Biologische Gewässerqualität der Seen

Durch die Einführung der Wasserrahmenrichtlinie im Jahr 2000 wurde zur Beurteilung des ökologischen Zustands bzw. Potenzials eines Gewässers ein neuer Bewertungsansatz vereinbart. Er bezieht alle für einen See relevanten Organismengruppen ein. Dafür wurden entsprechende biologische Bewertungsverfahren entwickelt, die in einer fünfstufigen Skala (sehr gut bis schlecht) Auskunft über den Zustand des Gewässers geben. Die schlechteste Komponente gibt dabei den Ausschlag (worst case). Für Seen werden Phytoplankton, Makrophyten und Phytobenthos als eine zusammengehörende Komponente sowie an den großen Seen Makrozoobenthos bewertet. Zusätzlich werden noch die Fische an den Seen des Überblicksmessnetzes mit einbezogen.

Balkengrafik mit den Bewertungsergebnissen der in 2018 untersuchten Seen im Mittelgebirge. Der Gesamtzustand resultiert aus einer Worst case-Verschneidung des Ergebnisses für Phytoplankton und Makrophyten/Phytobenthos. Guter Gesamtzustand für den Igelsbachsee, mäßiger Zustand für Knappen-, Steinberger und Untreusee; unbefriedigender Zustand für Drachensee und Förmitztalsperre sowie schlechter Zustand für den Eixendorfer See. Abb.1: Biologische Zustandsklassen für die Organismengruppen Phytoplankton (PP), Makrophyten / Phytobenthos (MP) und den daraus resultierenden Gesamtzustand der 2018 im Mittelgebirge untersuchten Seen – vorläufige Ergebnisse, die noch einer weiteren Plausibilisierung unterzogen werden

2018 wurden im Rahmen des Monitorings für die Wasserrahmenrichtlinie acht Seen in der Ökorgion Mittelgebirge biologisch untersucht. Neben dem Phytoplankton, das an der tiefsten Stelle des Sees entnommen wird, wurden auch die Makrophyten und benthischen Algen (Phytobenthos) im Uferbereich kartiert. Den guten Zustand erreicht nur der Igelsbachsee. Alle anderen untersuchten Seen verfehlen den guten biologischen Zustand teilweise deutlich. Der Eixendorfer See wurde in den Vorjahren aufgrund von Baumaßnahmen abgelassen, so dass sich hier der Zustand der biologischen Komponenten erst wieder konsolidieren muss. Die Makrophytenbewertung war daher 2018 nicht gesichert möglich.

Balkengrafik mit den Bewertungsergebnissen der in 2018 untersuchten Seen in den Alpen und dem Alpenvorland. Der Gesamtzustand resultiert aus einer Worst case-Verschneidung des Ergebnisses für Phytoplankton und Makrophyten/Phytobenthos. Ein guter Gesamtzustand ergibt sich für KÖngissee, Langbürgener See, Pilsensee, Sylvensteinsee und Tachinger See, ein mäßiger Zustand für Niedersonthofener See und Riegsee. Rottachsee, Schliersee und Wagingersee weisen einen unbefriedigenden Gesamtzustand auf. Abb.2: Biologische Zustandsklassen für die Organismengruppen Phytoplankton (PP), Makrophyten / Phytobenthos (MP) und den daraus resultierenden Gesamtzustand der 2018 in den Ökoregionen Alpen bzw. Alpenvorland untersuchten Seen – vorläufige Ergebnisse, die noch einer weiteren Plausibilisierung unterzogen werden

In den Ökoregionen Alpen bzw. Alpenvorland wurden elf Seen untersucht. Den guten Zustand erreichen Königssee, Langbürgener See, Pilsensee, Sylvensteinsee, Tachinger See und Walchensee. Der Walchensee als erheblich veränderter See wird im Gesamtzustand als gut eingestuft, obwohl Phytoplankton und Makrophyten/Phytobenthos sehr gute Werte erreichten. Den guten Zustand verfehlen fünf Seen.

Teilen