Radon in Gebäuden

Der Mensch ist seit jeher von natürlichen radioaktiven Stoffen umgeben. Ein großer Teil der dadurch verursachten Strahlenexposition ist auf Radon in Innenräumen zurückzuführen. Radon ist daher ein Thema, das alle etwas angeht.

Entstehung und Vorkommen

Radon ist ein radioaktives Edelgas, das überall vorkommt. Es ist unsichtbar, geruch- und geschmacklos. Radon entsteht beim Zerfall von Uran, das natürlich im Boden vorhanden ist. Da Radon ein Gas ist, kann es sich leicht gelöst in Wasser oder mit der Luft im Boden ausbreiten. So gelangt Radon ins Freie und kann in Gebäude eindringen.

Im Freien verdünnt sich Radon schnell mit der Außenluft. Die Radonkonzentration in der Umgebungsluft ist daher meist niedrig. In Innenräumen ist die Verdünnung geringer. Hier kann die Radonkonzentration höher sein.

Radon in Innenräumen

Neben dem Boden stellt das Gebäude selbst einen wichtigen Faktor für die Höhe der Radonkonzentration in Innenräumen dar. Vor allem der Gebäudebereich mit Erdkontakt ist entscheidend. Hier kann durch Fugen, Spalten und Risse sowie entlang von Kabel- und Rohrdurchführungen Radon ins Innere eindringen.

Drei Hauptfaktoren beeinflussen die Radonkonzentration im Gebäude:

  • Der Untergrund bestimmt, wie viel Radon zur Verfügung steht, das ins Gebäude gelangen kann.
  • Vom baulichen Zustand hängt es ab, wie viel Radon tatsächlich ins Haus eindringen kann.
  • Von der Dichtigkeit des Gebäudes hängt es ab, wie viel Radon aus dem Gebäude wieder entweichen kann.

Radonschutz in Gebäuden

Ein wirksamer Radonschutz kann in drei Schritten umgesetzt werden. Hier gilt das Motto:
Radon: informieren – messen – handeln.

Das Landesamt für Umwelt begleitet und unterstützt Sie auf Ihrem Weg hin zum Schutz vor Radon. Unser Fachwissen haben wir allgemeinverständlich und mit konkreten Tipps zu Radonmessungen und zu Radon-Schutzmaßnahmen auf unseren Webseiten aufbereitet.

Die Geschichte des Radons

Radon ist kein neues Thema. Schon vor etwa 500 Jahren wurde erkannt, dass viele Bergarbeiter im Erzgebirge früh an einer Lungenkrankheit starben. Nicht bekannt war, dass es Lungenkrebs war und Radon aus den Uranerzen die Ursache hierfür war.

Das Element Radon selbst wurde erst 1899 entdeckt. Die Zusammenhänge zwischen der Radonkonzentration und dem Auftreten von Lungenkrebs wurden in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erkannt und in zahlreichen Bergarbeiterstudien untersucht.

Seit 2001 gibt es rechtliche Regelungen für Arbeitsplätze in Radon-Arbeitsfeldern. Mit dem neuen Strahlenschutzgesetz und der Strahlenschutzverordnung wurde 2018 der Radonschutz ausgeweitet, denn jetzt gibt es rechtliche Regelungen zu Radon an Arbeitsplätzen und in Wohnräumen: Hier gilt beispielsweise der Referenzwert für die Radonkonzentration. Er beträgt 300 Becquerel pro Kubikmeter Luft (Bq/m3).

Seit der ersten Beschreibung einer Bergarbeiterkrankheit im Erzgebirge bis hin zum modernen Radonschutz sind somit über 500 Jahre vergangen. Der Zeitstrahl zeigt noch einmal die wichtigsten Stationen.

Der Zeitstrahl reicht von 1500 bis in die 2000er-Jahre. Er zeigt die Geschichte von der Bergarbeiterkrankheit um das Jahr 1500 über die Entdeckung des radioaktives Gases Radon bis hin zum modernen Radonschutz durch Regelungen im Strahlenschutzgesetz. Erläuterung im vorausgehenden Text. Zeitstrahl zur Geschichte von Radon – Eine Übersicht

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