Oberflächenwasser

Oberflächenwasser, angereichertes Grundwasser

Oberflächenwasser oder angereichertes Grundwasser wird dort zur Trinkwasserversorgung genutzt, wo nicht ausreichend Grundwasser für die Wasserversorgung zur Verfügung steht. Für die Wasserversorgung Bayerns werden jährlich rund 25,0 Mio. m3 Oberflächenwasser und ca. 3 Mio. m3 angereichertes Grundwasser für die Trinkwassernutzung gewonnen.

Als Oberflächenwasser wird Wasser bezeichnet, das einem stehenden oder fließenden oberirdischen Gewässer entnommen wird. Man unterscheidet in der Wasserversorgung drei Arten von Oberflächenwasser:

  • Talsperrenwasser
  • Seenwasser und
  • Flusswasser

Talsperrenwasser

Talsperrenwasser wird über Entnahmetürme aus den tieferen Regionen eines Stausees entnommen (möglichst unterhalb von 30 m unter mittlerem Wasserspiegel). In Bayern werden nur die beiden Talsperren Frauenau im Bayerischen Wald und Mauthaus im Frankenwald für die Trinkwasserversorgung betrieben.

Seenwasser

Im Unterschied zu künstlich geschaffenen Talsperren sind Seen natürlich entstanden. Die Wasserentnahme ist vergleichbar mit der an Talsperren. Die Stadtwerke Lindau gewinnen ihr Wasser aus dem Bodensee. Die Entnahme erfolgt dabei in einer Tiefe von ca. 60 m.

Flusswasser

Flusswasser wird über Einlaufbauwerke oder Teiche entnommen, die senkrecht zur Gewässerachse angeordnet werden. In Bayern hat die Flusswasserentnahme praktisch keine Bedeutung. Für die Trinkwasserversorgung in Baden-Württemberg entnimmt der Zweckverband Landeswasserversorgung Stuttgart auf bayerischer Seite Flusswasser aus der Donau (Bereich Leipheim, Lkr. Günzburg).

Angereichertes Grundwasser

Eine künstliche Anreicherung von Grundwasser bedeutet:

  • dass Oberflächenwasser gewonnen wird,
  • gegebenenfalls einer ersten Aufbereitungsstufe zugeführt und anschließend über Schluckbrunnen oder Versickerungsanlagen in das Grundwasser versickert wird.
  • Nach einer Untergrundpassage wird das versickerte Wasser zusammen mit vorhandenem Grundwasser durch Entnahmebrunnen erneut gewonnen, aufbereitet und in das Versorgungsnetz abgegeben.

Angereichertes Grundwasser wird in Bayern nur in wenigen Fällen für die Trinkwassergewinnung genutzt.

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