Bis ins 19. Jahrhundert galt in Deutschland die freie Zeit als „Abwesenheit von Arbeit“. Diese Zeit wurde hauptsächlich zur Erholung und Regeneration genutzt und war die gängige Auffassung von Freizeit.
Ab den 1950er Jahren wurden die Wochenarbeitsstunden weniger, es gab mehr arbeitsfreie Tage und der Lebensstandard stieg. Urlaub war kein Privileg mehr, sondern wurde ein Recht für alle. Dadurch änderte sich auch das Verständnis von Freizeit. Sie wurde zunehmend unabhängig von der Arbeit und stand für individuelle Interessen frei zur Verfügung. Besonders Ausflüge und Urlaubsreisen gewannen an Beliebtheit.
Heute wird die Erholung zunehmend durch Konsum, Erlebnis und Genuss verdrängt. Während früher die Familie im Mittelpunkt stand, sind inzwischen vor allem Medien und sportliche Aktivitäten wichtige Bestandteile der modernen Freizeitgestaltung. In seiner Freizeit kann sich der Mensch verwirklichen und einen eigenen Lebensstil entwickeln.
In den vergangenen Jahren ist ein Trend hin zu einem aktiveren und gesundheitsbewussteren Lebensstil zu beobachten. Bewegung ist ein Grundbedürfnis des Menschen, das häufig zu kurz kommt. Viele haben außerdem den Wunsch vom Alltag "abschalten" zu wollen. Beides lässt sich gut mit einem Aufenthalt in der Natur verbinden. Freizeit- und Erholungsangebote in unmittelbarer Nähe zum Wohn- oder Arbeitsort sind besonders gefragt und tragen zu einer ausgewogenen Work-Life-Balance bei.
Spazieren gehen, Jogging, Baden und Fahrradfahren sind sehr beliebte Freizeitaktivitäten im Außenbereich. Vor allem Fließgewässer und ihre Auen in der näheren Umgebung bieten uns die Freiräume und Möglichkeiten, um diese Aktivitäten auszuüben.