Gewässerqualität Chemie nördlich der Donau
Die bayerischen Fließgewässer werden regelmäßig an ausgewählten Messstellen auf die biologische, chemische und chemisch-physikalische Gewässerqualität hin untersucht. Neben diesen Daueraufgaben werden im Rahmen der Qualitätssicherung auch fachliche und methodische Grundlagen überprüft und weiterentwickelt. Die nachstehenden Abbildungen zeigen beispielhaft den Jahresverlauf für die Parameter Wassertemperatur und Sauerstoff an der Messstation Kahl am Main, sowie Ortho-Phosphat als Monatsmittel.
Abb.1 zeigt den Jahresverlauf der Tagesmittelwerte für die Parameter Wassertemperatur und Sauerstoff an der Messstation Kahl am Main. An der automatischen Messstation wurden Ende des Jahres Umbauarbeiten durchgeführt, weshalb ab Anfang November keine Daten übermittelt wurden.
Die Wassertemperatur erreichte Ende Januar ihr Minimum mit knapp über 0°C und nahm danach kontinuierlich bis Juni zu. Einzig eine Kältephase Ende April bis Anfang Mai bewirkte eine kurze Phase der Stagnation um ca. 12°C. In den Sommermonaten lagen die Wassertemperaturen deutlich über 20°C mit einem Höchstwert Ende Juni, von 25,3°C. Im September fiel dann die Wassertemperatur langsam wieder bis auf 8°C ab.
Die rote Ganglinie zeigt den Tagesmittelwert an Sauerstoffgehalt im Wasser. Dieser startet zu Jahresbeginn bei etwa 12 mg/l und sank im März leicht ab auf ca. 10 mg/l. Ende April steigt der Sauerstoffgehalt bis zu ca. 17 mg/l an, aufgrund verstärkten Algenwachstums. Im Anschluss kam es dann zu einer Phase der Sauerstoffzehrung. Dieser Zyklus wiederholte sich im Folgenden mehrmals in abgeschwächter Form. Ab Mitte September stieg dann der Sauerstoff allmählich auf das Winterniveau von 10 mg/l. Es wurden im Jahresverlauf keine Grenzwerte unterschritten.
In der Abb. 2 sind die Monatsmittelwerte des Parameters Ortho-Phosphat für das Berichtsjahr 2017 und die Vergleichswerte von den Jahren 2000 bis 2016 in einem Balkendiagramm dargestellt.
Mit Ausnahme des Monats April liegen die Ortho-Phosphat-Werte von Januar bis Juli nahe an der Vergleichsreihe von 2000 bis 2016. Der April war im Durschnitt kälter als in den Jahren zuvor, wodurch es zu einer Abnahme des Sauerstoffgehaltes und dadurch im Vergleich zu einer geringeren Ortho-Phosphat Zehrung kam. Infolge der erhöhten Temperaturen in den Sommermonaten Juli und August, kommt es im August zu einer massenhaften Vermehrung von Algen unter starker Zehrung der vorhandenen Nährstoffe. Dies hat einen starken Einbruch der Phosphat-Konzentration auf 0,101 mg/l zur Folge, in der Vergleichsreihe lag der Wert im August bei 0,177 mg/l.
Das Ausbleiben von Niederschlägen und damit verbundenen Nährstoffeinträgen bleibt der Ortho-Phosphat-Gehalt bis Dezember hindurch weit unter den Werten der Vergleichsreihe.