Die Tektonik des Grundgebirges

Das Grundgebirge Nordostbayerns und des Kristallinen Vorspessarts sowie das Grundgebirge im Untergrund des Schichtstufenlands bzw. Süddeutschen Scholle und des Molassebeckens gehören zum Variszischen Gebirge, das am Ende des Erdaltertums (also vor mehr als 300 Millionen Jahren) durch die Kollision von Ur-Afrika (Gondwana) mit Ur-Nordeuropa (Baltica) und Ur-Nordostamerika (Laurentia) entstand. Diese Gesteine sind durch eine mehrphasige Deformation gekennzeichnet. Ihre Faltung, Verformung und Metamorphose erfolgte hauptsächlich im Zeitraum Devon bis Karbon vor ca. 380 bis 300 Millionen Jahren. In der Spätphase der variszischen Orogenese und bei der weiteren Heraushebung wurden die Gesteine teilweise bruchhaft überprägt.

Eine der auffälligen tektonischen Strukturen des ostbayerischen Grundgebirges ist der Bayerische Pfahl, eine im Perm angelegte Scherzone, welche später mehrfach reaktiviert wurde. Typische Gesteine sind durch plastische (duktile) Deformation gebildete Mylonite und durch bruchhafte (spröde) Deformation entstandene Kataklasite. Morphologisch treten die verwitterungsresistenten, durch hydrothermale Aktivität und bruchhafte Deformation entstandenen Quarzgangbreccien des Bayerischen Pfahls am deutlichsten in Erscheinung und bilden häufig langgestreckte Härtlinge.

Blockbild zum Bayerischen Pfahl Entstehung der Fiederspalten (Quarzgänge) im Bereich des Bayerischen Pfahls. Durch anhaltende bruchhafte Deformation entstanden aus den Quarzgängen Quarzgangbreccien

Eine ausführliche Beschreibung der Tektonik des Grundgebirges findet sich in den Erläuterungen zur Geologischen Karte von Bayern 1:500.000.

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