Grund- und Bodenwasser
Die Grundwasservorkommen Bayerns sind auf hydrogeologische Einheiten verteilt, die mit ihrem regionalen Aufbau insgesamt 29 großräumige hydrogeologische Teilräume ausbilden. Die wasserwirtschaftlich bedeutsamen Grundwasservorkommen unterliegen einer regelmäßigen quantitativen Beobachtung im Grundnetz. Hierbei wird die hydrologische Entwicklung in den hydrogeologischen Einheiten mit ihren jeweiligen grundwasserhydraulischen Eigenschaften erfasst und dokumentiert. Bereiche, die auf Grund der hydrogeologischen Verhältnisse (u.a. im kristallinen Grundgebirge, im voralpinen Moränengürtel und im alpinen Raum) nicht mit Hilfe von Grundwassermessstellen beobachtet werden können, deckt das Landesmessnetz Quellen ab. An mehreren Quellmessstellen wird zusätzlich zur Quellschüttung auch die Wassertemperatur kontinuierlich erfasst.
In Bayern werden ca. 93% des Trinkwassers aus Grundwasser gewonnen. Durch versickernde Niederschläge wird Grundwasser ständig neu gebildet und fließt verzögert über den Untergrund den Vorflutern zu. Gelöste Stoffe, zugeführt mit dem Sickerwasser und im Untergrund freigesetzt, bestimmen seinen chemischen Charakter. Die Zufuhr von Nähr- und Schadstoffen über das Sickerwasser führt zu Belastungen und Verunreinigungen. Die langfristigen Entwicklungen des Wasser- und Stoffhaushalts (u.a. im Sickerwasser, Niederschlag, Grundwasser, Fließgewässer) und deren mögliche Auswirkungen auf die öffentliche Trinkwasserversorgung sollen mit dem Integrierten hydrologischen Monitoring (IHM) an drei Standorten aufgezeigt werden. Dabei werden sowohl die für den Wassertransport wichtigen Größen (Niederschlagsmenge, Bodenfeuchte, Grundwasserstand) beobachtet, als auch die mit dem Wasser transportierten Stoffe erfasst.
Die Grundwasserbeschaffenheit in der Fläche, ihre zeitliche Entwicklung und ihre Beziehung zum Wasser- und Stoffkreislauf wird langfristig mit dem Gesamtmessnetz Grundwasserbeschaffenheit überwacht, welches auch die Überwachung nach EG-Wasserrahmenrichtlinie abdeckt.