Teilprojekt 1 Einfluss von Insektengiften auf die Partner- und Wirtsfindung

Insektengifte werden weltweit in großem Maßstab im Pflanzenschutz eingesetzt und können auf verschiedenen Wegen auch in nützliche Nichtzielorganismen gelangen. Neben tödlichen (letalen) Effekten können sie auch weniger offensichtliche, subletale Effekte Effekte auf Nutzinsekten, wie z. B. parasitische Wespen, haben. Diese sind als natürliche Feinde anderer Insekten wichtig für die Aufrechterhaltung ökologischer Gleichgewichte und können zur biologischen Bekämpfung von Schädlingen eingesetzt werden. Das Teilprojekt 1 untersuchte die Wirkung von vier verschiedenen in der EU zugelassenen Pflanzenschutzwirkstoffen (Acetamiprid, Dimethoat, Flupyradifuron und Sulfoxaflor) auf den Geruchsinn parasitischer Wespen (Nasonia vitripennis, Lariophagus distinguendus und Leptopilina heterotoma). Der Geruchsinn ist für die Partner- und Wirtsfindung essentiell. Es zeigte sich, dass subletale Dosen aller vier Wirkstoffe bei mindestens einer der getesteten Arten das Paarungsverhalten und/oder die Wirtsfindung beeinträchtigten. Es kann davon ausgegangen werden, dass dies die wichtige Funktion der parasitischen Wespen als natürliche Gegenspieler in Ökosystemen negativ beeinflusst. Die entwickelten Modellsysteme und Biotestverfahren könnten im Rahmen von Zulassungsverfahren eingesetzt werden.

Impressionen aus der Projektarbeit

ein großes Sieb, etwa ein Viertel gefüllt mit Korkkäferlarven, auf denen sich etliche Wespen befinden Auszählung der Nachkommen von parasitischen Wespen

Universität/Hochschule (federführend):

Projektleitung

Hr. Prof. Dr. Joachim Ruther
Institut für Zoologie, Professur für Chemische Ökologie

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