Meteorologie

Aktuelle Messdaten von Wetterstationen sind eine wichtige Grundlage für den Hochwassernachrichtendienst, den Niedrigwasser-Informationsdienst sowie den Gewässerkundlichen Dienst Bayern. Dabei steht die schnelle Verfügbarkeit von Messdaten mit einer hohen Qualität im Vordergrund, da diese auch für die operationelle Hochwasservorhersage genutzt werden. Außerdem werden die Niederschlagsdaten aus dem Bodenmessnetz dazu verwendet, um die Radarniederschläge des Deutschen Wetterdienstes in Echtzeit zu kalibrieren.

Das Landesamt für Umwelt betreibt in Zusammenarbeit mit der bayerischen Wasserwirtschaftsverwaltung 125 automatische Niederschlagsstationen für den Hochwassernachrichtendienst und bezieht zusätzliche meteorologische Messdaten aus ca. 15 Partnermessnetzen.

Folgende Parameter werden an den Niederschlagsstationen gemessen:

  • Niederschlagshöhe (mm)
  • Niederschlagsintensität (mm/min)
  • Schneehöhe (cm)
  • Wasseräquivalent der Schneedecke (mm).

Die Erfassung der Schneeparameter ist sehr wichtig, um auch Taufluten vorhersagen zu können.

Weitere meteorologische Parameter, wie zum Beispiel Lufttemperatur, relative Luftfeuchte, Luftdruck, Windgeschwindigkeit und Globalstrahlung, werden benötigt, um Wasserhaushaltsmodelle berechnen zu können. Diese Daten kommen von sogenannten Klimastationen und vorwiegend aus Partnermessnetzen. Sechs eigene Klimastationen hat das Landesamt für Umwelt in Zusammenarbeit mit der Wasserwirtschaftsverwaltung bisher errichtet und in Betrieb genommen, um große Lücken in der Datenversorgung zu schließen und Eingangsdaten für die relevanten Hochwasservorhersagemodelle zu bekommen. Die Klimastation am Sylvensteinspeicher ist eine davon und erfasst zusätzlich auch noch den Wassergehalt der Schneedecke in Bodennähe mittels Schneeband.

Für den Betrieb der Messstellen werden vielfach private Beobachter eingesetzt. Sie haben die Funktionsfähigkeit der Messgeräte regelmäßig zu überprüfen sowie Kontrollmessungen mit dem Niederschlagsmesser nach Hellmann durchzuführen. Im Winter sind zusätzlich Schneehöhen- und Wasseräquivalentmessungen durchzuführen sowie Angaben zur Schneebedeckung per Datenfernübertragung zu melden.

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