Klimawandel

Die Jahresmitteltemperatur in Bayern liegt im Jahr 2010 im Schnitt um 1,1 Grad Celsius höher als noch 1931. Der Trend zur Erwärmung hat sich seit 2000 noch verstärkt: Acht der zehn wärmsten Jahre in Bayern wurden nach 2000 verzeichnet.

Ansteigende Liniengraphik: Jahresmitteltemperatur in Bayern liegt 1931 bei etwa 7,2 Grad Celsius und 2020 bei etwa 9,6 Grad Celsius. Verlauf der Jahresmitteltemperatur in Bayern (blau) für den Zeitraum 1931 bis 2020 (LfU)

Neben höheren Lufttemperaturen verändert der Klimawandel zunehmend die Menge und Verteilung der jährlichen Niederschläge. Das bedeutet zum Beispiel immer öfter zu trockene Böden oder starke Niederschläge, die oberflächlich abfließen und Erosion verursachen. Trockenstress für Pflanzen oder zerstörte Böden stellen unsere Ökosysteme, Landwirtschaft und Forstwirtschaft vor große Herausforderungen.

Trockenrisse im Boden Böden und Klima: Trockenrisse

Trockenstress für Pflanzen

Böden können Sickerwasser in den Poren über längere Zeiträume speichern. Aber: Steigende Temperaturen, trockene Sommer oder ungünstig verteilte Jahresniederschläge trocknen unsere Böden immer öfter aus. Das bedeutet Trockenstress für Pflanzen.

Welche Baumarten, Standorte oder Methoden der Bewirtschaftung halten dem Klimawandel stand? Das erforscht zum Beispiel die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF).

Wasserhaushalt bayerischer Böden

In der Bodenkunde wird der Wasserhaushalt in Böden häufig mit zwei Kennwerten beschrieben:

  • Als Feldkapazität (FK) wird die gesamte Wassermenge bezeichnet, die ein Boden maximal gegen die Schwerkraft halten kann.
  • Nur das Wasser der Nutzbaren Feldkapazität (nFK) ist für Pflanzen verfügbar. In den Feinporen ist ein Teil des Wassers nicht mehr für Pflanzen verfügbar (Totwasser).

Für Bayern wurden die nFK auf landwirtschaftlich genutzten Flächen und unter Forst gemessen und abgeleitet. Besonders wichtig ist die nFK im effektiven Wurzelraum (We) der Pflanzen. Für diese Untersuchung entspricht der We der Pflugsohle und der Wurzeltiefe von Fichten.

Landwirtschaftlich genutzte Flächen auf den Bodentypen Rendzina und Pararendzina in Mainfranken und auf der Fränkischen Alb weisen niedrige nFKWe auf. Diese Bodentypen sind oft geringmächtig, wasserdurchlässig und enthalten viel Grobboden oder Sand.

Unter Forst sind die nFKWe in den geringmächtigen, staunassen Böden in Ostschwaben, auf der Fränkischen Alb und im mittelfränkischen Sandsteinkeuper-Gebiet niedrig.

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