Erkundung von hochreinem Dolomit

Hochreiner Dolomit (high purity dolomite – abgekürzt HPD) spielt wegen seiner begrenzten Vorkommen und der hohen Anforderung an seine chemisch-mineralogische Zusammensetzung eine besondere Rolle. Im Sinne einer mittel- bis langfristig gesicherten Versorgung mit diesem Rohstoff, könnten zukünftig neue, bislang nicht berücksichtigte Vorkommen zur Deckung eines steigenden Bedarfs der in Bayern ansässigen Produktionsfirmen, aber auch für den Export in die umliegenden Bundesländer und Nachbarstaaten an Bedeutung gewinnen und die vorhandene Nachfrage abdecken. Mit Finanzierung und im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi) wurden potenzielle Vorkommen von hochreinem Dolomitstein erkundet und untersucht.

Hochreiner Dolomitstein der Frankenalb

Ziel des durchgeführten Erkundungsprogramms ist das Auffinden nutzbarer Dolomitstein-Vorkommen in ausgewählten Bereichen der Mittleren Fränkischen Alb, die hinsichtlich Qualität und Quantität eine potentielle Eignung für einen – aus heutiger Sicht – wirtschaftlichen Abbau besitzen.

Bayernkarte mit Untersuchungsgebiet westlich von Amberg Ausstrich der Weißjura-Gruppe innerhalb der Fränkischen Alb in Hellblau und das Untersuchungsgebiet für das Projekt HPD mit einem roten Quadrat

Der magnesiumreiche Rohstoff Dolomit gilt einerseits als Massenrohstoff, andererseits als Industriemineral und dient einer Vielzahl von Produkten als Ausgangs- bzw. als Füll- oder Zuschlagstoff. Er wird u.a. in der Glas-, Kunststoff-, Düngemittel-, Futtermittel-, Nahrungsmittel-, pharmazeutischen- und chemischen Industrie und in der Metallurgie verwendet. Die Glasindustrie stellt die höchsten Ansprüche an das Gestein: hier wird hochreiner Dolomitstein als MgO-Lieferant für Glaswolle und Flachglas/Floatglas sowie zur Stabilisierung der Glasphase und Erhöhung der Glasbeständigkeit eingesetzt. Da die Produktionsprozesse zum Beispiel bei der Glasherstellung eine permanente Versorgungssicherheit an Rohstoffen voraussetzen, wurde im Rahmen dieser Untersuchungskampagne, neben der maßgeblichen Qualitätsanalyse und besonders der potenziellen rohstofflichen Verfügbarkeit, auch sekundäre Restriktionen, wie beispielsweise die Homogenität oder die infrastrukturelle Anbindung einer potenziellen Lagerstätte geprüft.

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