Rundbrief Naturschutz

Newsletter 10/21 vom 15.09.2022

September 2022

Eine dunkle Biene mit einer weißen Zeichnung im Gesicht sitzt auf einer gelben Blume.

Art des Monats: die Rainfarn-Maskenbiene

Sie ist nicht bedroht, findet aber als Wildbiene des Jahres 2022 auch in unserem Rundbrief Erwähnung: die Rainfarn-Maskenbiene (Hylaeus nigritus). Die Männchen dieser Art tragen eine weiße namensgebende Zeichnung wie eine Maske im Gesicht. (Foto: Sarefo, Hylaeus.nigritus.male.3CC BY-SA 4.0)

Art des Monats: die Rainfarn-Maskenbiene


Eine blaue Blume blüht in einem Getreidefeld, erkennbar an einer Getreideähre

Neues aus dem BayAZ: Wie lassen sich Adonisröschen, Kornblume und Venuskamm retten?

Die Namen verdeutlichen es: Einst waren Sommer-Adonisröschen (Adonis aestivalis), Lämmersalat (Arnoseris minima), Kornblume (Centaurea cyanus) und Venuskamm (Scandix pecten-veneris) so häufig, dass im Volksmund bildliche Bezeichnungen zu diesen Pflanzen entstanden. Sie wachsen in und um Getreidefelder und zählen zu den Ackerwildkräutern. Heute dominiert auf einigen Getreidefeldern höchstens noch das Rot des Klatschmohns (Papaver rhoeas): Viele Arten, die neben Kulturpflanzen auf dem Acker wuchsen, sind gefährdet oder vom Aussterben bedroht wie der Venuskamm. Warum diese Begleitvegetation verschwunden ist, welchen Verlust dies bedeutet und welche Gegenmaßnahmen ergriffen werden können, beschreibt eine neue Publikation des Bayerischen Artenschutzzentrums in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Kulturland Stiftung. Ein Bestimmungsfächer für Ackerwildkräuter wurde vor Kurzem ebenfalls veröffentlicht. (Bild Kornblume: Dr. Walter Joswig)


Ein brauner Käfer ist auf braunem Substrat zu sehen.

Neues aus dem BioZ: Kurzhornschröter und Breitschulterbock nachgewiesen

Das diesjährige Monitoring im Rahmen des Projekts „Lichte Wälder in Franken“ wurde Anfang September abgeschlossen. Insgesamt 19 Flächen, darunter 14 klassische Mittel- und Niederwälder, eine geplante Mittelwaldbewirtschaftung und vier sonstige Lichtwaldstrukturen wurden untersucht. Bereits während der Monitorings konnten einige besondere Arten nachgewiesen werden, darunter der Kurzhornschröter (Aesalus scarabaeoides) und der Breitschulterbock (Akimerus schaefferi). Beide gehören zu den sogenannten „Urwaldreliktarten“ und gelten in Bayern als vom Aussterben bedroht. Mit abschließenden Ergebnissen des diesjährigen Monitorings ist bis Mai 2023 zu rechnen. Weitere Mittel- und Niederwaldgebiete werden nächstes Jahr untersucht. (Bild Kurzhornschröter: Gyorgy Csoka, Hungary Forest Research Institute / © Bugwood.org / CC-BY-3.0-US 

Lichte Wälder in Bayern


Ein schwarz-weißer Vogel mit einer dunklen Federhaube am Kopf.

Länderinitiative Kernindikatoren: Daten bei LiKi aktualisiert

LiKi (Länderinitiative Kernindikatoren) ist ein länderübergreifendes Portal für die gemeinsamen Umweltindikatoren. Nach dem Relaunch der Seite im Juni, wurden im August die Daten eines großen Teils des LIKI-Indikatorensets aktualisiert und veröffentlicht. Der Kiebitz ist in Bayern als Brutvogel ein Teilindikator. (Foto: Stefan Ott, piclease Naturbildagentur)

Neuer Auftritt und aktualisierte Daten bei der Länderinitiative Kernindikatoren


Preisverleihung:
Bayerischer Biodiversitäspreis: Tiere der Nacht stehen im Fokus

Der Bayerische Biodiversitätspreis 2022 wurde am 27. Juli 2022 durch Staatsminister Thorsten Glauber im Schloss Thurn in Heroldsbach verliehen. Unter dem Motto „Tiere der Nacht – Nachtleben in der Natur“ lobte der Bayerische Naturschutzfonds den Bayerischen Biodiversitätspreis 2022 aus. Mit dem Preis soll das Bewusstsein für den Erhalt der Artenvielfalt und der Lebensräume gestärkt und das Engagement für dieses Anliegen anerkannt werden. Der erste Preis ging an ein Projekt zum Uhuschutz.

Bayerischer Biodiversitätspreis


Studien:
Auen verbessern die Wasserqualität von Flüssen 

Viele Flüsse sind durch Einträge von Stickstoff belastet. Im Rahmen eines internationalen Forschungsprojekt unter Beteiligung des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) wurden derartige Einträge untersucht. Der Fokus lag unter anderem darauf, in welchem Umfang sie abgebaut werden und welchen Anteil die Auengebiete daran haben. Untersucht wurde das Donau-Einzugsgebiet. Die Ergebnisse zeigen die Bedeutung großräumiger Renaturierung von Flussauen für eine bessere Wasserqualität.

Informationsdienst Wissenschaft (idw): Studie zur Bedeutung der Auen für die Wasserqualität


Weitere Nachrichten in Kürze


Logo mit blaugrünem Hintergrund und Schrift weist auf Landschaftsgipfel hin.

Veranstaltungen
Erster Bayerischer Landschaftsgipfel in München

Am 10. Oktober 2022 laden die Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL) und das Landesamt für Umwelt (LfU) zum Ersten Bayerischen Landschaftsgipfel in das Literaturhaus München: Wie soll unsere Heimat in Zukunft aussehen? Wie viel Handlungsspielraum gibt es angesichts anhaltendem Flächendruck und der globalen Biodiversitäts- und Klimakrise? Und welche Hilfestellung kann dabei die kommunale Landschaftsplanung bieten? Die Teilnehmenden erwartet ein Nachmittag mit Vorträgen, Beispielen aus der Anwendungspraxis sowie eine Podiumsdiskussion über den Dächern Münchens. Anmeldung zu der Hybrifveranstaltung unter: anmeldung@anl.bayern.de.

Projekt 'Landschaftsplanung in Bayern - kommunal und innovativ'


"Natur im Fokus on Tour 2022": Fotos aus Wettbewerb werden in Laufen gezeigt

Die Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL) eröffnet die Fotoausstellung „Natur im Fokus on Tour 2022“. Die Ausstellung mit den preisgekrönten Fotos des Wettbewerbs kann vom 16. September bis 31. Oktober 2022 in der Seethalerstr. 6 in 83410 Laufen besucht werden. Der Eintritt ist frei. Die Öffnungszeiten sind: Montag bis Donnerstag:von 8 bis 16 Uhr und am Freitag von 8 bis 12 Uhr.

Informationen zum Wettbewerb "Natur im Fokus 2022"


Weiter Veranstaltungen:


Publikationen:  
Wasserlebende Wirbellose der Hoch- und Übergangsmoore

Makrozoobenthos bezeichnet alle noch mit dem Auge erkennbaren tierischen Organismen in einem Gewässerboden - von der Köcherfliege über Schnecken und Muscheln bis hin zu Schwämmen. Eine umfassende Erhebung des Makrozoobenthos von 158 bayerischen Gewässern liegt nun in einer Veröffentlichung des Landesamtes für Umwelt vor. Von 2013 bis 2017 wurden in 25 Mooren im Alpenvorland, den Alpen, sowie in vier Mooren im Bayerischen Wald Daten erhoben. Bewertet werden in der Publikation auch Renaturierungsmaßnahmen.

Wasserlebende Wirbellose der Hoch- und Übergangsmoore


Langzeitstudie: Auch Bayerns Seen sind vom Klimawandel betroffen

Auch Bayerns Seen sind vom Klimawandel betroffen. Das ist das Ergebnis einer Langzeitstudie des Lehrstuhls für Aquatische Systembiologie der Technischen Universität München (TUM) im Auftrag des Bayerischen Umweltministeriums. Die dazu heute veröffentlichte Broschüre "Bayerische Seen im Klimawandel" fasst die Ergebnisse von mehr als 15 Jahren klimabezogener Seenforschung zusammen. Im Rahmen der Studie wurden insgesamt 43 Bergseen (davon 14 in den Tiroler Alpen) sowie weitere 54 Seen untersucht. Die Forschungsprojekte der TUM zeigen: Steigende Wassertemperaturen und häufigere Hochwasserereignisse machen den bayerischen Seen zu schaffen. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber stellte die Broschüre in Iffeldorf vor.

Langzeitstudie wird vorgestellt
Publikation Bayerische Seen im Klimawandel


Weitere Veröffentlichungen und Medienbeiträge:

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