beschreibt den Lebensraum Quellen mit den verschiedenen Quelltypen und bietet eine Einführung in den aktiven Quellschutz. Dabei werden Gefährdungen von Quellen und Renaturierungsmaßnahmen im Zuständigkeitsbereich der Kommunen und der Land- und Forstwirtschaft aufgezeigt.
Quellen – einzigartig und schützenswert
Klimawandel und Wassermangel gefährden Teiche und Tümpel
Kleine Stillgewässer wie Teiche, Sölle, Pfuhle oder Parkgewässer leiden besonders unter Wassermangel. Natürliche oder naturnahe Kleingewässer sind häufig Hotspots der biologischen Vielfalt und erbringen Ökosystemleistungen. Um für dieses Problem zu sensibilisieren und Handlungsoptionen für Politik, Behörden und Zivilgesellschaft aufzuzeigen, hat das Leibniz Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) ein IGB Dossier zu diesem Gewässertyp veröffentlicht.
Kleine Gewässer, große Sorgen: Klimawandel und Wassermangel gefährden Teiche und Tümpel
Rote Liste der phytoparasitischen Kleinpilze erstmals erschienen
Deutschland ist weltweit das erste Land, für das jetzt eine Rote Liste der auf lebenden Pflanzen wachsenden Kleinpilze – der phytoparasitischen Kleinpilze – vorliegt. Die Publikation zeigt: Der Anteil der vom Aussterben bedrohten Arten liegt bei 13 Prozent und ist damit höher als bei den meisten anderen Organismengruppen.
Rote Liste der phytoparasitischen Kleinpilze
Weitere Publikationen
- Der Ackerboden ist Boden des Jahres 2023. Der bayerische Repräsentant dieses Bodentyps ist ein Ackerboden bei Windischeschenbach im Landkreis Neustadt an der Waldnaab. Das LfU hat einen Flyer hierzu veröffentlicht.
- Schmetterlinge brauchen Nektar, Futterpflanzen und einen Platz zum Überwintern. In der Broschüre "Schmetterlinge schützen und fördern – Schmetterlingsfreundliche Gärten" der ANL finden sich einige einfache Maßnahmen, um diese drei Bedürfnisse im Garten zu erfüllen.
- Die überarbeitete Neuauflage des LfU-Faltblatts "Intakte Moore – prima fürs Klima – Moorschutz ist Klimaschutz" liefert in kompakter Form Informationen zu Mooren und zum Moorschutz. Als Themenschwerpunkt wird der Zusammenhang zwischen Klima- und Moorschutz erläutert.
Veranstaltungen
Fachtagung „Naturschutz: Von der Forschung in die Praxis – Schwerpunkt: Klima.Landschaft.Energie" am 26. September 2023 in Freising
Die diesjährige Tagung der Reihe „Naturschutz: Von der Forschung in die Praxis“ widmet sich – ganz dem ANL-Jahresschwerpunkt folgend – den Aspekten Klima, Landschaft und Energie. Die Vorträge präsentieren aktuelle Ergebnisse aus Projekten sowie Forschungsarbeiten rund um das Schwerpunktthema. Die Veranstaltung findet hybrid, also in Präsenz und online, statt.
Deutscher Landschaftspflegetag 2023 vom 26. bis 28. September 2023 in Potsdam: "30 Jahre DVL – Wir haben Vergangenheit und leben Zukunft"
Welche Folgen haben Klima- und Biodiversitätskrise für die Landschaftspflege und wie müssen Landschaftspflegeorganisationen darauf reagieren? Mit Vorträgen und Diskussionen widmet sich die Landschaftspflegetag 2023 diesen Fragen. Die Anmeldung ist geschlossen, jedoch kann sich bei Interesse an einer Teilnahme an den DVL gewandt werden.
Deutscher Landschaftspflegetag 2023 vom 26. bis 28. September 2023 in Potsdam
Tagung "Die floristische Kartierung in Deutschland – Stand, Verfahren, Perspektiven II" am 20. und 21. Oktober 2023 in Bonn
Wie ist der Stand der floristischen Kartierung, welche Methoden und Werkzeuge werden genutzt oder benötigt, welche Herausforderungen und Perspektiven bestehen und wie kann die Vernetzung und Zusammenarbeit gefördert werden – das sind einige Fragen, die bei der Tagung besprochen und diskutiert werden. Anmeldeschluss ist der 30. September 2023. Anmeldungen sind per E-Mail möglich.
Förderprogramm
BMUV unterstützt mit Aktionsprogramm kommunale Maßnahmen zum Natürlichen Klimaschutz
Das BMUV unterstützt im Rahmen des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK) Kommunen – insbesondere im ländlichen Bereich – bei der Umsetzung von Maßnahmen des Natürlichen Klimaschutzes. Ziel der Projektförderungen sind neben dem Klimaschutz der Erhalt der biologischen Vielfalt und die Erhöhung der Lebensqualität in Landkreisen, Städten und Gemeinden. Projektskizzen können bis 31. Oktober 2023 eingereicht werden.
- Webseite BMUV: Natürlicher Klimaschutz
- Webseite Projektträger ZUG gGmbH: Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz – Ländliche Kommunen
Stellenangebote
- Die Regierung von Schwaben sucht für das Landratsamt Ostallgäu einen Diplomingenieur (FH) oder Bachelor der Fachrichtung Naturschutz und Landschaftsplanung, -architektur, -ökologie oder vergleichbarer Absolvent (jeweils m/w/d) ab 1. Januar 2024. Bewerbungsschluss ist der 24. September 2023.
- Der Naturpark Bayerischer Wald sucht einen Naturpark-Ranger (m/w/d) ab 1. Januar 2024. Bewerbungsschluss ist 15. Oktober 2023.
Social Media
Fledermaus-Serie "Hier häng' ich ab!" auf dem X-Kanal des LfU
Fledermäuse beziehen nicht nur Keller und Scheunen als Quartiere oder suchen sich einen Schlafplatz hinter Fensterläden: Sie residieren auch in bekannten Gebäuden. Auf dem X-Kanal (vormals Twitter) @lfu_bayern stellt das Landesamt für Umwelt (LfU) in der Serie "Hier häng' ich ab!" diese Gebäude und ihre fliegenden Bewohner vor. Weitere Informationen über Fledermäuse und ihren Schutz finden sich auf der Webseite des LfU.
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