Dauerbeobachtung

Seit der Fertigstellung dienen jährliche Erhebungen (Dauerbeobachtungen) zur Entwicklung von Flora und Fauna auf dem Gelände als Erfolgskontrolle für die ökologische Qualität. Und sie geben Hinweise für die Pflege und Weiterentwicklung der Außenanlage selbst.

Methodik

In verschiedenen Magerrasen- und Wiesenflächen wurden 4m x 5m großen Fläche dauerhaft markiert. In regelmäßigen Abständen werden alle auf diesen Untersuchungsflächen vorkommenden Pflanzen nach Arten und Häufigkeiten bestimmt. Die bei der Vegetationsaufnahme ermittelten Daten werden anschließend mathematisch ausgewertet und die Ergebnisse über die Jahre fortgeschrieben und verglichen, um Entwicklungen im Vegetationsbestand nachvollziehbar zu machen.

Weil die Begrünung weitgehend mit Mähgut aus Naturschutzgebieten der nahen Lechaue erfolgte, wurden diese Spenderflächen vorab kartiert, insbesondere im Hinblick auf zum Zeitpunkt der Mahd potentiell Samen liefernden Arten. Damit war die Möglichkeit zur Erfolgskontrolle für die Ansiedlung von typischen Lechheidearten gegeben.

Neben der Flora werden repräsentative Tiergruppen untersucht, die ebenfalls eine Bewertung von Magerrasen und Rohbodenstandorten ermöglichen. Ausgewählt wurden Tagfalter, Heuschrecken, Ameisen und Laufkäfer. Bei den Tagfaltern sind insbesondere die Vorkommen bestimmter Bläulingsarten von Interesse, deren regionaler Verbreitungsschwerpunkt am Lech liegt und die zu den typischen Bewohnern von Lechfeldheiden und Lechdämmen zählen. Die Erfassung erfolgt je nach Tiergruppe mittels Einzelbeobachtungen, stichprobenartigen Einzelfängen oder in Fallen, die zu bestimmten Perioden ausgebracht werden.

Ergebnisse

Typische und seltene Pflanzen- und Insektenarten der Lechheide (Zielarten) konnten inzwischen angesiedelt werden. Einige wichtige Ergebnisse aus der Dauerbeobachtung sind:

  • In allen beobachteten Flächen sind die für den Vegetationstyp "Magerrasen" wertbestimmenden Arten in großer Zahl vorhanden und prägen das Erscheinungsbild.
  • Der Artenanteil der Zielarten konnte über die Jahre zumeist stabilisiert und störende Einflüsse (wie Ruderalarten) durch Pflegemaßnahmen ausgeglichen werden.
  • In der Flora kommen zahlreiche selten gewordene oder bedrohte (Rote-Listen-) Arten vor (wenn auch zumeist Arten des geringsten Gefährdungsgrades).
  • In Flächen, die direkt mit abgetragenem Substrat (wie im Fall der Ausgleichsfläche) begrünt wurden, ist nach ersten Ergebnissen der Anteil erfolgreich übertragener Arten deutlich höher (bis > 90%) als bei der sonst meist verwendeten Heumulchbegrünung.
  • Selbst auf den erst 2011 erstellten Ausgleichsflächen konnten bei der Erfassung 2013 bereits bis zu 38 Insektenarten aus den untersuchten Artengruppen bestimmt werden, davon 10 Tagfalter- und 17 Laufkäfer-Arten, darunter auch einige hochgradig gefährdete Arten.

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