Rundbrief Naturschutz
Newsletter 08/24 vom 16.08.2024
August 2024
Art des Monats: Die Flussperlmuschel
Die Art des Monats August ist die Flussperlmuschel (Margaritifera margaritifera). Einst sehr häufig, für ihre Perlen geschätzt und in Kunstwerken verewigt, ist die Flussperlmuschel in Bayern heute vom Aussterben bedroht und ein wichtiger Indikator für saubere und naturnahe Fließgewässer. (Bild: © Andreas Hartl)
Website: Art des Monats
Neues aus dem BayAZ: „Immer mehr Gärten in Bayern vogelfreundlich"
Bayerns Gärten sind vielfältig, bunt und vogelfreundlich: In der dritten Saison der Aktion "Vogelfreundlicher Garten" haben das Bayerische Artenschutzzentrum und der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) an bereits knapp 800 Gartenbesitzende die gleichnamige Plakette verliehen. Ende Juli fand außerdem ein Aktionswochenende statt, um möglichst viele Gärten zu bewerten.
- PM: Naturschutz beginnt vor der Haustür: Immer mehr Gärten in Bayern vogelfreundlich
- Vogelfreundlicher Garten: Vogelfreundlicher Garten – Ein Projekt mit dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern (LBV)
Neues aus dem Biodiversitätszentrum Rhön: Fachtagung des Projekts "Lichte Wälder in Franken"
Wie lassen sich Nieder- und Mittelwälder erhalten? Damit beschäftigt sich wie bereits angekündigt eine Fachtagung des Biodiversitätszentrum Rhön im LfU und der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) vom 20. bis 22. September in Bad Windsheim. Am Freitag und Samstag referieren Forschende, Praktiker und Behördenvertreter über verschiedene Aspekte der Nieder- und Mittelwaldbewirtschaftung, Am Sonntag werden Exkursionen angeboten. Anmeldung ist noch bis 1. September möglich. (Bild: Stephanie Millonig)
Anmeldung und Programm
Artenhilfsprogramm des LfU soll gefährdetem Steinkrebs helfen
Mit einem Artenhilfsprojgramm am LfU versuchen Expertinnen und Experten den gefährdeten Steinkrebs zu erhalten und so weit wie möglich in seinen ursprünglichen Lebensräumen wieder anzusiedeln. Bedroht werden Steinkrebspopulationen beispielsweise durch invasive Flusskrebsarten – vor allem dem Signalkrebs – und Krankheiten, die diese Arten übertragen können. In Bayern sind auch durch die Einschleppung gebietsfremder Krebsarten nach Einschätzungen des LfU bereits gut die Hälfte aller heimischen Flusskrebsbestände verschwunden. (Bild: Jeremy Hübner (links) und Christoph Graf vom LfU)
- PM: Kampf der verwechslungsgefährdeten Flusskrebse
- Website: Artenhilfsprogramm Steinkrebs (Austropotamobius torrentium)+
BN und ANL bilden auch 2025 wieder Kröten-Flüsterer aus
Da die Zahl der Artenkennerinnen und Artenkenner in Bayern fortlaufend abnimmt, hat es sich der BUND Naturschutz gemeinsam mit der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL) zur Aufgabe gemacht, neue Amphibienfachleute auszubilden. Nach der Schulung durch BN-Expertinnen und -Experten legten 23 Teilnehmende im Juli die Abschlussprüfung ab. Aufgrund des großen Interesses wird die Ausbildung auch in den kommenden Jahren angeboten. (Bild: © Andreas Zahn)
PM BN: BN und ANL bilden Kröten-Flüsterer aus
Beim Citizen-Science-Projekt "Hummel-Challenge" wurde erstmals Tonerdhummel nachgewiesen
Überraschungsfund bei der Hummel-Challenge: Während der Sommer-Challenge im Juni und Juli 2024 wurde erstmals eine Tonerdhummel in Deutschland nachgewiesen. Ein langjähriges BN-Mitglied hatte sie in Ohlstadt im oberbayerischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen entdeckt. Das ist ein wissenschaftlicher Erfolg für das gemeinsame Citizen-Science-Projekt des BUND Naturschutz in Bayern e.V., des Thünen-Instituts und Observation.org. (Bild: ©Thomas Guggemoos)
- Website Bund Naturchutz: Erstmals Tonerdhummel-Königin in Deutschland nachgewiesen
- Website Bund Naturschutz: Hummel-Challenge
- Website Thünen-Institut: Hummel-Challenge: Erstmals Tonerdhummel-Königin in Deutschland nachgewiesen
Bayerischer Biodiversitätspreis 2024 verliehen
Ulrike Lorenz – die Vorständin des Bayerischen Naturschutzfonds – hat im Juli in Vertretung von Staatsminister Thorsten Glauber den Bayerischen Biodiversitätspreis 2024 im Schloss Thurn in Heroldbach verliehen. Unter dem Motto „Streuobstwiesen – Blühende Obstgärten der Artenvielfalt“ lobte der Naturschutzfonds diesen Preis 2024 aus. Mit dem Preis soll das Bewusstsein für den Erhalt der Artenvielfalt und der Lebensräume als einzigartiger Schatz gestärkt und das Engagement für dieses Anliegen anerkannt werden. Insgesamt verlieh der Naturschutzfonds sechs Preise. Der Hauptpreis mit Skulptur ging an den Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Bamberg mit dem Projekt „Obstparadies Bamberger Land“. Die Obstsortenanlage in Lauf bei Zapfendorf dient vor allem dazu, das vielseitige Sortenspektrum der Obstbäume als Kulturgut und genetisches Reservoir zu erhalten. Den zweiten Preis erhielt die Kommune Markt Berolzheim für ihren kooperativen Naturschutzansatz.
Website Naturschutzfonds: Preisträgerinnen und Preisträger des Bayerischen Biodiversitätspreis 2024
Neues Modellvorhaben NaturErbeKlima auf den Flächen des Nationalen Naturerbes
Zum Schutz des Klimas ist eine Verbesserung unserer Ökosysteme nötig – nur so können sie Kohlendioxid binden oder Wasser in der Landschaft halten, um sie vor Dürre, Hitze und Starkregen zu schützen. Dafür startet die DBU Naturerbe GmbH jetzt das Modellvorhaben „NaturErbeKlima“. Ziel ist es, Machbarkeitsstudien und umsetzungsorientierte Maßnahmenkonzepte für den Natürlichen Klimaschutz auf den Flächen des Nationalen Naturerbes zu erarbeiten. Diese Flächen werden von der DBU Naturerbe GmbH, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, verwaltet. Im Projekt „NaturErbeKlima“ wird für mehr als 3.500 Hektar Flächen in acht Bundesländern, auch in Bayern, der Planungsprozess abgebildet.
PM: Klimaschutz auf Flächen des Nationalen Naturerbes
Kurzmeldungen
- StMUV/StMELF: Die vor fünf Jahren gestartete Umsetzung des "Volksbegehrens Plus" in Bayern schreitet deutlich voran. Das betonten Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber und Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber im Rahmen einer Zwischenbilanz in München. PM
- Reg. Ufr: Vernetzungstreffen von Biodiversitätsberatenden und Wildlebensraumberaterinnen und -beratern auf Einladung der Regierung von Unterfranken im Wildlebensraum-Modellgebiet Mönchberg. PM
- Die Vegetationsperioden werden immer länger, wie der Deutsche Wetterdienst zu den phänologischen Beobachtungen am Metereologischen Observatorium Hohenpeißenberg im GAW-Brief 86: Veränderungen des phänologischen Jahresgangs feststellt. (GAW ist ein weltweites Überwachungsprogramm der Weltorganisation für Meteorologie).
- Bund Naturschutz: PM zur Eröffnung des Bohlenstegs in der Mauthler Filz (Grünes Band Bayern) durch Staatsministerin Michaela Kaniber und BN-Landesvorsitzenden Richard Mergner: "BN stärkt Biotopverbund und Artenvielfalt zusammen mit Gemeinden und Landwirtschaft"
- UFZ: Laut einer Studie von Forschenden des Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) kommt extensiv genutztes Grünland besser mit den Folgen des Klimawandels zurecht.
- iDiv: Ein Forschungsteam unter der Leitung des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) und der Universität Leipzig hat einen Algorithmus entwickelt, der Beobachtungsdaten der App Flora Incognita analysiert. Daraus lassen sich ökologische Muster ableiten, die Aufschluss über die Auswirkungen des Klimawandels auf die Pflanzenwelt geben. PM
- Uni Heidelberg: Pflanzliche Kältespezialisten wie die Löffelkräuter haben sich gut an die Kaltklimate der Eiszeitalter angepasst. Wie sich pflanzliche Kältespezialisten an die Umwelt anpassen können, haben Forschende der Universität Heidelberg untersucht. PM
Publikationen
Studie erklärt Raum- und Habitatnutzung des Grauen Langohrs
Eine neue Veröffentlichung des LfU fasst die Ergebnisse einer Studie zur Raum- und Habitatnutzung des Grauen Langohrs, einer Fledermausart, zusammen. Basierend auf den im Jahresverlauf zur Nahrungssuche genutzten Landschaftselementen werden Empfehlungen zum Schutz dieser streng geschützten Tierart gegeben.
- Webshop: Wo finden Graue Langohren (Plecotus austriacus) ihre Nahrung? - Telemetriestudie zur Lebensraumnutzung von Wochenstubentieren in Bayern
- Website: Das Graue Langohr in Bayern
Workbook „Neue Wege in der Kommunikation am Beispiel von Natura 2000“ veröffentlicht
Das Natura 2000-Workbook ist ein Service für alle, die Öffentlichkeitsarbeit im Naturschutz umsetzen. Es baut auf den Erfahrungen aus dem EU-Kommunikationsprojekt LIFE living Natura 2000, das 2024 zu Ende ging, auf. Das Workbook bietet einen strukturierten Leitfaden, um Inhalte zu einem Naturschutzthema am Beispiel der Natura 2000-Kommunikationskampagne für unterschiedliche Zielgruppen aufbereitet zu vermitteln. Es stellt die Kommunikationsstruktur mit einem gut ausgebauten Netzwerk als auch umfangreiche Sensibilisierungsmaßnahmen vor. Checklisten, Ablaufbeschreibungen, Praxistipps und Abbildungen helfen bei der Planung und Umsetzung.
PDF: LIFE Living Natura 2000 Workbook
„Natura 2000 entdecken“ – Das Projekt LIVE living Natura 2000 kompakt
Was versteckt sich hinter dem Slogan „Ganz meine Natur“? Der Laienbericht des EU-Kommunikationsprojekts LIFE living Natura 2000 gibt darauf Antworten und stellt die Ziele und Maßnahmen des Projekts kurz vor. Dazu liefern viele Bilder und Zitate einen Eindruck, was in sieben Projektjahren passiert ist.
PDF: LIFE Living Natura 2000: Natura 2000 entdecken
Weitere Veröffentlichungen
- Die Abschlussbroschüre zum Projekt „Naturstadt – Kommunen schaffen Vielfalt“, an dem sich 310 Kommunen von 2020 bis 2023 beteiligten, ist erschienen. Das Bündnis Kommunen für biologische Vielfalt hatte den Wettbewerb ausgerichtet.
- Der Arbeitskreis Naturschutzverwaltung im Bundesverband Beruflicher Naturschutz (BBN) hat die Broschüre "Die Naturschutzbehörden ...täglicher Einsatz für Mensch, Natur und Lebensqualität veröffentlicht.
- BfN: Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) informiert in der Broschüre "Streuobstbestände in Deutschland" über die naturschutzfachliche Bedeutung sowie Bestandssituation des Lebensraums Streuobstwiese und gibt Handlungsempfehlungen.
Termine:
ANL lädt zum Jahrestag der Beweidung nach Cham
Zum „Jahrestag der Beweidung“ lädt die ANL am 16. und 17. Oktober nach Cham. Die Tagung richtet sich vor allem an Praktikerinnen und Praktiker aus Naturschutz, Landschaftspflege, Land- und Forstwirtschaft, die naturschutzorientierte Beweidungsprojekte umsetzen und betreuen sowie an Behördenvertreterinnen und -vertreter, die solche Projekte bewerten oder zur Förderung empfehlen sollen.
ANL-Veranstaltungen: Jahrestag der Beweidung: Beweidungsprojekte richtig planen
Im Oktober findet auch Fachtagung zur Zukunft des Grünen Bandes statt
Die ANL, der Bayerische Landesverein für Heimatpflege und der BUND Naturschutz in Bayern veranstalten vom 10. bis 11. Oktober die Fachtagung „Zukunft Landschaft: Grünes Band Europa" im Haus zur Wildnis/Ludwigsthal. Auf dem Programm stehen Vorträge rund um diese geschichtsträchtige Landschaft. Im Rahmen einer Exkursion am zweiten Tag werden zwei Landschaftsausschnitte erkundet, einer davon liegt in Tschechien.
ANL-Veranstaltungen: Zukunft Landschaft: Grünes Band Europa
Neue Medien
Zwei Erklärfilme informieren über Regiosaatgut und insektenschonende Flächenpflege
Die Initiative "Natürlich Bayern" teilt in zwei Kurzfilmen die praktischen Erfahrungen aus den letzten fünf Jahren und 30 Einzelprojekten rund um den Insektenschutz. Informiert wird zum einen darüber, wie Regiosaatgut gewonnen und ausgebracht werden kann und zum anderen Flächen insektenschonend gepflegt werden. "Natürlich Bayern" ist eine Initiative des Deutschen Verbands für Landschaftspflege (DVL) e. V. mit den bayerischen Landschaftspflegeverbänden, gefördert vom Bayerischen Umweltministerium.
Praxisempfehlungen
Video zur Bedeutung von Brauchflächen
Neues Video mit Dr. Guy Peer (iDiv und UFZ) zeigt Bedeutung von Brachflächen auf. Im Projekt CAP4GI - GAP für vielfältige Landschaften entwickeln und bewerten Forschende verschiedener Einrichtungen und Naturschutzorganisationen Modelle zur Umsetzung biodiversitätsfördernder Maßnahmen, die einen Gewinn sowohl für die biologische Vielfalt als auch für die landwirtschaftlichen Betriebe bringen können.
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