Projektverbund BayÖkotox
Solange so zahlreiche chemische Produkte so prominent in vielfältiger Weise im Alltag eines jeden Menschen präsent sind − was gesellschaftlich erwünscht ist – müssen Umweltchemie und Ökotoxikologie helfen, die damit verbundenen Risiken zu verstehen, erkennbar zu machen und zu vermindern.
Prof. Dr. Martin Scheringer (in: Umweltchemie und Ökotoxikologie brauchen bessere Perspektiven; Mitteilungen der GDCh-Fachgruppe Umweltchemie und Ökotoxikologie Nr. 4/2016)
Das ist die ureigenste Aufgabe von Umweltchemie und Ökotoxikologie.
Ökotoxikologie in Bayern

Das vorstehende Zitat des renommierten Ökotoxikologen Martin Scheringer spiegelt die Bedeutung der Ökotoxikologie für Mensch und Umwelt wider. In unserer modernen Industriegesellschaft werden zunehmend immer mehr Stoffe und Partikel durch unser Handeln und Wirtschaften in die Umwelt eingetragen und hinterlassen dort sichtbare und weniger sichtbare Spuren. Unter bestimmten Bedingungen können sich Stoffe in Flora und Fauna damit in Nahrungsketten anreichern und dort schädliche Effekte erzeugen. Manche Stoffe haben außerdem die Eigenschaft, langfristig in der Umwelt zu verbleiben. Doch welche Auswirkungen haben sie langfristig auf unsere Ökosysteme?
Im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz hat das Bayerische Landesamt für Umwelt den Projektverbund "BayÖkotox − Ökotoxikologische Bewertung von Stoffen in der Umwelt" konzipiert. Ziel ist es, erfolgversprechende Strategien zur ökotoxikologischen Bewertung von Stoffen, Stoffgemischen bzw. Stoffeinträgen in die Umwelt zu entwickeln. Die besondere Form der Verbundforschung ermöglicht es, einzelne Projekte miteinander zu vernetzen. Das fördert den gegenseitigen Austausch der Forschungsgruppen und ermöglicht Synergieeffekte. Die bestehende Expertise im Bereich der Ökotoxikologie ist in der bayerischen Hochschullandschaft sehr verstreut und hat sich in den letzten Jahren stark verringert. Ziel des Verbundes ist es daher, die ökotoxikologischen Forschungsaktivitäten nachhaltig miteinander zu vernetzen um langfristig Know-how und Kompetenzen in diesem Bereich zu sichern und zu stärken.
Struktur des Projektverbunds
Laufzeit: 02/2020 – 01/2023
Der Projektverbund verknüpft die Expertise von vier bayerischen Forschungseinrichtungen. Gesteuert wird der Projektverbund durch ein Koordinierungsvorhaben. Im Rahmen der drei Schwerpunktthemen (1) Schutz von Insekten, (2) luftgetragene Schadstoffe aus dem Verkehr und (3) Ausgangsstoffe für Baumaterialien werden sechs anwendungsorientierte Fachprojekte mit besonderer politischer und gesellschaftlicher Relevanz bearbeitet.

Projektmanagement
Das LfU organisiert und unterstützt den Projektverbund im Rahmen eines Teilprojekts und koordiniert die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Projektpartnern. So können die erzielten Ergebnisse optimal verwertet und kommuniziert werden.
Kontakt:
Dr. Marion Letzel, Tel.: 0821 9071-5820, E-Mail: marion.letzel@lfu.bayern.de
Antonia Wanner, Tel.: 0821 9071-5812, E-Mail: antonia.wanner@lfu.bayern.de
Dr. Christa Barkschat, 0821 9071-5733, E-Mail: christa.barkschat@lfu.bayern.de
Dr. Marina Maier, 0821 9071-5811, E-Mail: marina.maier@lfu.bayern.de
Referat 76.1: Chemikalienbewertung
Finanzierung

Der Projektverbund wird mit 2,1 Millionen Euro durch das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz finanziert.
Weiterführende Informationen
BayÖkotox ist Teil des Netzwerks der Bayerischen Forschungsverbünde. Das Konzept der Forschungsverbünde steht seit 1985 für interdisziplinäre, anwendungsnahe Forschungsprojekte in Bayern in den vier Themenwelten Kultur, Information, Leben und Materie.
Die EU Kommission hat den Aktionsplan Null-Schadstoffe ins Leben gerufen. Dieser sieht bis 2050 vor die Luft-, Wasser- und Bodenverschmutzung auf ein Niveau zu reduzieren, das nicht mehr als gesundheitsschädlich und für natürliche Ökosysteme angesehen wird. Dabei werden die Grenzen eingehalten, die unser Planet bewältigen kann, und so eine giftfreie Umwelt geschaffen. Hierzu möchte BayÖkotox einen Beitrag leisten.