Rundbrief Naturschutz
Newsletter 11/24 vom 15.11.2024
November 2024
Art des Monats: der Kiebitz
Seine besonderen Merkmale sind der auffällige Federschopf am Hinterkopf und der charakteristische Ruf "Kiwitt", von dem er seinen Namen bekommen hat. Unsere "Art des Monats", der Kiebitz, ist dieses Jahr auch "Vogel des Jahres 2024". Er lebt als Bodenbrüter auf Äckern und Wiesen und ist bedroht durch die Veränderung seines Lebensraums. (Bild: Katrin Habenicht)
- Website: Art des Monats
- Website: Artenhilfsprogramm Wiesenbrüter
Neues aus dem BayAZ: Über 5.000 Gärten vogelfreundlich und Ehrung der Gartenjury Bayern
Die Aktion "Vogelfreundlicher Garten" von Bayerischem Artenschutzzentrum (BayAZ) und Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) ist ein voller Erfolg: 5.085 Gärten sind als vogelfreundlich ausgezeichnet worden. In ganz Bayern machten Ehrenamtliche, die die Gärten bewerten, diese Aktion möglich. Kommendes Jahr soll die Aktion für drei weitere Jahre fortgesetzt werden. Am 11. November ehrte der Amtschef des Umweltministeriums, Dr. Christian Barth, sieben Jurymitglieder stellvertretend für alle Gartenbewerterinnen und -bewerter in den sieben bayerischen Regierungsbezirken bei einer Veranstaltung der Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL), BayAZ und LBV im Schloss Nymphenburg in München. (Bild: Stephanie Millonig/LfU).
- PM: Über 5.000 Gärten und noch lange kein Ende: Aktion Vogelfreundlicher Garten ist ein voller Erfolg
- Website BayAZ: Vogelfreundlicher Garten – Ein Projekt mit dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern (LBV)
- Website LBV: Gartenplakette "Vogelfreundlicher Garten" - Jetzt bewerben!
Neues aus dem BayAZ: Neuer Adventskalender begleitet uns in der Vorweihnachtszeit
Adventszeit, eine Zeit der Besinnung und für uns im Bayerischen Artenschutzzentrum auch eine Zeit, uns der Natur auf anderem Wege als der rein fachlichen Aufgabenstellung wie Artenschutz, Ausweitung des Biotopverbunds oder Wissensvermittlung im Bereich Garten zu widmen. Unser Adventskalender 2024 verweist heuer anhand von Pflanzen auf Legenden, Nutzung und Brauchtum rund um die Weihnachtszeit. Naturschutzfachliches Wissen wird natürlich mittransportiert oder kann über verlinkte Seiten vertieft werden. Am 1. Dezember geht es los! (Grafik: Josephine Jedicke/LfU)
Website: Adventskalender 2024
Die Region um den Köschinger Forst ist Wolfsgebiet im Sinne des Schadensausgleichs
Die bayerischen Wolfsgebiete im Sinne des Schadensausgleichs wurden aktualisiert: Als neues Wolfsgebiet ist die Region um den Köschinger Forst aufgeführt. Das Wolfsgebiet in der Region Grafenwöhr hat eine Verlagerung Richtung Nordwesten erfahren. Zudem ist das Wolfsgebiet in der Region Zella-Rhön weggefallen.
- PM: Amtliche Bekanntmachung Änderung der bayerischen Wolfsgebiete im Sinne des Schadensausgleiches
- Website: Förderrichtlinie "Investition Herdenschutz Wolf" (FöRIHW)
Vertragsnaturschutzprogramm Wald: Für 2025 können jetzt Anträge gestellt werden
Seit 20 Jahren fördert der Freistaat Naturschutzmaßnahmen mit dem Vertragsnaturschutzprogramm Wald (VNP Wald). Ab sofort können Bayerns Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer Förderanträge für 2025 stellen. Bayerns Forstministerin Michaela Kaniber und Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber haben Anfang November die neue Antragsperiode gestartet. Im Freistaat soll das Vertragsnaturschutzprogramm Wald auf sechs Prozent der Fläche des Privat- und Körperschaftswaldes ausgeweitet werden. Mit rund 9,6 Millionen Euro für 3.800 Maßnahmen hat der Freistaat im vergangenen Jahr die Bewahrung und Entwicklung wertvoller Lebensräume und die Artenvielfalt im Wald gefördert.
PM Kaniber und Glauber: Vertragsnaturschutz in Bayerns Wäldern seit 20 Jahren ein Erfolgsmodell / 9,6 Millionen Euro für 3.800 Maßnahmen in 2023 / Jetzt Anträge für neue Förder-Periode stellen
Studie zum Thema Biber
Als Schlüsselarten werden Tiere bezeichnet, die einen überdurchschnittlichen Einfluss auf die von ihnen bewohnten Ökosysteme haben. Durch die Wiederansiedlung solcher Schlüsselarten wie beispielsweise dem Biber werden oft wichtige Prozesse und Ökosystemfunktionen wiederhergestellt. Doch gerade wegen seines großen Einflusses auf Gewässer und Ufer polarisiert der Biber zwischen Land-/ Forstwirtschaft und Naturschutz. Vier Forschende des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) informieren über eine Studie zum Thema Biber.
PM: Der Biber, das Streittier
Weitere Kurznachrichten
- StMUV: Freistaat zeichnet Ehrenamtliche aus Niederbayern mit dem Grünen Engel aus. PM
- StMUV: Die Blühpakt-Allianz mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern wird erneuert. PM
- BfN: Das Auenzentrum des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) feierte Ende Oktober sein 30-jähriges Bestehen. Pressemitteilung des Bundesamts für Naturschutz (BfN)
- Leopoldina: Digitales Dossier der Leopoldina, Nationale Akademie der Wissenschaften, beantwortet zentrale Fragen zur Biodiversität. PM
- Universität Ulm: Studie belegt, dass Unterschiede in der Flächenbewirtschaftung sich auf bestäubende Insekten auswirken: "Wildbienen profitieren von Bio-Landbau" PM
Publikationen
Kinderzeitschrift Lara & Ben: Auf den Spuren von Fast Fashion und Konsum
In der aktuellen Ausgabe der Kinderheftreihe „Lara & Ben“ führen eine lange Wunschliste und zwei Elfen die beiden Freunde auf die Spur von Fast Fashion und Konsum: Wie werden die Dinge hergestellt, die wir kaufen? Warum kaufen die Menschen auch Dinge, die sie nicht brauchen? Woher wissen wir, was wir wirklich brauchen? „Lara & Ben“ ist eine Kinderheftreihe des Bayerischen Umweltministeriums, die kostenlos erhältlich ist.
- Bestellshop: Lara und Ben - Fast Fashion
- Website: Lara & Ben
ANL veröffentlicht Handlungsempfehlungen zur Mahdgutübertragung
Mahdgut zu übertragen ist eine weitverbreitete Methode, um artenreiches Grünland wiederherzustellen. Trotz einer Fülle an Praxisleitfäden und Weiterbildungsveranstaltungen erreichen Renaturierungsprojekte mit Mahdgutübertragung häufig nicht die geplanten Ziele. Mit Hilfe von halbstrukturierten Interviews untersucht die ANL, welche Faktoren aus Sicht der Praxis relevant für den Erfolg sind. Die Ergebnisse sind als Handlungsempfehlungen zusammengefasst. (Coverbild: StMUV)
Artikel: Mahdgutübertragung: Praxisperspektiven und Handlungsempfehlungen
Ergebnisse europäische Forschung zum Thema Vogelarten in der Agrarlandschaft
Wiesenbrüterpopulationen geht es nicht gut. Es braucht hochwertige Agrarumweltmaßnahmen (AUM), damit sich die Populationen erholen können. Wie man den Schutz von Feldvögeln unterstützen und deren Populationen stabilisieren kann, diesem Thema widmeten sich im Jahr 2023 gleich einige wissenschaftliche Veröffentlichungen. Ein ANL-Artikel fasst die Ergebnisse zusammen.
- Artikel: Vogelarten der Agrarlandschaft schützen: Aktuelles aus der europäischen Forschung
- Website: Artenhilfsprogramm Wiesenbrüter
Tagungsband zur Veranstaltung "§ 40 Bundesnaturschutzgesetz im Spannungsfeld von Biodiversität und botanischen Artenschutz" erschienen
Zur Fachtagung „§ 40 BNatSchG im Spannungsfeld von Biodiversität und botanischem Artenschutz“ liegt jetzt ein Tagungsband vor. Paragraf 40 BNatSchG regelt das Ausbringen von Pflanzen und Tieren in der freien Natur. Die eintägige Tagung fand unter Federführung von NaturGarten e.V. statt und bot Fachleuten aus Forschung, Verwaltung und Anwendung eine Plattform, sich auszutauschen. Es zeigte sich, dass Beweidung ein wesentlicher Faktor für die Ausbreitung von Arten ist. Zudem unterliegen die genetischen Muster der Flora keiner verallgemeinerbaren Abgrenzbarkeit, so dass Übertragungsverfahren, wie Mahdguttransfer, Mittel der Wahl zur Anlage von artenreichem Grünland sind.
Tagungsband: § 40 des Bundesnaturschutzgesetzes im Spannungsfeld von Biodiversität und Botanischem Artenschutz
Moorinstitute veröffentlichen Infopapier zum Thema Paludikultur und Biodiversität
Paludikultur fördert im Vergleich zu Landwirtschaft auf entwässerten Moorböden die Biodiversität. Das zeigt ein gemeinsames Infopapier dreier Moorforschungsinstitutionen: Das Greifswald Moor Centrum (GMC), die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) und das Peatland Science Centre (PSC) der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) haben in dem achtseitigen Papier ihre aktuellsten Forschungsergebnisse zu diesem Thema zusammengefasst.
Website: Gemeinsames Informationspapier „Paludikulturen und Biodiversität“
Kalender
Immerwährender Kalender des BayAZ zeigt die Schönheit bayerischer Moore
Bayern ist eines der moorreichsten Bundesländer. 2022 hat das Bayerische Artenschutzzentrum den Fotowettbewerb "Metamorphose Moor - 10.000 Jahre in einem Bild" ausgerichtet, um die Schönheit und Vielfalt bayerischer Moore aufzuzeigen und Teilnehmende zu ermuntern, einen eigenen Blick für diese Landschaft zu entwickeln. Daraus entstanden ist ein immerwährender Kalender, der auch 2024 ein passendes Geschenk für Naturliebhaber darstellt. Er kann für fünf Euro beim Bestellshop des Bayerischen Umweltministeriums erworben werden. (Bild: Georg Dengler, "Heideglühen im Morgenlicht")
Metamorphose Moor - 10.000 Jahre in einem Bild - Ein immerwährender Kalender
Kalender informiert, wie Gärten im Klimawandel fit werden für die Zukunft
Wer seinen Garten im Klimawandel fit machen will für die Zukunft, findet im Wandkalender 2025 des bayerischen Umweltministeriums viele nützliche Tipps zur klimagerechten Gestaltung und Pflege. Zusammen mit zahlreichen Empfehlungen für heimische, trockenverträgliche Pflanzenarten machen sie den Kalender im praktischen DIN A4-Format zu einem unverzichtbaren Begleiter für das Gartenjahr 2025.
Kalender "Gärten der Zukunft - Gestaltung und Pflege im Klimawandel"
Themenheft der des Forum Biodiversität Schweiz beschäftigt sich mit Visionen für die Biodiversität
Das jährlich zwei Mal erscheinende Magazin "Hotspot" beschäftigt sich diesmal mit dem Brennpunkthema "Visionen für die Biodiversität". Herausgeberin ist die Akademie der Naturwissenschaften Schweiz (SCNAT).
HOTSPOT 50/24 Visionen für die Biodiversität
Termine
ANL bietet wieder ein Online-Kolloquium an und vermittelt Wissen zum Naturschutz
Die ANL bietet auch in diesem Winterhalbjahr wieder die Online-Vortragsreihe ANL-Kolloquium an. Die Vorträge finden in den Wintermonaten an mehreren Donnerstagen zwischen 14 und 16 Uhr statt. In den Vorträgen wird grundlegendes Naturschutzwissen vermittelt, aber auch aktuelle Themen aus der Forschung und der aktuellen Rechtsprechung aufgegriffen. Nach einem Impulsvortrag besteht die Möglichkeit, Fragen zu stellen und aktiv mitzudiskutieren. Das erste Online-Seminar findet am 21. November zum Thema „Projektmanagement – Naturschutzprojekte von der Idee zur Umsetzung“ statt.
Website: ANL-Kolloquium
Onlinekurse zur Artenkenntnis beim Bund Naturschutz Bayern
Das BN-Bildungswerk bietet das vierte Jahr in Folge eine Online-Vortragsreihe zur Artenkenntnis an. Sie richtet sich vor allem an Interessierte ohne Vorkenntnisse. Die Referenten stellen die jeweils wichtigsten Arten vor, geben Beobachtungstipps und erzählen, wie sie selbst auf ihr Spezialgebiet gekommen sind.
Website: Artenkenntnis für Einsteiger
Webinar informiert über die Renaturierung von Moorflächen im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen
Im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen wurden im Rahmen der „Tölzer Moorachse“ 379 ha Moorflächen renaturiert. In einem Webinar am Mittwoch, 27. November, von 18 bis 19 Uhr wird ein Überblick über die umgesetzten Renaturierungsmaßnahmen, Techniken und Synergieeffekte gegeben.
Die Tölzer Moorachse: Synergien der Moorrenaturierung für Klima, Biodiversität und Kulturlandschaft
Neue Medien
Insektentaschenrechner gibt Auskunft über Anzahl der Insekten auf einer Wiese
Wie viele Insekten leben auf dieser Wiese? Und wie werden Wiesenbewohner vom Mähen beeinflusst? Zu diesen Fragen hat das von der "Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung" geförderte Projekt BioDivKultur einen Insektenrechner entwickelt. Ziel ist es, ein Online-Tool bereitzustellen, um basierend auf dem neuesten wissenschaftlichen Stand, die Anzahl der Insekten auf einer Wiese vorherzusagen. Diese Vorhersage der Insekten hängt von dem Grünflächenmanagement und verschiedenen Umweltvariablen ab. Zu Grunde liegen verschiedene Studien mit Daten aus Regionen Deutschlands und der Schweiz.
Der Insektentaschenrechner
Umfrage
FörTax fragt bis Ende November Bedarf an Artenkenntnis ab
Deutschlandweit werden Artenkennerinnen und Artenkenner immer weniger. Sie verfügen über das notwendige Detailwissen, um Arten bei Untersuchungen der biologischen Vielfalt unterscheiden und erfassen zu können. Seit langem wird der Rückgang an Menschen mit Artenkenntnis diskutiert und thematisiert. FörTax, ein Projekt zur "Förderung von taxonomischem Wissen als Grundlage für den Naturschutz", fragt bis Ende November in einer Umfrage den Bedarf an Artenkenntnis in Forschung und Naturschutz ab.
FörTax-Bedarfsumfrage
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