Zahlreiche natürliche und auch künstliche Seen wie Baggerseen oder Stauseen sind für die Naherholung und Freizeitnutzung von Bedeutung.
Zudem sind etwa 280 dieser zum Baden geeignet und es sind etwa 360 Badestellen nach der Badegewässer-Richtlinie der Europäischen Union (EU) ausgewiesen.

Insbesondere Stauseen und Talsperren werden als Speicher auch für die Wasserversorgung sowie zur Vermeidung von Hochwasser und zur Vermeidung von Niedrigwasser genutzt.
Viele der Speicher werden auch zur Wasserkraft genutzt.

In jüngerer Zeit kommen zunehmend Überlegungen auf, Seen auch für andere Formen der Energiegewinnung zu nutzen. Hierzu zählen einerseits schwimmende PV-Anlagen zur Stromerzeugung oder die Hydrothermale Nutzung, bei der Wärme gewonnen wird.
Diese Nutzungen werden aktuell von der Bayerischen Wasserwirtschaftsverwaltung beobachtet und von den Wasserwirtschaftsämtern fachlich begleitet.

Schwimmende Photovoltaikanlagen (Floating Photovoltaik, FPV) auf stark veränderten Flachseen (nach WRRL als stark veränderte Wasserkörper bezeichnet (HMWB)) und Fischteichen stellen als effiziente und schnell umsetzbare Variante für die Photovoltaik-Nutzung eine interessante Ergänzung beim Ausbau erneuerbarer Energien dar.
Hinsichtlich der ökologischen Auswirkungen von FPV auf Seen ist der Kenntnisstand aktuell sehr begrenzt, was die derzeitigen wasserrechtlichen Restriktionen bei der Errichtung von FPV-Anlagen begründet.
Vor diesem Hintergrund wurde im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz durch das Bayerische Landesamt für Umwelt eine Modellierungsstudie zu den seenphysikalischen und ökologischen Auswirkungen von FPV bei verschiedenen Deckungsgraden auf kleine Flachseen/Fischteiche beauftragt. Dabei wurden Parameter identifiziert, die die ökologischen Auswirkungen beeinflussen und die Basis bilden können für eine flexiblere Gestaltung der gesetzlichen Anforderungswerte.

Die aktuelle Studie ergänzt die Untersuchungen und Veröffentlichungen der Landesanstalt für Umwelt Baden Württemberg (LUBW) zu Bagger- oder Tagebaurestseen

Es sind unter anderem Restriktionen hinsichtlich der Gewässerbedeckung und des Uferabstandes aus § 36 Wasserhaushaltsgesetz zu beachten. Mögliche Umweltauswirkungen müssen im Einzelfall betrachtet werden.

Weitere Informationen zu Sonderformen von PV-Anlagen finden Sie im EnergieAtlas Bayern:

Bei einer Wärmenutzung im See spielt neben der Temperaturänderung auch das natürliche Schichtungsverhalten des Sees eine Rolle. So weisen die tieferen Schichten auch im Winter moderate Temperaturen von meist 4 bis 7°C auf.
Die Entnahme- und Rückleitungstiefe ist der Form des Sees und den jahreszeitlichen Verhältnissen anzupassen und entsprechend den hydrologischen und ökologischen Bedingungen zu optimieren.

Bild wird weiter unterhalb des Bildes in einem Textdokument erklärt Schematische Darstellung der Funktionsweise von Seethermie