Biologische Gewässerqualität der Fließgewässer

Die bayerischen Fließgewässer werden regelmäßig an ausgewählten Messstellen auf die biologische, chemische und chemisch-physikalische Gewässerqualität hin untersucht. Neben diesen Daueraufgaben werden im Rahmen der Qualitätssicherung auch fachliche und methodische Grundlagen überprüft und weiterentwickelt.

Durch die Einführung der Wasserrahmenrichtlinie im Jahr 2000 wurde zur Beurteilung des ökologischen Zustands eines Gewässers ein neuer Bewertungsansatz vereinbart. Er bezieht alle für ein Fließgewässer relevanten Organismengruppen ein. Dafür wurden entsprechende biologische Bewertungsverfahren entwickelt, die in einer fünfstufigen Skala (sehr gut = 1, gut = 2, mäßig = 3, unbefriedigend = 4, schlecht = 5) Auskunft über den Zustand des Gewässers geben. Die schlechteste Komponente bestimmt dabei das Zustandsergebnis (worst case).

Um den ökologischen Zustand eines Fließgewässers zu ermitteln, werden Daten zu den Qualitätskomponenten Makrozoobenthos, Makrophyten & Phytobenthos, Phytoplankton und Fische erhoben. In die Bewertung gehen außerdem hydromorphologische Daten, sowie chemisch-physikalische Werte ein.

Die nachstehenden Abbildungen zeigen die Entwicklung der Zustandsklassen der Qualitätskomponenten Makrozoobenthos und Makrophyten & Phytobenthos an den Überblicksmessstellen, an welchen diese biologischen Komponenten alle drei Jahre untersucht werden. Die ausgewählten Überblicksmessstellen liegen in bedeutenden Wasserkörpern, die durch größere Einzugsgebiete mit hohem Abfluss charakterisiert sind. Die Datenerhebung an diesen Messstellen dient zur Erfüllung diverser Berichtspflichten.

Erläuterungen im nachstehenden Text Abb.1: Bewertungsergebnisse der Jahre 2004 bis 2018 der Qualitätskomponente Makrozoobenthos an den Überblicksmessstellen (insgesamt 37)

Das Säulendiagramm in Abb.1 zeigt die Verteilung der Zustandsklassen der Qualitätskomponente Makrozoobenthos der Jahre 2004 bis 2018 an den Überblicksmessstellen. Im Jahr 2004 wurden erst 5 Messstellen untersucht, nicht untersuchte Messstellen sind grau dargestellt. Für 4 der 2004 untersuchten Messstellen ergab sich eine "gute" Bewertung des Makrozoobenthos (grün), für 1 Messstelle eine "mäßige" Bewertung (gelb). Jahr für Jahr steigt die Zahl der bewerteten Messstellen an, bis ab dem Jahr 2009 alle 37 Überblicksmessstellen bewertet werden. Im zeitlichen Verlauf ist ab 2009 eine graduelle Verbesserung in den Zustandsklassen zu erkennen bis im Jahr 2013 die beste Gesamtbewertung (73% der ZK gut und besser) erreicht wird. Ab dem Jahr 2014 fällt die Gesamtbewertung der Zustandsklassen auf den Status von 2012 zurück. Bis 2017 bleiben die Ergebnisse stabil bis sich die Werte der Makrozoobenthos Zustandsklassen im Jahr 2018 wieder geringfügig verbessern.

Im Jahr 2018 weisen die bewerteten Fließgewässer überwiegend (70%) eine gute (grün) Makrozoobenthos-Zustandsklasse auf, während sich der Rest auf die Zustandsklassen mäßig (gelb, 22%) bis unbefriedigend (orange, 8%) verteilt. Keine der Messstellen ist mit einem sehr guten (blau) oder schlechten (rot) Zustand bewertet. Im Vergleich zum Jahr 2017 ist der Anteil an Messstellen mit einem Status besser als mäßig geringfügig gestiegen (2%) und 3% der in 2017 als unbefriedigend eingestuften Messstellen haben sich verbessert.

Erläuterungen im nachstehenden Text Abb.2: Bewertungsergebnisse der Jahre 2004 bis 2018 der Qualitätskomponente Makrophyten & Phytobenthos an den Überblicksmessstellen (insgesamt 37)

Das Säulendiagramm in Abb.2 zeigt die Verteilung der Zustandsklassen der Qualitätskomponente Makrophyten & Phytobenthos der Jahre 2004 bis 2018 an den Überblicksmessstellen. Sie beginnt mit dem Jahr 2004, in dem jedoch noch keine Untersuchungen zu dieser Biokomponente erfolgten (grau dargestellt). Im Jahr 2005 wurden 14 der Überblicksmessstellen untersucht, wobei 8 Messstellen mit mäßig (gelb) oder unbefriedigend (orange) bewertet werden und 6 Messstellen mit sehr gut (blau) oder gut (grün). Jahr für Jahr steigt die Zahl der bewerteten Messstellen an, bis 2015 insgesamt 37 Überblicksmessstellen bewertet werden. Ab dem Jahr 2012 wird keine Messstelle mehr als unbefriedigend für die Biokomponente bewertet. Ab 2015 befindet sich mehr als die Hälfte der Makrophyten und Phytobenthos-Untersuchungsstellen an den bewerteten Überblicksmessstellen in einem mindestens guten Zustand (57%).

In 2018 hat sich der Anteil der Messstellen, die als gut und besser eingestuft sind, im Vergleich zu den Jahren 2016 und 2017 um 11% verringert und der mäßige Anteil entsprechend erhöht. Die Verschlechterung der Makrophyten & Phytobenthos-Bewertungsergebnisse in 2018 lässt sich mit den geringen Niederschlägen, verbunden mit deutlich reduzierten Abflüssen und hohen Wassertemperaturen erklären.

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