Biotopverbund-Partnerschaften

Jede Fläche zählt

Viele Regionen in Bayern werden heute intensiv genutzt: Verkehrswege werden ausgebaut, Baugebiete ausgewiesen und Flächen landwirtschaftlich genutzt. Umso wichtiger ist es, ein dichtes Netzwerk aus vielen - auch kleineren - Lebensräumen zu schaffen, über welches sich die verschiedenen Tier- und Pflanzenarten dennoch ausbreiten können.

Solche Lebensräume können nur durch ein partnerschaftliches Zusammenwirken entstehen: zwischen der öffentlichen Hand und weiteren Partnern aus Wirtschaft und Gesellschaft.

Biotopverbund-Botschafter

Auch Biotopverbund-Botschafter setzen sich dafür ein, den Biotopverbund im Offenland auszuweiten. Sie werben für die Umsetzung und motivieren Grundbesitzende, ihre Flächen in den Biotopverbund zu integrieren. Biotopverbund-Botschafter können Unternehmen, Verbände oder Stiftungen sein.

Neben dem fachlichen Part sieht die Umsetzung in Bayern vor, dass diese Botschafter eine Partnerschaft mit dem bayerischen Umweltministerium eingehen.

Sie identifizieren geeignete Flächen, die nicht in ihrem Eigentum sind, zu denen sie aber in ihrer unternehmerischen oder verbandlichen Tätigkeit Zugang haben. Beispielsweise besitzt ein Energieversorger Betretungsrechte im Zusammenhang mit dem Unterhalt von Stromleitungen. Dieses Wissen um die Flächen und den Kontakt zu den Grundbesitzenden bringt der Biotopverbund-Botschafter in die Partnerschaft ein.

Sie beraten gegebenenfalls gemeinsam mit der Naturschutzverwaltung, welche Pflegemaßnahmen auf diesen Flächen sinnvoll sind. Stimmen die angesprochenen Grundbesitzenden einer langfristigen Zusammenarbeit zu, können die ausgewählten Flächen in den Biotopverbund mit aufgenommen werden – im Normalfall in die von dem Biotopverbund-Botschafter betreute Flächeneinheit.

So werden Sie selbst aktiv

Der Biotopverbund in Bayern gelingt am besten, wenn sich viele unterschiedliche Akteurinnen und Akteure dafür engagieren! Dabei ist die Umsetzung verschiedenster Maßnahmen möglich – egal ob auf dem eigenen Privatgrundstück, den betrieblichen Liegenschaften oder den kommunalen Flächen inner- und außerorts.

Extensiv genutztes Grünland mit Pflanzen mit lila Blüten vor einem Betriebsgebäude Artenreiche Extensivwiesen auf den Außenanlagen des Bayerischen Landesamts für Umwelt.
  • Eine ökologische, nachhaltige und extensive Bewirtschaftung nicht genutzter Flächen erhöht die biologische Vielfalt und kommt einer Vielzahl von Pflanzen und Tieren zugute. Dazu werden die Flächen beispielsweise nur ein- bis zweimal pro Jahr gemäht.
  • Durch den Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel und synthetischen Dünger werden Gewässer, Böden und wertvolle Lebensräume weniger belastet.
  • Durch die Schaffung von Strukturen, etwa durch Natursteinmauern oder Hecken aus verschiedenen heimischen Gehölzen, entstehen wertvolle Rückzugsräume.
  • Blühende Inseln oder Streifen entlang von Wegen bieten Nahrung für viele Arten. Wichtig dabei ist die Verwendung von gebietseigenem Saatgut.

Der Biotopverbund birgt viele Vorteile

  • Biotopverbund schützt Mensch und Klima
  • Naturnahe Landschaften bieten Schutz vor Hochwasser und weiteren Naturereignissen und führen zu einer höheren Belastbarkeit der Ökosysteme. Denn nur stabile Ökosysteme sind widerstandsfähig, können Störungen tolerieren und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

  • Biotopverbund verbessert Ökosystemleistungen
  • Ökosystemleistungen sind ein Sammelbegriff für die vielfältigen Leistungen, die unsere Ökosysteme zum menschlichen Wohlergehen beitragen. Hierzu zählen unter anderem die Bereitstellung von sauberem (Trink-)Wasser und eine verbesserte Bestäubung.

  • Biotopverbund fördert Erholung
  • Eine strukturreiche und vielfältige Natur ist positiv für die Sinne. Naturnahe Flächen bedeuten mehr Erholungsräume für Menschen.

Ihre Fläche für den Biotopverbund und unsere Gesellschaft

Unsere bisher geschlossenen Partnerschaften geben einen Eindruck, wie der Biotopverbund in Bayern gemeinsam gelingen kann.

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