Dioxine und PCB – Messprogramme und Projekte

Das Referat 74 führt als interner Dienstleister des LfU verschiedenste Messprogramme, Sonderuntersuchungen und Projekte zu chlorierten Dioxinen (PCDD/PCDF), dioxinähnlichen PCB, Indikator-PCB, polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) und verwandten Schadstoffen in der Umwelt durch.
Eine kontinuierliche Aufgabe ist die Analytik von Pflanzenproben i.R. des immissionsökologischen Biomonitorings von Ref. 76. Dieses Monitoring dient u.a. der Erfassung von zeitlichen und räumlichen Trends der atmosphärischen Belastung mit persistenten organischen Schadstoffen.

Weitere kontinuierliche Aufgaben sind die Überwachung der Einhaltung der Umweltqualitätsnormen der EU-Wasserrahmenrichtlinie für Dioxine, dioxinähnliche PCB und mehrere bromierte Flammschutzmittel in Fischen sowie in Schwebstoffen und Sedimenten der bayerischen Oberflächengewässer.

Bei umweltgefährdenden Ereignissen (zum Beispiel Großbrände) kann die schnelle Untersuchung von Umweltproben auf Dioxine und PAK erforderlich sein, um die Ausbreitung von Schadstoffen und das mögliche Risiko für Umwelt und Mensch zu belegen bzw. auszuschließen. In solchen Fällen ist das LfU in der Lage, trotz der sehr aufwändigen Analytik innerhalb von 72 Stunden Analysenergebnisse zu liefern.

Die Analytik der zwölf dioxinähnlichen PCB-Kongenere wurde vom Dezember 2000 bis November 2005 im Projekt „Untersuchung und Bewertung von Proben aus verschiedenen Umweltkompartimenten auf PCDD/PCDF sowie PCB unter Berücksichtigung der neuen WHO-Toxizitätsäquivalenzfaktoren“ etabliert. Die Dioxine und die sechs nicht-dioxinähnlichen Indikator-PCB wurden ebenfalls bestimmt. Wesentlich war neben den absoluten Gehalten auch das Verhältnis der Toxizitätsäquivalentkonzentrationen (TEQ) von dioxinähnlichen PCB und PCDD/PCDF. Auf Basis der Ergebnisse konnten für diese Stoffgruppen zwei wichtige Transferprozesse zwischen Umweltmedien quantitativ ermittelt werden.

Ob und in welchem Ausmaß Schredderanlagen und Abfalldeponien als diffuse Quellen für den Eintrag von PCB und andere persistenten Schadstoffen über die Luft relevant sind, wurde in einem anschließenden Forschungsvorhaben aufgeklärt.

In einem späteren Projekt wurde die Anreicherung von Dioxinen, PCB und anderen persistenten Schadstoffen in mehreren Wildtierarten aus verschiedenen Waldregionen Bayerns untersucht.

In einem weiteren Forschungsvorhaben wurde auch die sehr schwierige Analytik der bromierten Dioxine (PBDD/PBDF) etabliert und auf Messungen der atmosphärischen Deposition im Umfeld einer auffälligen Anlage angewandt.

Das LfU war maßgeblich an den beiden Projekten POPAlp und EMPOP (Vorläufer des Projekts PureAlps) zur Untersuchung des atmosphärischen Eintrags von Dioxinen, PCB und bromierten Flammschutzmitteln in den bayerischen Alpenraum beteiligt.

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