Klimaanpassung und Georisiken

Geologische Risiken wie zum Beispiel Hangbewegungen oder Felsstürze stellen vor allem im Alpen- und Mittelgebirgsraum seit jeher eine versteckte Gefahr für Leben, Sachwerte und Infrastruktur dar.
Durch den Klimawandel treten vermehrt extreme Wetterereignisse auf. Mit einer Zunahme von Georisiken kann deshalb in Zukunft gerechnet werden. Besonders in den Alpen, aber auch in den Mittelgebirgen Bayerns, verursachen die sogenannten gravitativen Massenbewegungen immer wieder große Schäden. Die Klimaerwärmung mit sich verändernden Niederschlägen und abtauenden Permafrostbereichen beschleunigt die Erosion und vergrößert damit die Häufigkeit solcher Ereignisse.

Im bayerischen Alpenraum steigt die Bevölkerungszahl seit Jahren kontinuierlich an. Die Flächen für Wohnen und Gewerbe werden zunehmend knapp. Die Steigerung von Georisiken können die Entwicklungsmöglichkeiten der Gemeinden dabei erheblich einschränken. Zusätzlich kommen zum Teil hohe Kosten für die Beseitigung von Schäden und für Maßnahmen zum Schutz von Siedlungen, Gewerbegebieten und Infrastruktur auf die Kommunen zu.

Im Gegensatz zu Hochwasser und Lawinen können sich bei Hangbewegungen die Gefahren über längere Zeiträume aufbauen, ohne dass Veränderungen mit bloßem Auge erkennbar sind. Geodätische und geotechnische Messungen im Gelände können Bewegungen im Millimeterbereich erfassen und frühzeitig Risiken deutlich machen. Das Bayerische Landesamt für Umwelt beobachtet derzeit 24 gefährdete Hänge in Bayern.

Es berät Gemeinden, die eigene Frühwarnsysteme einrichten möchten und stellt der Öffentlichkeit Gefahrenhinweiskarten über das Bodeninformationssystem (BIS-BY) oder auch die "Darstellung Naturgefahren im UmweltAtlas Bayern" zur Verfügung. Sie dienen als Grundlage für die flächenhafte Gefahrenvorsorge und -einschätzung vor Ort, zum Beispiel im Rahmen von Planungsmaßnahmen. Ferner wird die Entwicklung des Permafrosts an einer Messstation an der Zugspitze dauerhaft untersucht..

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