Magerrasen und Wiesen

Magerrasen entsprechen dem früheren Landschaftscharakter am Standort und stellen als Neuanlage einen Ersatzlebensraum für Bewohner der Flussschotterheiden am Lech dar, deren natürlicher Lebensraum weitgehend verschwunden ist.

Knapp 40% der Gesamtfläche entfallen auf naturnahe Magerrasen und Mähwiesen. Im Bereich der gebäudenahen Außenanlagen sind es immerhin knapp ein Viertel der Fläche, in den weiteren Außenanlagen mit Ausgleichsfläche liegt ihr Anteil bei knapp 90%, alles in allem eine Flächengröße von fast 27.000m2.

Ausbringen von Heumulch auf Kies-Rohboden bei den Ausgleichsflächen Heumulch-Ausbringung auf Kies-Rohboden

Die Flächen wurden deshalb meist direkt mit Mähgut (Heumulch) aus nahegelegenen Naturschutzflächen der Lechheide begrünt. Die Pflanzenarten dieses Saatguts stammen also aus der Region, sind autochthon. Die Ansaat erfolgte baubedingt in Teilflächen und über mehrere Jahre hinweg, so können verschiedene Entwicklungsstadien beobachtet und verglichen werden.

Für eine erfolgreiche Ansiedlung von Magerrasen und -wiesen bedarf es magerer Bodenverhältnisse. Vorhandener (kontaminierter) Oberboden wurde durch örtlichen Boden aus dem Baubetrieb ersetzt: künftige Trockenrasen wurden auf reinem Kies etabliert. Für Halbtrockenrasen und Wiesen wurde auch aus Gründen der Kostenoptimierung Unterboden aus Rotlage verwendet, um Kosten für die Verwertung einzusparen - eine ideale Verknüpfung von Ökologie und Ökonomie und idealtypisch für die Planung nachhaltiger Außenanlagen.

Magerrasen brauchen wenig Pflege, keinerlei Bewässerung oder Düngung. Sie werden am LfU nur ein- bis zweimal im Jahr gemäht. Die Mähtermine richten sich nach der Blütezeit der wichtigsten Zielarten. Das Mähgut bleibt nach der Mahd noch einige Tage liegen, damit sich die Pflanzen versamen können.

Dem Gradientenkonzept folgend wurden mehrere Varianten realisiert, die hier in ihren wesentlichen Merkmalen beschrieben werden. Für ausführliche Informationen zu einzelnen Flächen sei auf den Rundgang verwiesen.

Magerrasen auf Kies

Die Magerrasen wurden mit dem Ziel, einen Trockenrasen zu etablieren, angelegt.

  • Im südlichen Teil der Außenanlagen und im Bereich der Erweiterung und Ausgleichsfläche, 15.100m2 bzw. ca. 1/3 der Vegetationsflächen.
  • Bodenaufbau als reiner Rohboden aus örtlich anstehendem Kies.
  • Begrünung rein durch Heumulchandeckung und/oder durch direkte Übertragung von abgetragenem Oberboden aus nahegelegenen Naturschutzflächen der Lechheide oder aus den Außenanlagen selbst, 1 bis 2-malige Andeckung.

Chronologie der Ansiedlung und Spenderflächen:

  • Altbestand vor 1996 ca. 2.550m2
  • 1998/1999 ca. 900m2, Herkunft: Königsbrunner Heide
  • 1999/2000 ca. 800m2, Herkunft: Dürrenastheide, Königsbrunner Heide
  • 2010 ca. 1.650m2, Herkunft: Außenanlage LfU
  • 2011 ca, 2.650m2, Herkunft: Schießplatzheide, Dürrenastheide
  • 2012 ca. 675m2, Herkunft: Schießplatzheide, Dürrenastheide
  • 2013 ca. 2.200m2, Herkunft: Schießplatzheide, Dürrenastheide
  • 2014 ca. 3.675m2, Herkunft: Schießplatzheide, Dürrenastheide

Magerrasen auf Rotlage

Die Magerrasen wurden mit dem Ziel, einen Halbtrockenrasen zu etablieren, angelegt.

  • Im südlichen Innenhof westlich der Kantine, entlang der westlichen Grundstücksgrenze und entlang des Hauptzugangs bei der Bgm-Ulrich-Straße, ca. 5.100m2 bzw. ca. 12,5% der Vegetationsflächen.
  • Oberboden als Rotlage, 20-60cm über anstehendem Kies.
  • Begrünung durch Heumulchandeckung oder Ansaat (wegen baubedingter Beschädigungen teilweise bis ca. 2002 nachgesät).

Chronologie der Ansiedlung und Spenderflächen:

  • 1999 - 2000, ca. 3.200m2 (Station 3), Herkunft: Dürrenastheide
  • 1999 - 2002, ca. 1.900m2, Herkunft: Autochthones Saatgut Süddeutschland/Oberschwaben

Extensive Mähwiesen

Die Mähwiesen wurden angelegt mit dem Ziel, Salbei-Glatthaferwiesen bzw. Glatthaferwiesen zu etablieren.

  • Im mittleren und nördlichen Innenhof und in Sickermulden am Parkplatz, ca. 4.000m2 bzw. knapp 10% der Vegetationsflächen.
  • Typabhängig 10-30cm Oberboden über 30-50cm Rotlage auf anstehendem Kies.
  • Begrünung 1999 durch Ansaat mit autochthonem Saatgut aus Süddeutschland/Oberschwaben als Glatthafer- bzw. Salbei-Glatthafer-Wiesen.

Teilen