Wasserwirtschaftliche Anpassung

Auf den Wandel vorbereitet sein

Die Wasserwirtschaft ist seit jeher von der variablen Natur abhängig und unterliegt auch ständig sich ändernden Anforderungen aus der Gesellschaft. Sie hat also gelernt sich anzupassen. Der Klimawandel muss nun als weiterer, wichtiger Faktor berücksichtigt werden. Denn er kann die jetzigen Verhältnisse schnell und deutlich umgestalten. Die genutzten natürlichen Systeme können an Belastungsgrenzen kommen. Zum Beispiel müssen heutige Festlegungen und Richtlinien, wie viel Wasser genutzt werden darf, möglicherweise angepasst werden.

Daher braucht die Wasserwirtschaft Entscheidungshilfen, damit sie rechtzeitig auf zukünftige direkte und indirekte Folgen des Klimawandels reagieren kann. Dies stellt eine große Herausforderung dar, denn wie sich Abflüsse, Grundwasserneubildung, Gewässerchemie und -Biologie oder Gewässertemperaturen zukünftig entwickeln, lässt sich nach wie vor nur mit einer großen Unsicherheitsspanne sagen.

Aus diesem Grund müssen robuste, aber flexible Anpassungsstrategien entwickelt werden, die auch bei unsicheren Entwicklungen wirksam sind. Diese Strategien sollen nicht nur die Hydrologie berücksichtigen, sondern auch politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Aspekte im Blick behalten. Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit spielen dabei ebenso eine große Rolle wie Wechselwirkungen zwischen Klimaschutz und –anpassung. Der Bereich Wasserwirtschaft enthält zahlreiche Verknüpfungen zu anderen Handlungsfeldern wie Land- und Forstwirtschaft, Raumordnung, Energie, Naturschutz oder Städtebau. Es ist für eine sinnvolle, umsetzbare Strategie ("no-regret-strategy") unumgänglich, dass Wissenschaftler, Praktiker und Entscheidungsträger zusammenarbeiten. Den Anpassungsstrategien in den nicht rein wasserwirtschaftlichen Handlungsfeldern widmet das LfU eine eigene Seite.

Bayerische Klimaanpassungsstrategie

Die Bayerische Klimaanpassungsstrategie (BayKLAS) aus dem Jahr 2016 ist ein politisches Strategiepapier, das einen Maßnahmenkatalog aufzeigt, um die klimasensitiven und verwundbaren Bereiche in Wirtschaft, Gesellschaft, Infrastruktur und Natur Bayerns bestmöglich an die Folgen des Klimawandels anzupassen.

Bedeutung von Wasser - Handlungsziele

Mit der BayKLAS unterstreicht die bayerische Staatsregierung die Bedeutung des Wassers als Lebensgrundlage und formuliert folgende Handlungsziele:

  • Der Hochwasserschutz ist in den drei Handlungsfeldern natürlicher Rückhalt, technischer Hochwasserschutz und Hochwasservorsorge zu erhalten und zu verbessern.
  • Der Wasserhaushalt ist zu stabilisieren, damit die Wasserressourcen in ausreichender Menge und Qualität gesichert sind. Damit soll die Versorgungssicherheit für Trink- und Brauchwasser gewährleistet sein.
  • Die Strukturen der öffentlichen Trinkwasserversorgung müssen so aufgestellt sein, dass sie den Bedarf auch bei zunehmend häufigeren Extremereignissen decken können.
  • Erhalt der Entsorgungssicherheit bei der Abwasserentsorgung (Niederschlagswasser, Abwasser).
  • Die Gewässerökosysteme sind in möglichst naturnahen Verhältnissen und ihrer ökologischen Lebensraumfunktion zu erhalten, damit sie Ihre vielfältigen Ökosystemdienstleistungen erfüllen können. Werkzeug dafür ist die konsequente Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie.
  • Ebenso ist eine Anpassung der landwirtschaftlichen Nutzung mit zeitnaher Umsetzung gewässerschonender Maßnahmen erforderlich.

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