Schwäbisch-Bayerische Jungmoräne und Molassevorberge

Gletscher, Schmelzwasser und Würm

Kartenausschnitt mit den Schwäbisch-Bayerischen Jungmoräne und Molassevorbergen, die nördlich der Bayerischen Alpen liegen. Lage der Schwäbisch-Bayerischen Jungmoräne und Molassevorberge in Bayern

Gletscher aus den Alpen haben die Schwäbisch-Bayerische Jungmoränen und Molassevorberge während der Kaltzeit Würm fast vollständig bedeckt und Böden und Gesteine unter sich zu Grundmoränen verdichtet. Weil die Kaltzeit Würm die letzte war, gehören diese Grundmoränen zu den Jungmoränen.

Das wellige Hügelland der Jungmoränen ist von kleineren Schotterflächen und Schmelzwasserrinnen durchzogen und bestimmt das Landschaftsbild. Weilheim in Oberbayern und Rosenheim liegen auf den beiden größten Jungmoränen in Bayern.

Ausgangsgesteine und Böden

Vom Wasser herauspräparierte und umspülte Gesteinsrippe der Unteren Süßwasser- und Meeresmolasse im Lech. Gesteinsrippe der Unteren Süßwasser- und Meeresmolasse im Lech bei Lechbruck am See

Braunerden und auch Parabraunerden sind auf den teilweise kiesigen, lehmig bis tonigen Jungmoränen weit verbreitet.

Südlich vom Ammersee, Starnberger See und westlich vom Chiemsee sind Niedermoore und Hochmoore typisch, die Teile von Eiszerfallslandschaften sind. Seltener sind auch Quellengleye und Hanggleye zu finden. An der Geländeoberfläche stehen Molassevorberge nur selten an - zum Beispiel nordwestlich von Rosenheim oder nordöstlich von Marktoberdorf. Auf den teilweise carbonathaltigen Konglomerate, Sandsteine oder Mergelsteine der Molasse entwickeln sich oft Braunerden oder Pseudogleye.

Nutzung der Böden

Wassergefüllte Toteislöcher mit Schilfgürteln und von Kühen beweidete Hügel. Toteislöcher und Kames in der Eiszerfallslandschaft Osterseen (Gemeinde Iffeldorf)

Obwohl sich das Klima der Schwäbisch-Bayerischen Jungmoräne und Molassevorberge für die forstwirtschaftliche Nutzung eignet, sind die Waldflächen auf Rücken der Jungmoränen beschränkt. Vor allem prägen Grünland, Mähwiesen und Äcker das offene Landschaftsbild. In der Vergangenheit spielte der Abbau von Torf eine wichtige wirtschaftliche Rolle.

Klima der Schwäbisch-Bayerischen Jungmoräne und Molassevorberge

Im langjährigen Mittel (1951-2018) liegt die Temperatur bei etwa 7,8 Grad Celsius und der Niederschlag bei etwa 1.229 Millimetern. In den Flusstälern sind die Niederschläge am geringsten.

Trockenindex: An etwa 7 Tagen im Jahr liegt die Nutzbare Feldkapazität (nFK) der Böden unter 30 Prozent und verursacht den Pflanzen Trockenstress.

Bayerns schönste Geotope

Runde Bearbeitungsspuren an den Felswänden des Steinbruchs. Mehr erfahren Sie unten über den Link 'Mühlsteinbruch Hinterhör'. Mühlsteinbruch Hinterhör in Oberbayern (Geotop Nr. 52); Foto: Georg Loth

Luftaufnahme des Chiemsees. Chiemsee mit Herreninsel, Krautinsel und Fraueninsel

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