Naturwerksteine

Der Geologische Dienst des Bayerischen Landesamts für Umwelt erkundet erfolgreich gesuchte, aber auch historische Naturwerksteinvorkommen Bayerns. Folgende Erkundungsberichte über bayerische Naturwerksteinvorkommen sind veröffentlicht:

  • Kirchheimer Quaderkalk– Naturwerkstein-Potenziale im Oberen Muschelkalk
  • Erkundung und Untersuchung von Regensburger Grünsandstein
  • Historische Naturwerksteinvorkommen für die Denkmalpflege in Bayern.

Erkundung und Untersuchung von Regensburger Grünsandstein

Regensburger Grünsandsteine sind in vielen bekannten Gebäuden und Denkmälern wie der Münchener Residenz, der Allerheiligenhofkirche, der Alten und Neuen Pinakothek in München sowie in der Steinernen Brücke und im Dom in Regensburg verbaut. Da dieser Stein relativ verwitterungsanfällig ist, benötigt man Austauschmaterial. Da momentan kein Steinbruch dieses gesuchten Naturwerksteins mehr in Abbau ist, wurden mehrere Sandstein-Erkundungsbohrungen abgeteuft und deren Bohrkernmaterial gesteinsphysikalisch geprüft. Mit unterstützenden Untersuchungen auch an historischen Naturwerksteinbrüchen konnten fünf Potenzialflächen ausgewiesen werden, wo in den kommenden Jahren in Absprache mit der Regionalplanungsstelle neue Steinbrüche im Regensburger Grünsandstein entstehen können.

Sondererkundungsprojekt Historische Naturwerksteinvorkommen für Restaurierungen

Immer mehr Denkmäler leiden an Steinzerfall infolge verschiedener schädlicher, meist anthropogen bedingter Umwelteinflüsse. Diese Schäden können so massiv und teilweise statisch so bedenklich sein, dass eine Restaurierung des Naturwerksteins nicht mehr ausführbar und somit ein Komplettaustausch erforderlich ist.

Im Sinne der Denkmalpflege sollte das Ersatz- oder Austauschmaterial für die verwitterten Partien möglichst von der gleichen Naturwerksteinvarietät stammen. Für den Erhalt von kulturhistorischen Bauwerken ist daher die Kenntnis von "Bezugsquellen" bestimmter Naturwerksteine bedeutsam, auch hinsichtlich vielfältiger Aspekte wie etwa der Lage und Zugänglichkeit, der konkurrierenden Nutzungen oder Schutzbedürfnisse, der Erschließbarkeit und die Abraummächtigkeit.

Hierzu hat das LfU das Projekt "Erfassung historischer Naturwerksteinvorkommen als Grundlage für deren umweltverträgliche Reaktivierung zwecks Restaurierung national bedeutender Kulturgüter in Bayern" über die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) durchgeführt. Kooperationspartner in diesem Projekt waren das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege (BLfD), die Technische Universität München (TU) und beratend der in Würzburg ansässige Deutsche Naturwerkstein Verband (DNV).

Tisch mit Musterplatten der unterschiedlichen Materialien Eine Auswahl der über 50 verschiedenen Musterplatten von historischen Naturwerksteinbrüchen in Bayern

Von über 50 historischen Steinbrüchen wurden Daten erfasst. Die abbaubaren Naturwerksteine wurden geochemisch, mineralogisch und gesteinsphysikalisch untersucht. Von jedem Gestein wurde eine Musterplatte angefertigt.

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