Wasserstand der Seen

Die großen Seen Bayerns liegen südlich der Donau und meist sind Teile des Einzugsgebietes alpin geprägt. So zeigt sich hier eine Parallele zu der Abflussentwicklung an den Fließgewässern im Alpenbereich und dem alpinen Vorland.

Jahresentwicklung der Wasserstände

Für die bayerischen Seen wird der Jahresgang der Wasserstände am Beispiel des Pegels Stock/Chiemsee in Tageswerten (Abbildung 1) und in Monatswerten im Vergleich zu langjährigen Werten (Abbildung 2) dargestellt und im Text monatsweise beschrieben.

Darstellung des Wasserstandes am Pegel Stock/Chiemsee – Gegenüberstellung Monatsmittelwerte 2021 und langjährige Monatsmittelwerte der Jahre 1907 bis 2016 (Rohdaten) als Balkendiagramm. Die genaue Beschreibung kann dem nachfolgenden Text entnommen werden. Abbildung 2: Wasserstand am Pegel Stock/Chiemsee – Gegenüberstellung Monatsmittelwerte 2021 (dunkelblau) und langjährige Monatsmittelwerte (hellblau) der Jahre 1907 bis 2016 (Rohdaten)

Der mittlere Wasserstand 2021 des Chiemsee liegt mit 4cm etwas unter dem langjährigen Mittelwert. Im Vergleich zu dem typischen Jahresverlauf der Wasserstände mit den niedrigsten Werten in den Wintermonaten und den höchsten im Spätfrühling/Frühsommer sind die ungewöhnlich hohen Werte für die Spätsommermonate August und September sowie die niedrigen Werte für die Frühlingsmonate April bis Juni sowie Januar hervorzuheben. Die niedrigsten Werte im Jahresverlauf werden Mitte/Ende Januar, die höchsten im Zeitraum Mitte Juli bis Anfang September registriert.

Der Chiemsee startet in das Jahr auf sehr niedrigem Niveau. Der mittlere Wasserstand im Januar liegt rund 20 cm unter dem sonst üblichen Januarwert. Von Jahresbeginn bis Monatsende verharren die Wasserstände auf niedrigem Niveau und sinken um wenige Zentimeter ab. Kurz vor Monatsende werden die niedrigsten Wasserstände im Jahresverlauf registriert. In den letzten Januartagen steigt infolge der Regenfälle und des Tauwetters der Wasserstand bis in die erste Februarhälfte deutlich um rund 32cm an. Von Mitte Februar bis Ende März nehmen die Wasserstände wieder langsam um 13cm ab. Im Februar liegt der Wasserstand im Mittel noch 6cm über, im März aber bereits 10cm unter dem jeweiligen langjährigen Monatsmittel. Anfang April steigt der Wasserstand um circa 10cm an. Aufgrund der fehlenden Niederschläge und der infolge kühler Lufttemperaturen ausbleibenden größeren Schneeschmelze nehmen die Wasserstände bis zum Monatsende wieder auf das Niveau Ende März ab. Insgesamt liegt der mittlere Wasserstand deutlich mit 30cm unter dem langjährigen Aprilmittelwert. Der niederschlagsreiche Mai führt vor allem in der zweiten Monatshälfte zu einem Anstieg und zu einer kleinen Erholung der Wasserstände. Erstmals im Jahr wird der langjährige mittlere Wasserstand überschritten. Dennoch liegt der mittlere Wasserstand in diesem Monat noch 20cm unter dem Maimittel. Im zu warmen Juni sinken die Wasserstände bis Anfang Juli deutlich um 30cm ab, der mittlere Juniwasserstand beträgt 22cm weniger als das Monatsmittel. Mitte Juli führen hohe Niederschläge und das Hochwasserereignis am 18.07. im Einzugsgebiet des Chiemsees zu einem Anstieg von 70cm innerhalb weniger Tage. Das Monatsmittel für Juli liegt nur 7cm unterhalb des langjährigen Monatsmittels. Im August sorgen immer wieder Niederschläge für hochbleibende Wasserstände. Ende August führt Hochwasser infolge von Stark- und Dauerregen im Einzugsgebiet am 01.09. zum höchsten Wasserstand im Jahresverlauf. Der Wasserstand im August ist 22cm, im September 34cm höher als der jeweilige Monatsmittelwert. Ab Anfang September bis Ende November kommt es zu einem deutlichen Rückgang um rund einen Meter. Ab Mitte Oktober ist der Wasserstand wieder unterhalb des langjährigen Mittelwertes. Im Oktober ist der Wasserstand im Mittel nur noch 6cm über, im November wieder 5cm unter dem jeweiligen Monatsmittel. Im Dezember verharrt der Wasserstand auf diesem Niveau. Erst in den letzten drei Dezembertagen erfolgt ein Anstieg von 28cm knapp über den langjährigen Mittelwert. Insgesamt ist der mittlerer Wasserstand 7cm unterhalb des Dezembermittels.

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