Pflege und Entwicklung

Mit dem Bau der Außenanlagen war ihre Planung und Gestaltung nicht abgeschlossen. Auch die folgende Entwicklungszeit bedarf der planerischen Begleitung. Das Konzept will bewusst offen sein für prozesshafte Veränderungen. An vielerlei Stellen gibt es Möglichkeiten für eigendynamische Entwicklungen (Sukzession), in die man später steuernd eingreifen muss. Wieviel Natur im Außenraum eines Gebäudes/eines städtebaulichen Umfelds muss sein, wieviel darf sein, dass wir sie (noch) als angenehm, wünschenswert, als Garten gar wahrnehmen? Wann kippt die Wahrnehmung und wir empfinden sie als ungestaltete/ungepflegte "Wildnis"?

Frisch gemähter Halbtrockenrasen, geschwadetes Mähgut Halbtrockenrasenmahd im Juli

Die Entwicklung der Vegetation wird von einem Pflege- und Entwicklungskonzept begleitet, um die angestrebten Entwicklungsziele zur Biodiversität zu erreichen. In einem Pflegeplan sind die Elemente bzw. Flächen übersichtlich dargestellt. Darin werden die bei einem Pflegegang bzw. in einem Pflegejahr zu ergreifenden Maßnahmen präzisiert, zum Beispiel Ausführungszeitpunkt, Intensität des Pflegegangs. In jährlichen Begehungen wird das Pflegeregime an die aktuellen Rahmenbedingungen und Entwicklungen in den Vegetationsbeständen angepasst und der Pflegeplan auf dieser Grundlage fortgeschrieben. Dies gilt vor allem für Vegetationstypen, die eine stärkere Dynamik besitzen oder die besonders empfindlich auf äußere Einwirkungen reagieren (Magerrasen).

Die Pflegekosten selbst sind wegen der oft nur geringen notwendigen Frequenz von ein bis zwei Arbeitsgängen pro Jahr vergleichsweise gering, sie liegen durchschnittlich bei 0,64€/m2, bei Wiesen und Brachen bei ca. 0,35€/m2.

Trotz relativ geringen Aufwands und niedriger Kosten erfordern Pflege und Weiterentwicklung eine qualifizierte fachliche Begleitung und einen geschulten Blick im Umgang mit Vegetation und natürlichen Prozessen, nicht zuletzt beim ausführenden Pflegepersonal - Knowhow für das Arbeiten mit Natur.

Kartierungen zur Vegetationsentwicklung an Flächen, die nun seit über zehn Jahren gepflegt werden, bestätigen den Erfolg. Die daraus gewonnenen Erfahrungen konnten in die Planung der Erweiterungsflächen einfließen. Die Herstellungskosten beider Bauabschnitte liegen im unteren Bereich für übliche Kosten von Freianlagen an öffentlichen Gebäuden.

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