Artenhilfsprogramm Uhu

Eulen faszinieren den Menschen seit Jahrhunderten. Einerseits verschrien und verfolgt als Unheilsbringer, Totenvögel und gelegentlich auch als Konkurrent des Menschen um begehrte Jagdbeute, andererseits verehrt als Symbol der Weisheit - ihr Bild durch die Jahrhunderte der Geschichte ist ambivalent. Heute aber dominiert die Faszination für diese geheimnisumwitterte Vogelgruppe. Ganz besonders gilt dies für den 'König der Nacht', den Uhu: Die weltweit größte Eulenart ist eine der beeindruckendsten Vogelgestalten, der wir in Bayerns Natur begegnen können. Und seine Geschichte ist – ähnlich wie die des Wanderfalken – ein ermutigendes Beispiel dafür, dass man selbst Arten, die scheinbar kurz vor der Ausrottung stehen, nicht aufgeben sollte:

Noch in den 1950er Jahren schien der Uhu in Deutschland durch jahrzehntelange Verfolgung beinahe ausgerottet. In intensivsten Schutzbemühungen ist es aber doch noch gelungen, die Trendwende herbeizuführen, und der Uhu besiedelt heute wieder große Teile seines früheren Brutareals in Deutschland.

Leider kann der Uhu aber in Bayern auch heute noch nicht als gerettet angesehen werden - Während die Bestände im Norden und Westen Deutschlands noch wachsen, deutet sich seit einigen Jahren in den süddeutschen Bundesländern eine neuerliche Trendwende zum Negativen an: Die Bestände der langlebigen Art sind größtenteils noch stabil, aber in vielen Regionen fehlt es seit Jahren an dem für den langfristigen Erhalt der Art notwendigen Nachwuchs, ohne dass der Grund dafür bekannt wäre.

Jungvogel Gerade flügge: 66tägiger Jungvogel; Foto: G.v.Lossow

Das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) hat daher gemeinsam mit dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) 2001 ein Artenhilfsprogramm gestartet, das die Ursachen des geringen Bruterfolgs ergründen und mit praktischen Schutzmaßnahmen einem neuerlichen Abgleiten der bayerischen Uhus in eine kritische Lage vorbeugen soll.

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